Aller Aufstieg ist schwer. Sein geliebtes Paris hat Dieudonné Crouzon verlassen müssen gleich einem geprügelten Hund, der Empfang im Provinznest Châteauroux ist für den jungen Großstädter frostig.
Doch die Demütigung brennt wie Salz in der Wunde – Crouzon arbeitet sich hoch und kehrt im Triumph an die Seine zurück. Mit der Verve der großen modernen Erzähler schildert Jean Prévost die Entwicklung eines Getriebenen zum glücksverwöhnten Selfmademan.
Dieudonné Crouzon fällt aus allen Wolken. Eben noch saß er bei seinem Freund Dousset auf dem Canapé und knabberte Kekse. Dann bezichtigt ihn dieser zu Unrecht des Diebstahls, es kommt zum Eklat.
Nun hat sich fast die gesamte Clique von ihm abgewandt und er, der fleißige Student aus einfachen Verhältnissen, steht vor einem gesellschaftlichen Scherbenhaufen. Gedemütigt kehrt er dem Paris der 1920er-Jahre den Rücken und fängt in einer Kleinstadt bei null an: als Schreiberling für eine Wahlkampfzeitung.
Von Revanchegelüsten getrieben, wird er vom Journalisten zum Verleger, vom Flugblattdrucker zum Werbeunternehmer und schließlich zum Abgeordneten des ländlichen Départements.
Berauschend schnell, überaus elegant und mit unverwechselbarer Stimme erzählt Jean Prévost den Werdegang eines Helden voller Tatendrang.
Jean Prévost (1901–1944) arbeitete als Politik- und Kulturjournalist, für seine Doktorarbeit erhielt er den Großen Literaturpreis der Académie française. Er entdeckte Saint-Exupéry und war mit Hemingway befreundet, dem er beim Boxen den Finger brach. Der glühende Verfechter der französischen Republik fiel als Résistancekämpfer in den westlichen Alpen.
Joseph Hanimann, 1952 in Chur geboren, ist Kulturjournalist und Philosoph. Er arbeitet seit 1986 als Korrespondent in Paris für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und vor kurzem für die Süddeutsche Zeitung. Er hält einen Lehrstuhl für Politikwissenschaften am Institut d’Etudes politiques in Paris inne. Er veröffentlichte mehrere Bücher, darunter “Vom Schweren. Ein geheimes Thema der Moderne”. Hanimann wurde mit dem Berliner Preis für Literaturkritik ausgezeichnet.
Patricia Klobusiczky, geboren in Berlin, studierte Literaturübersetzen an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, arbeitete lange Jahre als Lektorin für Rowohlt und ist seit 2006 freie Übersetzerin, Moderatorin und Lektorin.
| Erscheint lt. Verlag | 11.5.2015 |
|---|---|
| Nachwort | Joseph Hanimann |
| Übersetzer | Patricia Klobusiczky |
| Verlagsort | München |
| Sprache | deutsch |
| Original-Titel | Le Sel sur la plaie |
| Maße | 135 x 215 mm |
| Gewicht | 485 g |
| Einbandart | gebunden |
| Themenwelt | Literatur ► Klassiker / Moderne Klassiker |
| Schlagworte | 1920er-Jahre • 20er Jahre; Romane/Erzählungen • 20er Jahre; Romane/Erzählungen • 20er Jahre / Zwanziger Jahre; Romane/Erzählungen • Aufsteiger • Entwicklungsroman • Frankreich; Romane/Erzählungen • Frankreich; Romane/Erzählungen • Paris |
| ISBN-10 | 3-7175-2338-4 / 3717523384 |
| ISBN-13 | 978-3-7175-2338-3 / 9783717523383 |
| Zustand | Neuware |
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4 Buchhändler-Bewertung
von Steffen Ille (Buchhändler, Lehmanns Media Web-Redaktion), am 13.05.2015
Es gilt einen ganz besonderen Entwicklungsroman zu entdecken. Erzählt wird die Geschichte eines jungen Studenten, der, aus ärmlichen Verhältnissen kommend, sich in Paris zu etablieren versucht. Zu Unrecht des Diebstahls beschuldigt muss er die Stadt, gesellschaftlich geächtet, verlassen. In der Provinz jedoch arbeitet er verbissen an seinem Aufstieg, der ihn im Triumph zurückführt. Prévost, der 1944 als Résistancekämpfer starb, hinterließ einen beeindruckenden, elegant erzählten Roman.
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