Die Zukunft ist schön

Dirk Bernemann wollte schon immer Bücher schreiben, also schrieb er, seit er es konnte, beginnend mit ungefähr 7 Jahren. Er schreibt Bücher voller Geschichten und Gedichte.

Das Essen wurde in mitessbaren Schalen geliefert, die auch ihrerseits sehr lecker waren. Zwischendurch aber fragte mich der Arzt, ob sich meine Kreislaufproblematik stabilsiert hätte, was ich bejahte. "Ich hoffe Sie verzeihen mir mein drastisches Vorgehen", sagte der Arzt zwischen zwei Gabeln bunten Mischgemüses, "aber ich konnte nichts anderes unternehmen als das, was ich tat, um Sie zu überzeugen, dass Sie tatsächlich im Jahr 2126 sind. Ich hoffe auch, dass Sie jetzt keine Aggressionen gegen mich hegen und auch nicht mehr der Ansicht sind, hier läge ein Scherz vor." Meine Skepsis gegen ihn und eine eventuelle Verschwörungstheorie war wegen seiner ehrlich vorgetragenen Nettigkeit etwas zerfallen, dennoch zerrte irgendwas in mir, weil die Situation so unglaublich war, der ich hier ausgesetzt war. Ich aß weiter, ruhig und entspannt, Gabel für Gabel Leckerheiten aufnehmend. "Wissen Sie, meine Lage wirft natürlich einiges an Fragen auf", sagte ich in einer Esspause. "Was ist da draußen los und wo sind die verdammten Roboter, die man uns damals versprochen hat? Gab es einen Krieg? Die Stadt sieht so leer aus. Leer und trotzdem irgendwie voller Wohlstand, weil alles sauber und von schöner Architektur ist. Ich will die ganze verdammte Geschichte hören, verstehen Sie? Aber fangen wir mit den Robotern an? Wo sind sie? Herrschen sie über uns? Herrschen wir über sie?" Anoka lachte laut. "Die Science Fiction Filme Ihrer Zeit scheinen Ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben. Dann will ich beginnen Ihnen zu erklären, wie das, was da draußen los ist, strukturiert ist. Zunächst einmal hat die Gesellschaft vor mehr als 70 Jahren aufgegeben, weiter an den technischen Fortschritt als Lustgewinn oder Heilsbringer zu glauben. Die sozialen Umschwünge, die es kurz davor gab, ließen nur diesen Entschluß zu. Geforscht wird aber weiterhin in allen Bereichen, die dem Menschen dienlich sind und nicht das ökologische System als unser aller Grundlage angreifen." Ich muss wohl wie ein menschliches Fragezeichen geschaut haben, denn er schloß direkt mit erklärendem Beiwerk an. "Nun, es gibt natürlich Roboter, Roboter, die dem Menschen die Arbeit erleichtern, im Haushalt, bei der Arbeit, aber das Technik im Privatbereich wirklich glücklich macht, hat sich als elementarer Irrglaube herausgestellt. Wir haben perfekte Fernseher, wir haben perfekte Waschmaschinen, wir haben perfekte Rasierapparate, daran gibt es nichts mehr schöner zu machen. Aber warum das genau so ist, werde ich Ihnen erst später erläutern können."