Anti-Judaismus

Eine andere Geschichte des westlichen Denkens

**** 1 Bewertung

(Autor)

Buch | Hardcover
587 Seiten
2015
C.H. Beck (Verlag)
978-3-406-67531-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Anti-Judaismus - David Nirenberg
39,95 inkl. MwSt
Anti-Judaismus gilt als eine irrationale Abweichung vom westlichen Denkweg hin zu Freiheit, Toleranz und Fortschritt.

David Nirenberg zeigt demgegenüber in seinem aufsehenerregenden Buch anhand zahlreicher - oft erschreckender - Belege von der Antike bis heute, dass die Distanzierung vom Judentum zum Kern des westlichen Denkens und Weltbilds gehört.

Die Alten Ägypter verachteten ihre jüdischen Nachbarn als Fremde, die das Land angeblich im Dienste der Perser, Griechen oder Römer unterwanderten. Für die frühen Christen und Muslime waren die Juden Feinde der von Jesus oder Mohammed verkündeten Wahrheit. Spanische Inquisitoren strebten ebenso wie protestantische Reformatoren danach, ein heimliches Judentum aufzudecken und zu zerstören, von dem sie die Christenheit bedroht sahen.

Die Aufklärung räumte mit diesem Feindbild keineswegs auf. Voltaire bekämpfte in Gestalt der Juden den Aberglauben, Kant die selbstverschuldete Unmündigkeit und Marx das Privateigentum.

Die Gegner mit Juden zu identifizieren hat auch ohne reale Juden funktioniert. Aber immer wieder waren Juden (und nicht nur sie) reale Opfer eines Anti-Judaismus, der die Geschichte des Westens wie ein roter Faden durchzieht.

David Nirenberg ist Professor für Geschichte an der University of Chicago und war Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.

"Ein reichhaltiges Werk der Ideengeschichte von der Antike bis zur deutschen Zeitgeschichte"."
Norbert Copray, Publik-Forum, 20. November 2015

"Ein erhellendes und deprimierendes Buch."
Alan Posener, Die Welt, 16. Mai 2015

"Materialreich und brillant."
Helmut König, Neue Zürcher Zeitung, 13. Mai 2015

Nirenberg breitet sein Material in großer Dichte aus und bietet dem Leser eine lange Reihe von Denkanstößen. Jakob Hessing, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. März 2015

Ein Meisterwerk der Geistesgeschichte. Publishers Weekly, November 2014

Eine wissenschaftliche Glanzleistung: Die Geschichte, die Nirenberg zu erzählen hat, ist noch nicht vorbei. Adam Kirsch, Tablet Magazine, November 2014

Mit bemerkenswerter Gelehrsamkeit und scharfem Verstand deckt Nirenberg die unheimliche Biegsamkeit, Verbreitung und zwingende Kraft einer mörderischen Metapher auf. Stephen Greenblatt, November 2014

Brillant, faszinierend und zutiefst bedrückend. Michael Walzer, The New York Review of Books, November 2014

Nirenberg schreibt mit erstaunlicher Klarheit und Eleganz. Anthony Grafton, The New Republic, November 2014

Erscheint lt. Verlag 2.6.2017
Reihe/Serie Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung
Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung
Übersetzer Martin Richter
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Anti-Judaism
Maße 139 x 217 mm
Gewicht 825 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Allgemeines / Lexika
Geisteswissenschaften Geschichte Allgemeine Geschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Sozialgeschichte
Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Philosophie
Schlagworte Aberglaube • Abweichung • Antijudaismus • Antisemitismus • Christen • Christenheit • Feindbild • Geistesgeschichte • Glaube • Juden • Judentum • Kant • Marx • Mündigkeit • Muslime • Opfer • Philosophiegeschiche • Reform • Schuld • Toleranz • Weltbild • Westen
ISBN-10 3-406-67531-X / 340667531X
ISBN-13 978-3-406-67531-7 / 9783406675317
Zustand Neuware
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4 Buchhändler-Bewertung

von (Buchhändler, Lehmanns Media Web-Redaktion), am 24.04.2015


Steffen Ille
Buchhändler
Erdrückende Lektüre

Wirklich exzellente Wissenschaftler haben ein Kernthema, um das ihre Forschungsarbeit kreist und in dem sie sich auskennen wie kein Zweiter. In diesem Sinne ist David Nirenberg ein exzellenter Historiker, der wohl wie kaum sonst jemand die Metaphern, Denkstrukturen, Mythologien des Antijudaismus kennt. Seine Darstellung der bemerkenswerten Langlebigkeit und zahlreichen Facetten, mit denen es antijüdische Weltbilder geschafft haben, Jahrtausende westlichen Denkens mit all seinen Wandlungen zu überdauern, ist beeindruckend und erschreckend zugleich. Ein solcher Fokus bietet höchst interessante Anregungen, Kontinuitäten und Diskontinuitäten abendländischen Denkens zu untersuchen. Ob man allerdings Nirenbergs Schlussfolgerungen stets folgen mag, die mir doch sehr von seinem speziellen Blickwinkel aus erfolgen und daher doch verschiedenes außer Acht lässt, steht freilich auf einem anderen Blatt - und tut der Lektüreempfehlung auch keinerlei Abbruch.
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