Schwert und Rose (eBook)

Ein romantisches Fantasy-Epos
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
384 Seiten
cbt Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-14264-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schwert und Rose -  Sara B. Larson
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Die 'Schwertkämpfer'-Reihe von Sara Larson vereint eine betörende Liebesgeschichte mit dramatischen Intrigen und leidenschaftlichen Gefühlen. Beste Unterhaltung für alle, die starke Heldinnen und romantische Fantasyabenteuer lieben!
Alexa ist eine exzellente Schwertkämpferin. Als sie mit vierzehn ihre Eltern verliert, tritt sie der königlichen Leibgarde bei - und aus Alexa wird Alex. Drei Jahre später hat sich Alexa an die Spitze von Prinz Damians Elitegarde gekämpft. Als sie zum Leibwächter des Prinzen avanciert, stellt sie fest, dass der hochmütige Prinz dunkle Geheimnisse verbirgt. Ihr eigenes Geheimnis droht ans Licht zu kommen, als Damian, Alexa und Rylan, ein weiterer Gardist, entführt werden. Plötzlich steht Alex am Abgrund einer tödlichen Intrige - und zwischen zwei Männern, die um ihr Herz kämpfen ...

Alle Bände der Schwertkämpfer-Reihe:
Schwert und Rose (Band 1)
Schwer und Glut (Band 2)
Schwert & Flamme (Band 3)

Seit sie denken kann, hat Sara B. Larson Geschichten geschrieben - obwohl sie heute ihren Computer benutzt, anstelle eines Meerjungfrauenheftchens. Sie lebt in Utah mit ihrem Mann und ihren drei Kindern und schreibt, wenn ihre Kinder Mittagsschlaf halten, und während der einsamen Nachtstunden, wenn die meisten Menschen schlafen. Ihr Mann behauptet, sie hätte ein Diplom in Multitasking gemacht. Gelegentlich zieht sie sich mit Weingummis in die Badewanne zurück.

Drei

DIE UNERTRÄGLICHE HITZE, die in dieser Nacht herrschte, ließ meine Uniform an meiner feuchten Haut kleben, als Marcel und ich schweigsam über das Palastgelände gingen. Ein Stück entfernt vom Haupteingang des Palasts sahen wir, wie eine große Menschengruppe von einer der königlichen Wachen durch das Seitentor geschleust wurde. Es kostete mich meine ganze Selbstbeherrschung, um meine undurchdringliche Miene zu wahren und die in mir aufsteigende Panik niederzuringen, als ich nah genug war, um ihre Gesichter zu erkennen – das Entsetzen im Blick der Mädchen. Es waren acht Jungen und zwölf Mädchen. Die jüngste war sicher nicht älter als fünf. Sie umklammerte die Hand eines größeren Jungen. Im schwachen Schein der Mondsichel wirkte ihr Gesicht aschfahl.

Denk nicht darüber nach, denk nicht darüber nach, bläute ich mir ein, schluckte schwer und biss die Zähne zusammen.

»Was tut ihr denn hier?«, fragte einer der Männer, als wir nur noch wenige Schritte von ihm entfernt waren.

»Ihr wollt doch nicht etwa helfen?«, schnarrte ein anderer. »Die Leibwache des Prinzen ist doch gar nicht Manns genug für diese Art von Arbeit.«

Ich spürte, wie zwischen meinen Brüsten der Schweiß bis zu meinem Bauch perlte. Ich tastete nach meinem Schwertgriff. Irgendwie beruhigte mich das. »Braucht ihr Hilfe oder nicht?«, fragte ich. »Wir werden uns nämlich zurückziehen, wenn ihr euch nicht ordentlich benehmt.« Ich war dankbar, dass meine Stimme schneidend klang. Mein Magen rebellierte, und mein Herz pochte zum Zerspringen, als ich mich zwang, den Mann anzusehen und den Blick auf die Waisen zu vermeiden.

»Wir nehmen die Hilfe an«, erwiderte der Anführer der Wache brummend. Er begann, Befehle zu brüllen, und forderte die anderen drei Männer auf, die Jungen von den Mädchen zu trennen. »Ihr beide könnt mir helfen, die Mädchen zu ihrem neuen Heim zu geleiten«, sagte er und deutete mit einer Bewegung seines Kinns zum Bruthaus. »Ihr drei« – er erhob die Stimme in Richtung der anderen Wachen, die dabei waren, die Jungen und Mädchen in getrennten Reihen aufstellen zu lassen – »führt die Jungen zu den Baracken und teilt sie unterschiedlichen Bataillonen zu.«

Hilflos beobachtete ich, wie die Mädchen von den Wachen geschubst und angebrüllt wurden, die meisten von ihnen schienen sich ihrem Schicksal resigniert zu ergeben. Das hätte genauso gut ich sein können, verdammt zu einem Leben dauerhafter Vergewaltigung, um so viele Soldaten wie möglich für die königliche Armee zur Welt zu bringen, bis mein Körper verbraucht gewesen wäre.

»Tief durchatmen«, murmelte Marcel neben mir.

Doch ich umklammerte mein Schwert so krampfhaft, dass meine Knöchel weiß hervortraten und mir das Atmen schwerfiel. Ich musste mich unbedingt beherrschen, denn ich konnte dem Geschehen hier durch nichts Einhalt gebieten – ich konnte nichts tun, um den Mädchen ihr Schicksal zu ersparen, auch wenn ich es mir noch so innig wünschte.

Als die Wachen beim kleinsten Mädchen angelangt waren, wollte ihr Bruder ihre Hand nicht loslassen.

»Ihr könnt sie nicht mitnehmen«, sagte er bestimmt und stellte sich vor sie. Er war sicher nicht älter als zehn.

»Junge, tritt zur Seite«, herrschte ihn die Wache an.

»Nein, ihr könnt sie nicht haben!«, wiederholte er heftiger, wandte sich um und schlang die Arme um seine kleine Schwester, deren Körper bebte. Bittere Tränen rollten ihr über die Wangen. Sie hielt sich an ihrem Bruder fest, umklammerte mit ihren kleinen Fingern sein Hemd.

»Du nimmst das Mädchen, ich kümmere mich um den Jungen«, sagte der Mann zu einem seiner Kameraden. Dieser packte daraufhin die Arme des Mädchens und zerrte an ihr, während der erste Mann den Jungen von seiner Schwester wegriss. Sie heulte auf, stieß ein verzweifeltes Schluchzen aus und reckte die Arme nach ihrem Bruder.

»Kalen! Nein! Lasst sie in Ruhe!«, rief der Junge und schlug um sich, aber vergeblich.

Unwillkürlich bewegte ich mich auf den Jungen zu, doch Marcel packte mich am Arm und zwang mich, stehen zu bleiben. Meine Brust brannte, ich zitterte am ganzen Körper vor Entsetzen, vor Wut.

»Kommt, bringen wir die Mädchen von hier fort, bevor sie zu viel Aufmerksamkeit erregen. Wir wollen den König nicht beunruhigen«, ordnete der Anführer der Wache an und ging auf das erste Mädchen in der Reihe zu. »Ihr beide kümmert euch um die hintere Reihe und behaltet besonders die da hier im Auge, denn sie wollte uns schon einmal entwischen.« Er deutete auf ein hochgewachsenes Mädchen in der Mitte, die ihn herausfordernd anblickte.

Die anderen Wachen scheuchten die Jungen in die entgegengesetzte Richtung und ließen uns mit den Mädchen allein.

»Folgt mir«, befahl der Anführer den verängstigten Mädchen, »und denkt nicht einmal daran, wegzulaufen, sonst werdet ihr erschossen, bevor ihr auch nur ein paar Schritte getan habt.« Er warf ihnen einen letzten Blick zu, machte auf dem Absatz kehrt und steuerte das Bruthaus an. Die Mädchen folgten ihm zögerlich, auch Kalen, die immer noch still vor sich hin schluchzte. Ein älteres Mädchen hatte jetzt ihre Hand ergriffen und sprach besänftigend auf sie ein.

»Ich kann das nicht«, flüsterte ich Marcel zu. Mein Atem ging stoßweise.

»Aber wir müssen.« Er erwiderte meinen panischen Blick mit düsterer Miene. »Ich geh als Erster, du kommst hinterher.«

Er wandte sich um und marschierte hinter den Mädchen los. Ich zwang mich, ihm zu folgen und alle Gedanken auszuschalten. Ich konzentrierte mich auf das Gebäude vor uns, statt auf die Mädchen zu starren. Schließlich hämmerte der Anführer der Wache gegen eine Holztür.

Kurz darauf öffnete sie sich und im Türrahmen stand ein älterer Mann mit schütterem Haar und kleinen wässerigen Augen. »Habt mir wieder neue Mädchen gebracht, he? Wir sind fast voll belegt, wird Zeit, dass der Anbau fertig wird, aber ’n paar Räume haben wir noch. Tut denen ja bestimmt nicht weh, sich die zu teilen.« Seine Wangen waren gerötet und auf seiner dicken Oberlippe glänzte Schweiß.

»Ist gut, Horace«, sagte die Wache.

Horace riss die Tür noch weiter auf und bedeutete den Mädchen, einzutreten. »Los, beeilt euch, ich hab nicht alle Zeit der Welt. Da wartet noch Arbeit auf mich.« Er zwinkerte der Wache zu, und ich schluckte die Galle, die mir in die Kehle stieg, heftig hinunter.

Der Mann ging den Mädchen voraus, die ihm langsam folgten. Einige von ihnen schritten aufrecht und stolz, andere mit hängenden Schultern. Als Kalen eintrat, die immer noch die Hand des anderen Mädchens hielt, pfiff Horace durch die Zähne. »Mein Gott, bist du ein hübsches junges Ding. Mach dir keine Sorgen, du kannst noch ’ne Weile bei deiner Freundin bleiben, denn du nützt uns noch nichts, zumindest nicht die nächsten Jahre.« Er kicherte.

Ich ballte die Hände zu Fäusten, doch Marcel warf mir über die Schulter einen warnenden Blick zu, als könne er meine Gedanken lesen. Oder vielleicht dachte er auch dasselbe, aber er wusste, dass wir keine Möglichkeit hatten, einzuschreiten. Es handelte sich um die Befehle des Königs, und niemand konnte sich ihnen entgegenstellen, schon gar nicht Marcel und ich.

Als das letzte Mädchen das schwach beleuchtete Bruthaus betreten hatte, rief Horace: »Marie, wir haben wieder Neue. Komm runter und hilf mir, Platz für sie zu finden.«

Ich stand etwas hinter Marcel auf der Türschwelle und hoffte, dass unsere Aufgabe erledigt sei. Ich musste meine ganze Kraft aufwenden, um nicht vor dem Geruch, der mir entgegenwaberte, zurückzuschrecken, einer Mischung aus Schweiß, Angst und Fäulnis.

Die Wache bemerkte, dass ich einen Schritt zurückwich, und winkte uns zu sich heran. »Kommt rein und helft mir, dafür zu sorgen, dass sie alle irgendwo eingeschlossen werden. Dann könnt ihr gehen.«

Das schmale Foyer wurde von ein paar Öllampen beleuchtet, die sich auf zwei kleinen Tischen zu beiden Seiten des Eingangs befanden. Das flackernde Licht enthüllte einen schäbigen Anblick. In den Ecken und auf den Tischen hatte sich Staub gesammelt. Die Steine unter unseren Füßen starrten vor Schmutz. Die Mädchen mussten sich an einer Wand links von der Tür aufstellen. Direkt vor uns befand sich eine schmale Treppe. Ein erschreckend mageres Mädchen in meinem Alter kam langsam die Stufen herunter, mit einer Hand hielt sie ihren gewölbten schwangeren Leib und mit der anderen eine Laterne. Sie hatte eingefallene Wangen, sodass ihre großen Augen in dem ausgemergelten Gesicht riesig wirkten.

»Ah, da bist du ja, Marie«, sagte Horace und gab ihr zu verstehen, dass sie ganz nach unten kommen solle. »Hilfst du mir, die Neuen einzuquartieren? Muss mich beeilen und wieder hinaufgehen.« Ein lüsternes Grinsen huschte über sein schweißnasses Gesicht.

»Wir haben nur noch vier Räume, die Mansarde mit eingeschlossen«, sagte Marie mit tonloser Stimme.

Horace warf einen Blick auf die Reihe der Mädchen. »Wie viele von euch haben bereits ihre Monatsblutung?«

Bei dieser intimen Frage zuckte ich zusammen. Fünf Mädchen hoben die Hand.

»Und du wohl nicht, he? Kannst mir nichts vormachen.« Horace trat auf eines der Mädchen zu, bei dem sich feste runde Brüste unter dem Gewand abzeichneten. Sie hatte sich nicht gemeldet. »Wenn du’s mir verschweigst, wird es noch schlimmer für dich kommen. Meine Männer und ich müssen dann die verlorene Zeit aufholen.« Er grinste das Mädchen anzüglich an. Sie begann,...

Erscheint lt. Verlag 12.1.2015
Reihe/Serie Die Schwertkämpfer-Reihe
Übersetzer Antoinette Gittinger
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Defy
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 • ab 13 • Das Reich der sieben Höfe • eBooks • Erste Liebe • Fantasy • Jugendbuch • Jugendbücher • Jugendbücher, Fantasy, Romantasy, Liebe, erste Liebe, Liebesdreieck, starke Heldin • Liebe • Liebesdreieck • Magic Academy • Romantasy • Sarah J. Maas • starke Heldin • Throne of Glass • Young Adult
ISBN-10 3-641-14264-4 / 3641142644
ISBN-13 978-3-641-14264-3 / 9783641142643
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 2,8 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich