Ende Mai 2013 ging es zunächst darum, Bäume in einem zentralen Istanbuler Park zu schützen.
Unversehens verwandelte sich die kleine Gruppe von Umweltschützern und Stadtfreunden in eine breite Bewegung, wie die Türkei sie in dieser Vielfalt nie erlebt hatte: Gezi.
Der Name des Parks ist heute Synonym und Symbol für die junge türkische Protest- und Demokratiebewegung, die mit neuen Methoden und Stimmen ein Forum für alle bildete.
Gelebte Vielfalt zeigte, was möglich ist: friedlicher Widerstand und humorvoller Protest, Aufbruch und Umbruch, gleichberechtigte Gemeinschaft und Selbstbestimmung, Solidarität und Toleranz, eine neue Stimmung der Furchtlosigkeit.
Ahmet Ümit wurde 1960 in der südost-türkischen Stadt Gaziantep geboren. 1978 zog er nach Istanbul und begann das Studium der Verwaltungswissenschaften. Nach Beendigung seines Studiums an der Marmara Universität (1983) verfasste er seine erste Erzählung. Weitere Gedichte und Erzählungen folgten. 1974 bis 1989 war er aktives Mitglied der Türkischen Kommunistischen Partei. Während der Militärdiktatur 1980-1990 nahm er an den Kämpfen im Untergrund für die Demokratisierung teil. 1985/86 studierte er illegal an der Akadamie für Gesellschaftswissenschaften in Moskau. 1989 bis 1998 arbeitete er in einer Werbeagentur in Istanbul.
Oya Baydar, geboren 1940, besuchte das französische Gymnasium in Istanbul und studierte Soziologie. Früh engagierte sie sich in der politischen Linken. Als Gründungsmitglied der Türkischen Sozialistischen Arbeiterpartei geriet sie nach dem Putsch 1980 ins Visier der Militärregierung, wurde zunächst inhaftiert und musste das Land daraufhin verlassen. Sie lebte u.a. viele Jahre in Deutschland, bevor sie aufgrund einer Amnestie 1992 in die Türkei zurückkehren konnte. 2001 gründete sie den Turkey Peace Attempt, dessen Sprecherin sie nach wie vor ist. Seit ihrer Rückkehr in die Türkei arbeitet sie als Journalistin, Publizistin und Schriftstellerin. Für ihre zahlreichen Romane und Erzählungen wurde sie mit fast allen bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet.
Alper Canigüz, 1969 in Istanbul geboren und studierter Psychologe, verdankt die Liebe zum Lesen seinem Vater und seine Leidenschaft für das Schreiben fehlendem musikalischen Talent.
Ayse Kulin, geb. 1941 in Istanbul, wuchs in Ankara auf und studierte am American College Literaturwissenschaften. In den Achtzigerjahren arbeitete sie als Redakteurin und Reporterin für diverse türkische Zeitungen und Zeitschriften, als Produzentin für Fernsehen, Werbespots und Kinofilme. Mehrere Male wurde sie als 'Autorin des Jahres' ausgezeichnet, viele ihrer Erzählungen und Romane wurden verfilmt und gelten in der Türkei als Bestseller. Seit 2007 ist Ayse Kulin ehrenamtliche UNICEF-Botschafterin.
Murat Uyurkulak, geboren 1972 in Adin, studierte zunächst Jura, dann Kunstgeschichte in Izmir, brach jedoch beides ab und zog schließlich nach Istanbul. Dort arbeitete er u. a. als Kellner, Übersetzer, Journalist und Verleger. Heute ist er Auslandskorrespondent der Tageszeitung »Bir Gün«. Zudem hat er Bücher u. a. von Edward Said und Mikhail Bakunin ins Türkische übersetzt. Sein erster Roman wurde 2002 veröffentlicht und erregte sofort größtes Aufsehen, seither gilt Murat Uyurkulak als eine wichtige literarische Stimme in der zeitgenössischen türkischen Literatur.
Erscheint lt. Verlag | 31.5.2014 |
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Co-Autor | Ahmet Ümit, Oya Baydar, Gaye Boralioglu, Alper Canigüz, Hakan Günday, Firat Budaci, Turgut Ceviker, Cevat Capan, Fatih Erdogan, Turgay Fisekci, Geridönmez Suzan, Karin Karakasli, Ayse Kulin, Murat Mentes, Baris Müstecaplioglu, Burhan Sönmez, Ayfer Tunc, Baris Uygur, Murat Uyurkulak, Nermin Yildirim |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Gewicht | 295 g |
Einbandart | Englisch Broschur |
Themenwelt | Literatur ► Anthologien |
Schlagworte | Gezi-Bewegung • Türkei, Literatur; Anthologien |
ISBN-10 | 3-943562-40-9 / 3943562409 |
ISBN-13 | 978-3-943562-40-8 / 9783943562408 |
Zustand | Neuware |
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