Dies irae
Endzeitängste sind jedoch ein besonderes Phänomen der abendländischen, christlichen Kultur. Mit diesem Buch liegt erstmals eine umfassende Ideengeschichte der Apokalypse vor. Von den biblischen Propheten bis zu den heutigen Tageszeitungen ist die christliche Kultur geprägt vom Glauben an ein unerbittliches Ende. Johannes Fried spannt den Bogen seiner Erzählung von der vorchristlichen Antike über das Zeitalter der Aufklärung bis hin zur jüngsten Gegenwart.
Sowohl Geistesgeschichte wie auch Populärkultur und Wissenschaft bieten eine unerschöpfliche Vielfalt an faszinierenden Beispielen. Es stellt sich heraus, dass sich die Endzeitvisionen nicht mit fortschreitenden wissenschaftlichen Erkenntnissen verflüchtigen – vielmehr sind sie tief verwurzelt in unserem unbewussten Weltbild und bis heute aktuell.
Johannes Fried war bis zu seiner Emeritierung Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Frankfurt. 1995 erhielt er den Preis des Historischen Kollegs (Historikerpreis) und 2006 den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa.
Vorwort
Einleitung: Weltuntergang. Geschichtstheologische
Grundlagen westlich-abendländischer Kultur
1. Glauben und Verkündung
Apokalyptik und Endzeit dringen ins kulturelle Gedächtnis
Vom "Tag des Herrn" zum Weltuntergang
Christliche Eschatologie und der Auftritt des Antichrist
Die Wandlungsmacht des Untergangs 2. Aktualisierungen
Berechnungen
Frühe Exegeten
Die Endzeitbotschaft formt die Ethik
Reformforderungen aus Endzeitsorgen
Popularisierung und Warnungen
Utopie und Realisierungen 3. Ein Jahrtausend Gelehrsamkeit und Untergangserwartung
Wie war die Botschaft vom Ende zu deuten?
Irritationen durch die Scholastik
Der Weltuntergang übersteht die Renaissance
Der Weltuntergang im Konfessionskonflikt 4. Das Weltende im Säurebad der Aufklärung
5. Ahnung, Angst und Wissenschaft heute
Künstler, Dichter und Komponisten
Der Untergang geistert durch Literatur und Filme
Chaos und Angst
Die Wissenschaft hat den Weltuntergang nicht vergessen
Visionäre Prognostik 6. Weltuntergang
Anmerkungen
Bibliographie
Personenregister
Bildnachweis
"Die brillant geschriebene Studie stellt nicht weniger als die erste umfassende Kulturgeschichte der Apokalypse dar."
Michael Fischer, Faz 30. März 2016
Erscheinungsdatum | 17.03.2016 |
---|---|
Zusatzinfo | mit 26 Schwarz-Weiß-Abbildungen und 19 farbigen Abbildungen im Tafelteil |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 139 x 217 mm |
Gewicht | 616 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Kulturgeschichte |
Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Religionsgeschichte | |
Religion / Theologie ► Christentum ► Kirchengeschichte | |
Schlagworte | 9/11 (11. September 2001) • Sacco di Roma • Tsunami 2004 • Weltuntergang |
ISBN-10 | 3-406-68985-X / 340668985X |
ISBN-13 | 978-3-406-68985-7 / 9783406689857 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
4 Buchhändler-Bewertung
von Steffen Ille (Buchhändler, Lehmanns Media Web-Redaktion), am 02.11.2016
Die Welt ging schon immer unter. Und dann doch nicht. Johannes Fried, einer der angesehensten Mittelalter-Historiker Deutschlands, wirft einen Blick auf die zahlreichen und äußerst vielfältigen Weltuntergangsszenarien von der Antike bis zur Gegenwart, in Geistesgeschichte, Wissenschaft und Populärkultur. Der äußerst anregende Band offenbart dabei die besondere Faszination des christlichen Abendlandes für das Weltenende.
aus dem Bereich