Das Wesen der Dinge und der Liebe - Elizabeth Gilbert

Das Wesen der Dinge und der Liebe

Roman
Buch | Hardcover
704 Seiten
2013
Berlin Verlag
978-3-8270-1156-5 (ISBN)
22,99 inkl. MwSt
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Am Ende ihres Lebens wird Alma auf ein großes Jahrhundert zurückblicken.
Sie wird in die Aufbruchsphase Amerikas geboren, die Welt
wird erforscht und erobert, Altes durch Neues abgelöst. Ihr umtriebiger
Vater ist mit Pflanzenhandel reich geworden und der jungen Alma wird
es an nichts fehlen, auch nicht an Bildung. Und so wächst sie zwischen
den Pflanzen der prächtigen Gewächshäuser heran. Ihre ganze Leidenschaft
gilt der Natur, und während ihrer Studien, die sie ihr ganzes
Leben begleiten, gelingen ihr ähnlich revolutionäre Einsichten, wie sie
dann Charles Darwin der Welt vorführen wird. Doch Alma selbst zweifelt
an ihren Erkenntnissen. Gibt es eine wissenschaftliche Erklärung,
warum sich der Mensch nach Liebe sehnt? Was ist Liebe überhaupt?
Warum sind wir selbstlos und uneigennützig, wie ihre Adoptivschwes -
ter Prudence, die schon früh sich für die Befreiung der Sklaven einsetzt?
Alma wird Antworten finden, ebenso wie die Liebe.

Elizabeth Gilbert ist Autorin des Bestsellers »Eat, Pray, Love«, der in über dreißig Sprachen übersetzt und mit Julia Roberts in der Hauptrolle verfilmt wurde. Sie lebt in New Jersey.

PrologZusammen mit dem neuen Jahrhundert erblickte AlmaWhittaker am 5. Januar des Jahres 1800 das Licht der Welt.Es dauerte nicht lange, da gab es bereits allerlei Meinungenzu ihr.Als Almas Mutter den Säugling zum ersten Mal sah, warsie durchaus zufrieden mit dem Ergebnis. Beatrix Whittakerhatte in puncto Nachkommenschaft bis zu diesem Tagwenig Glück gehabt. Ihre ersten drei Versuche, ein Kind zubekommen, waren wie traurige Bächlein versiegt, anstattzu wachsen und anzuschwellen. Ihr jüngster Versuch einnahezu vollkommener Sohn hatte es bis zur Schwelle desLebens geschafft, sich just am Morgen seiner Geburt jedocheines anderen besonnen: Er kam bereits tot zur Welt. Nachsolchen Verlusten ist jedes Kind, das überlebt, ein gelungenesKind.Den kräftigen Säugling im Arm, flüsterte Beatrix in ihrerholländischen Muttersprache ein Gebet. Sie betete, ihreTochter möge zu einer gesunden, vernünftigen, intelligentenjungen Frau heranwachsen, sich nicht in Gesellschaft allzugepuderter Mädchen begeben, nicht über vulgäre Geschichtenlachen, sich nicht mit leichtsinnigen Männern an Kartentischesetzen, keine französischen Romane lesen und sichnicht schlimmer als wilde Indianer benehmen oder sonstwie dem Ruf einer guten Familie Schaden zufügen, mit anderenWorten een onnozelaar werden, ein Einfaltspinsel.Darin gipfelte ihr Segenswunsch oder das, was bei einerstrengen Frau wie Beatrix Whittaker als Segenswunsch geltendarf.Die Hebamme, eine deutschstämmige Einheimische,war der Ansicht, dass es eine anständige Geburt in einemanständigen Haus gewesen sei, also müsse Alma Whittakerauch ein anständiges Baby sein. Die Kammer geheizt, Suppeund Bier umsonst, und dazu eine Mutter, so robust, wie esvon einer Holländerin nicht anders zu erwarten war.Zudem wusste die Hebamme, dass sie ihren Lohn bekommenwürde, und zwar einen stattlichen. Jedes Baby, dasGeld bringt, ist ein willkommenes Baby. Also gab auch sieAlma ihren Segen, wenn auch ohne große Inbrunst.Hanneke de Groot hingegen, die Hauswirtschafterindes Anwesens, war weniger begeistert. Das Baby war keinJunge und nicht einmal hübsch. Es hatte ein Gesicht wieein Pfannkuchen und war so blass wie ein ausgeblichenerDielenboden. Es würde Arbeit machen, wie alle Kinder.Und wie alle Arbeit würde auch diese vermutlich auf ihrenSchultern landen. Trotzdem segnete sie das Kind, denn dasSegnen eines Babys ist Pflicht, und Hanneke de Groot warein pflichtbewusster Mensch. Hanneke zahlte die Hebammeaus und wechselte die Bettlaken. Dabei half ihr mehrschlecht als recht eine junge Magd ein schwatzhaftesMädchen vom Land und neuester Zuwachs der Hausgemeinschaft , die lieber das Baby angaffte, als die Kammeraufzuräumen. Der Name dieser Magd tut hier nichts zurSache, denn Hanneke de Groot würde sie am nächsten Tagals unbrauchbar entlassen und ohne Empfehlungsschreibenfortschicken. Doch an diesem Abend ließ die unbrauchbareMagd, die sich selbst nach einem Baby sehnte, nicht vondem Neugeborenen ab und gewährte der jungen Alma einenwarmen, herzlichen Segenswunsch.Dick Yancey ein großgewachsener, imposanter Mannaus Yorkshire, der mit eiserner Hand die internationalenGeschäftsinteressen des Hausherrn vertrat (und zufällig injenem Januar auf dem Anwesen der Whittakers weilte, wo erauf Tauwetter im Hafen von Philadelphia wartete, um sichnach Niederländisch-Ostindien zu begeben) hatte zu demNeugeborenen nicht viel zu sagen. Fairerweise wollen wirnicht verschweigen, dass Plaudereien generell nicht seineStärke waren. Als Mr Yancey erfuhr, dass Mrs Whittaker eingesundes Mädchen zur Welt gebracht hatte, runzelte er nurdie Stirn und sagte, wortkarg wie immer: "Hartes Geschäft,das Leben." War das eine Segnung? Schwer zu sagen. Ent-scheiden wir im Zweifel zu seinen Gunsten und betrachtenes als solche. Bestimmt sollte es kein Fluch sein.Was nun Almas Vater betraf

Erscheint lt. Verlag 1.10.2013
Übersetzer Tanja Handels, Sabine Schwenk
Sprache deutsch
Original-Titel The Signature of All Things
Maße 138 x 220 mm
Gewicht 902 g
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteur • Bestseller • Darwin • Eat Pray Love • Elizabeth Gilbert • Evolutionstheorie • Frau • Gerhard Schröder • historisch • Historische Romane/Erzählungen • James Cook • Joseph Banks • Liebe • Moose • Natur • Naturforscherin • neues Buch • Pflanzen • Roman • Russell
ISBN-10 3-8270-1156-6 / 3827011566
ISBN-13 978-3-8270-1156-5 / 9783827011565
Zustand Neuware
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