Als die Winter noch Winter waren

Geschichte einer Jahreszeit

***** 1 Bewertung

(Autor)

Buch | Hardcover
240 Seiten
2016 | 1. Auflage
Galiani Berlin ein Imprint von Kiepenheuer & Witsch (Verlag)
978-3-86971-129-4 (ISBN)
18,00 inkl. MwSt
»Es gibt weder Himmel noch Erde, nur den Schnee, der ohne Ende fällt.« Japanisches Haiku

Das Grauen vor dem ewigen Eis, die Schönheit unberührter Schneelandschaften, die Sehnsucht nach winterlicher Reinheit, die Geburt des Alpinismus und des Wintersports - Bernd Brunner schreibt die erste Kulturgeschichte des Winters.

Während der letzten zwei Jahrhunderte hat sich unser Verhältnis zum Winter grundlegend geändert. Früher diktierte das Wetter das Leben - heute sind wir davon weitgehend autark. 2015 gilt als wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen; zu Weihnachten schwebten statt Schneef locken Haselpollen durch die Luft. Mancherorts blühten sogar die Mandelbäume.

Bernd Brunner begibt sich auf die Suche nach Geschichten und Stimmungen des Winters in verschiedene Weltgegenden und Zeiten, sogar bis zurück zur Eiszeit. Dabei begegnen ihm viele spannende Phänomene, aber auch Menschen wie der Amerikaner Wilson A. Bentley, ein Bewunderer des Schnees, der ausdauernd und in mühevoller Kleinstarbeit 5381 Fotografien von Schneef locken gemacht hat. Werner Herzog betrieb ausführliche Schneestudien, als er von München nach Paris wanderte, er notierte zahlreiche Beobachtungen in seinem Tagebuch. Ein skurriles Phänomen stellt das »Inuit-Paradox« da: Die Inuit ernähren sich traditionell beinahe ausschließlich von Fleisch. Ihren hohen Energiebedarf decken sie mithilfe eines besonderen Anpassungsmechanismus, der Fleisch in Traubenzucker, der sonst aus Kohlenhydraten gewonnen wird, umwandelt.

Aber auch die Gefahren des Schnees werden nicht verschwiegen: Orientierungslosigkeit in der Schneewüste, Schneeblindheit, Lawinen sowie die trügerische Wärme eines Schneehohlraums, der Tiere im Winterschlaf vor dem Tod bewahrt, für Menschen hingegen lebensgefährlich ist.

Spannend und kenntnisreich erzählt Brunner in seinem mit kulturhistorischen und wahrnehmungsgeschichtlichen Fakten gespickten Buch von der Mythologie des Winters.

Bernd Brunner, 1964 geboren, schreibt vielbeachtete, höchst unterhaltsame Bücher an der Schnittstelle von Kultur und Wissenschaftsgeschichte. Bei Galiani sind Die Kunst des Liegens (2012), Ornithomania (2015), Als die Winter noch Winter waren (2016) und Die Erfindung des Nordens (2019) erschienen. Seine Bücher sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er lebt in Berlin. 

Bernd Brunner schreibt höchst unterhaltsame Bücher an der Schnittstelle von Kultur- und Wissenschaftsgeschichte. (...) Seine Veröffentlichungen sind ebenso vergnüglich erbauliche wie informativ verfasste Sachbücher. [Als die Winter noch Winter waren versammelt] Hunderte von überraschenden Wintergeschichten. NDRkultur

Bernd Brunner schreibt höchst unterhaltsame Bücher an der Schnittstelle von Kultur- und Wissenschaftsgeschichte. (...) Seine Veröffentlichungen sind ebenso vergnüglich erbauliche wie informativ verfasste Sachbücher. [Als die Winter noch Winter waren versammelt] Hunderte von überraschenden Wintergeschichten.

Bernd Brunners Blick auf Kulturphänomene ist meisterhaft.

Assoziativ streift Brunner durch abgelegene Schneelandschaften, verknüpft Anekdoten aus verschiedenen Weltgegenden, macht einen Abstecher in die Kunstgeschichte, streift wissenschaftliche Erkenntnisse, um sie zwar faktenreich, aber doch in einem leichten Ton wiederzugeben. Das Buch darf als wunderbare Einladung verstanden werden, die vielen Facetten des Winters kennenzulernen.

Brunner befasst sich sowohl mit den Schrecken als auch mit der Faszination des Winters. (...) Brunners Wintergeschichten kann man mit Gewinn lesen, weil Brunner beim Blick in die Vergangenheit nicht vergisst, nach Gegenwart und Zukunft des Winters in Zeiten des Klimawandels zu fragen.

Spannend und kenntnisreich erzählt Brunner in seinem mit kulturhistorischen und wahrnehmungsgeschichtlichen Fakten gespickten Buch von der Mythologie des Winters.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo zahlr. s/w Abbildungen
Sprache deutsch
Maße 123 x 194 mm
Gewicht 304 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Natur / Ökologie
Sonstiges
Schlagworte Bernd Brunner • Essay • Geschenkbuch • Jahreszeit • Klimawandel • Kulturgeschichte • Winter • Winter; Geschenkbuch
ISBN-10 3-86971-129-9 / 3869711299
ISBN-13 978-3-86971-129-4 / 9783869711294
Zustand Neuware
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5 Ein Kaleidoskop aus Geschichte, Literatur und Wissenschaft

von , am 11.12.2016

Bernd Brunner ist Autor verschiedener kulturgeschichtlicher Werke. In seinem neuen Buch Als die Winter noch Winter waren hat der Autor viele kleine Fundstücke über die kalte Jahreszeit zusammengetragen – Geschichtliches, Poetisches und Wissenschaftliches. Brunner erklärt, wie Menschen, Tiere und Pflanzen sich auf den Winter einstellen und warum wir nicht auf eine Weiße Weihnacht hoffen sollten. Er berichtet von der Welteistheorie, vom Jahr ohne Sommer und der Jahrhunderte dauernden Kleinen Eiszeit. Er weiht den Leser ein in die Wissenschaft des Frierens und die Wissenschaft der Schneeflocke, doch ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen.
Brunners Erkundungen über den Winter sind angereichert mit vielen Zitaten von Zeitzeugen aus der Literatur, der Kunst oder der Forschung, zum Beispiel von dem schwedischen Geistlichen Olaus Magnus, der im 16. Jahrhundert die Völker Nordeuropas auf seinen Reisen besuchte und ihre winterlichen Bräuche beschrieb. Man liest von Eisblumen in der deutschen Literatur, von der "Geburt des kernigen Skilehrers" und anderen Auswüchsen des Wintertourismus und von geheimnisvollen Gestalten des Winters wie Frau Holle oder Väterchen Frost.
Dieses Buch ist ein Kaleidoskop über den Zauber und die Härten des Winters, quer über die Kontinente und durch alle Zeiten. Die ideale Lektüre für die kalte Jahreszeit.
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