Lockwood & Co. - Die Seufzende Wendeltreppe (eBook)

Gänsehaut und schlaflose Nächte garantiert - für Fans von Bartimäus!
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2013 | 1. Auflage
432 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-10603-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lockwood & Co. - Die Seufzende Wendeltreppe -  Jonathan Stroud
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Die große Serienverfilmung der Erfolgsreihe nun auf Netflix
LONDON, ENGLAND: In den Straßen geht des Nachts das Grauen um. Unerklärliche Todesfälle ereignen sich, Menschen verschwinden und um die Ecken wabern Schatten, die sich nur zu oft in tödliche von Geisterwesen ausgesandte Plasmanebel verwandeln. Denn seit Jahrzehnten wird Großbritannien von einer wahren Epidemie an Geistererscheinungen heimgesucht. Überall im Land haben sich Agenturen gebildet, die in den heimgesuchten Häusern Austreibungen vornehmen. So auch die drei Agenten von »Lockwood & Co.« Dem jungen Team um den charismatischen Anthony Lockwood steht in ihrem ersten Abenteuer ein hochgefährlicher und zutiefst dubioser Auftrag bevor. Dieser führt sie in eines der verrufensten Herrenhäuser des Landes und stellt sie auf eine Probe, bei der es um nichts weniger als Leben oder Tod geht ...
Die faszinierende Fantasy-Reihe des Bestsellerautors Jonathan Stroud schlägt einen von der ersten Seite an in ihren schaurig-schönen Bann.

Die »Lockwood & Co.«-Reihe:
Lockwood & Co. - Die Seufzende Wendeltreppe (Band 1)
Lockwood & Co. - Der Wispernde Schädel (Band 2)
Lockwood & Co. - Die Raunende Maske (Band 3)
Lockwood & Co. - Das Flammende Phantom (Band 4)
Lockwood & Co. - Das Grauenvolle Grab (Band 5)
Lockwood & Co. - Der Verfluchte Dolch (E-Short-Story)

Jonathan Stroud wurde in Bedford geboren. Er arbeitete zunächst als Lektor. Nachdem er seine ersten eigenen Kinderbücher veröffentlicht hatte, beschloss er, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Er wohnt mit seiner Frau Gina und den gemeinsamen Kindern Isabelle, Arthur und Louis in der Nähe von London.

Berühmt wurde er durch seine weltweite Bestseller-Tetralogie um den scharfzüngigen Dschinn Bartimäus, dessen Abenteuer in Das Amulett von Samarkand, Das Auge des Golem, Die Pforte des Magiers und Der Ring des Salomo erzählt werden.

Kapitel 1

Zu den ersten Fällen, an denen ich bei Lockwood & Co. mitgearbeitet habe, möchte ich hier nicht viel sagen. Einerseits, weil die Opfer anonym bleiben sollen, andererseits, weil die Einzelheiten allzu grausig sind, aber vor allem, weil wir es tatsächlich fertiggebracht haben, diese Aufträge allesamt gründlich zu vermasseln. So, jetzt ist es raus. Kein Einziger dieser ersten Fälle lief so ab, wie es geplant war. Gut, den Mortlake-Geist konnten wir vertreiben, aber nur bis zum Richmond Park, wo er nun nachts in der Stille der Bäume sein Unwesen treibt. Der Graue Wiedergänger von Aldgate und die Wesenheit, die unter dem Namen Knochenknirscher bekannt war, konnten wir zwar unschädlich machen, aber leider erst, nachdem sich noch weitere (und, wie ich heute glaube, vermeidbare) Todesfälle ereignet hatten. Und was die Heimsuchung betrifft, welche die junge Mrs Andrews beinahe um den Verstand und den Rocksaum brachte … Wo immer die Ärmste jetzt sein mag, der Geist verfolgt sie nach wie vor. Lockwood und ich hatten also keine besonders ruhmreiche Bilanz vorzuweisen, als wir an jenem nebligen Nachmittag durch den Vorgarten der Sheen Road Nr. 62 gingen, die Stufen vor der Haustür hochstiegen und läuteten.

Die gedämpften Verkehrsgeräusche der Straße im Rücken, betätigte Lockwood mit der behandschuhten Rechten den Klingelzug. Das Läuten verhallte tief im Inneren des Hauses. Ich betrachtete die Tür. Der Lack warf kleine Blasen, der Briefschlitz war verschrammt, und hinter den vier rautenförmigen Milchglasscheiben war nichts als Dunkelheit auszumachen. Überhaupt wirkte der überdachte Vorbau unbenutzt und vernachlässigt. In den Ecken häufte sich das gleiche feuchte Buchenlaub, das auch Gartenweg und Rasen bedeckte.

»Ach übrigens … bitte denk an unsere neuen Regeln«, sagte ich. »Nicht einfach drauflosreden. Nicht gleich vor dem Klienten Vermutungen darüber anstellen, wer wen wo und wann umgebracht hat. Und vor allem: Nicht den Klienten nachäffen! Das geht immer schief.«

»Ganz schön viele Nichts«, erwiderte Lockwood.

»Aus gutem Grund.«

»Ich hab nun mal ein Ohr für Dialekte. Ich mache die Leute ganz automatisch nach.«

»Dann mach sie nach, wenn wir hinterher wieder unter uns sind. Aber nicht, wenn der Klient vor dir steht, nicht, wenn er dich hören kann, und schon gar nicht, wenn der Klient ein zwei Meter großer irischer Hafenarbeiter mit einem Sprachfehler und sonst weit und breit niemand zu sehen ist.«

»Für so einen bulligen Typen war er ziemlich schnell, das stimmt. Aber Wegrennen hält fit. Spürst du schon was?«

»Noch nicht. Aber das ist hier draußen auch eher unwahrscheinlich. Und du? Siehst du etwas?«

Lockwood ließ den Klingelzug los und richtete seinen Mantelkragen. »Komischerweise ja. Hier im Vorgarten hat sich ein Todesfall ereignet. Es ist erst ein paar Stunden her. Da vorn, unter der Lorbeerhecke.«

»Als Nächstes erzählst du mir bestimmt, dass die leuchtende Stelle nur ganz klein ist, oder?« Ich legte den Kopf schief und lauschte auf die Stille hinter der Haustür.

»Stimmt. Ungefähr so groß wie eine Maus«, gab Lockwood zu. »Oder ein Maulwurf. Wahrscheinlich hat ihn die Katze erwischt.«

»Dann hat der Todesschein vermutlich nichts mit unserem Fall zu tun.«

»Vermutlich nicht.«

In der rabenschwarzen Finsternis hinter den Milchglasscheiben regte sich etwas. »Los geht’s!«, sagte ich. »Sie kommt. Denk dran, was ich dir gesagt habe.«

Lockwood bückte sich nach seiner Tasche. Wir traten einen Schritt zurück und setzten unser professionellstes und charmantestes Lächeln auf.

Nichts geschah. Die Tür blieb geschlossen.

Da war niemand.

Als Lockwood eben wieder etwas sagen wollte, hörten wir hinter uns Schritte.

»Tut mir furchtbar leid!« Die aus dem Nebel tretende Frau ging langsam, verfiel aber, als wir uns umdrehten, in einen leichten Trab. »Tut mir wirklich leid«, sagte sie noch einmal. »Ich wurde aufgehalten. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Sie so pünktlich sein würden.«

Sie kam die Vordertreppe hoch, eine untersetzte, rundliche Frau mittleren Alters mit einem runden Gesicht. Ihr glattes aschblondes Haar wurde über den Ohren von zwei Spangen zurückgehalten, was ziemlich streng wirkte. Sie trug einen langen schwarzen Rock und eine viel zu weite Strickjacke mit ausgebeulten Taschen. In der Hand hatte sie eine dünne Mappe.

»Mrs Hope?«, fragte ich. »Guten Abend. Ich bin Lucy Carlyle und das ist Anthony Lockwood, von Lockwood und Co. Sie hatten bei uns angerufen.«

Die Frau blieb auf der vorletzten Stufe stehen und schaute uns zum ersten Mal richtig an. In ihren grauen Augen spiegelten sich die üblichen Regungen: Misstrauen, Feindseligkeit, Unsicherheit und Angst. Angesichts unseres Berufs war das nichts Ungewöhnliches, deshalb nahmen wir es nicht persönlich.

Ihr Blick huschte zwischen Lockwood und mir hin und her. Sie musterte unsere gepflegte Kleidung, das sorgfältig gekämmte Haar, die blitzenden Degen an unseren Gürteln, die schweren Taschen in unseren Händen. Sie machte keine Anstalten, die Haustür zu öffnen und uns hereinzubitten. Ihre freie Hand hatte sie in der Jackentasche vergraben, die sich daraufhin noch mehr ausbeulte.

»Nur Sie beide?«, fragte sie schließlich.

»Nur wir«, erwiderte ich.

»Sie sind noch sehr jung.«

Lockwood knipste sein verbindlichstes Lächeln an, dessen Leuchtkraft den trostlosen Abend erhellte. »Das ist ja gerade der Witz an der Sache.«

»Genau genommen bin ich nicht Mrs Hope.« Sie erwiderte Lockwoods Lächeln reflexartig, aber das ihre blitzte nur flüchtig auf und erlosch sogleich wieder. Zurück blieb der ängstliche Ausdruck. »Ich bin Suzy Martin, die Tochter von Mrs Hope. Meine Mutter ist leider verhindert.«

»Aber Ihre Mutter hat den Termin mit uns vereinbart«, sagte ich. »Sie wollte uns durchs Haus führen.«

»Ich weiß.« Die Frau blickte verlegen auf ihre blank geputzten schwarzen Schuhe. »Sie weigert sich, jemals wieder einen Fuß über die Schwelle zu setzen. Die Umstände von Vaters Tod waren schrecklich genug, aber seither sind die nächtlichen … Störungen unerträglich geworden. Letzte Nacht war es so schlimm, dass Mutter einfach nicht mehr konnte. Sie hat ihre Sachen gepackt und ist zu mir gezogen. Wir wollen das Haus verkaufen, aber das geht natürlich nur, wenn … aber deswegen sind Sie ja hier. Verzeihen Sie die Frage, aber haben Sie denn keinen Vorgesetzten? Ich dachte, bei einer Ermittlung muss immer ein erwachsener Berater dabei sein. Wie alt sind Sie überhaupt?«

»Gerade alt genug und eben noch jung genug«, erwiderte Lockwood lächelnd. »Also im perfekten Alter.«

Jetzt mischte ich mich wieder ein: »Das Gesetz schreibt lediglich die Anwesenheit eines Erwachsenen vor, wenn die Agenten noch in der Ausbildung sind. Es stimmt zwar, dass die größeren Agenturen immer mit Beratern arbeiten, aber das ist deren Geschäftspolitik. Wir sind absolut qualifiziert und unabhängig und brauchen so etwas nicht.«

»Wir haben die Erfahrung gemacht«, sagte Lockwood honigsüß, »dass Erwachsene eher hinderlich sind. Aber wir können Ihnen gern unsere Zulassungsurkunde zeigen, wenn Sie das möchten.«

Mrs Martin strich sich mit der Hand über ihr ordentliches blondes Haar. »Nein … nicht nötig. Mutter wird sich schon etwas dabei gedacht haben, als sie ausgerechnet Ihre Agentur beauftragt hat.« Ihre Stimme verriet nicht, was sie selbst davon hielt. Eine kurze Pause entstand.

»Ich hätte da noch eine Frage«, brach ich das Schweigen. »Ist jemand im Haus? Als wir geklingelt haben, hatte ich den Eindruck …«

Mrs Martin hob sofort den Blick und sah mich an. »Das kann nicht sein. Ich habe den einzigen Schlüssel.«

»Dann habe ich mich wohl geirrt.«

»Ich will Sie nicht weiter aufhalten«, sagte Mrs Martin. »Meine Mutter hat das Formular ausgefüllt, das Sie ihr zugeschickt hatten.« Sie hielt uns die Mappe hin. »Hoffentlich hilft Ihnen das weiter.«

»Ganz bestimmt.« Lockwood versenkte die Unterlagen in der Innentasche seines langen, weiten schwarzen Mantels. »Vielen Dank. Dann fangen wir am besten gleich an. Richten Sie Ihrer Mutter bitte aus, dass wir uns morgen früh bei ihr melden.«

Die Frau überreichte Lockwood einen Schlüsselbund. Auf der Straße ertönte eine Autohupe. Eine zweite Hupe antwortete. Bis zur Ausgangssperre waren es noch ein paar Stunden hin, aber es dämmerte und die Leute wurden allmählich kribbelig. Sie wollten nach Hause. Bald schon würde sich nichts anderes mehr durch die Straßen Londons bewegen als Nebelschwaden und Mondstrahlen. Zumindest nichts, was Erwachsene sehen konnten.

Auch Suzy Martin war sich dessen bewusst. Sie zog fröstelnd die Schultern hoch und wickelte sich enger in ihre Strickjacke. »Ich muss los. Viel Glück für Sie beide …« Sie schaute uns nicht an, als sie hinzusetzte: »Noch so jung … In was für schrecklichen Zeiten leben wir bloß!«

»Auf Wiedersehen, Mrs Martin«, sagte Lockwood. »Schönen Abend noch.«

Sie gab keine Antwort, sondern eilte die Treppe hinunter und durch den Vorgarten. Der Nebel hatte sie im Nu verschluckt.

»Ihr...

Erscheint lt. Verlag 11.9.2013
Reihe/Serie Die Lockwood & Co.-Reihe
Übersetzer Katharina Orgaß, Gerald Jung
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 • Alex Verus • Bartimäus • benedict jacka • Bestsellerautor • Buch zur Serie • Die Bande aus der Baker Street • eBooks • Fantasy • Geisteragentur • Gespenster • Gothic • Grusel • Harry Potter • Jonathan Stroud • Jugendbuch • Kinderkrimi • London • Netflix Serie • Ocean City • Scarlett & Browne • Sherlock Holmes • spiegel bestseller • Spiegel Bestseller Autor • Stranger Things • Umbrella Academy • wednesday • Young Adult
ISBN-10 3-641-10603-6 / 3641106036
ISBN-13 978-3-641-10603-4 / 9783641106034
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