Die Zukunft von Gender

Begriff und Zeitdiagnose

***** 1 Bewertung

Anne Fleig (Herausgeber)

Buch | Softcover
243 Seiten
2014
Campus (Verlag)
978-3-593-50084-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Zukunft von Gender -
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Politik der Geschlechterverhältnisse
Gender-Mainstreaming beschäftigt die Behörden, Gender und Diversity bilden wichtige Managementinstrumente global agierender Unternehmen und es gibt wohl kaum eine Bildungseinrichtung, die nicht auch Gender-Kompetenz vermitteln möchte.

Doch was steckt hinter dem Begriff »Gender«, wie ist es zu seiner Popularität gekommen? In welchem theoretischen und zeithistorischen Kontext ist Gender als Kategorie entstanden, und was ist aus der Unterscheidung von Sex und Gender geworden? Welche Folgen hat der häufig ungenaue, ja unbedarfte Wortgebrauch für die Geschlechterforschung?

Und schließlich: Welche Zukunft hat der Begriff Gender? Ausgehend von diesen Fragen entwickeln die Autorinnen des Bandes aktuelle Ansätze feministischer Kritik mit dem Ziel, neue interdisziplinäre Perspektiven für die Geschlechterforschung zu entwerfen.

Anne Fleig ist Professorin für Deutsche Philologie mit einem Schwerpunkt Geschlechterforschung an der FU Berlin.

Inhalt


Die Zukunft von Gender und das Subjekt des Feminismus: Zur Einleitung

Anne Fleig 7


Gender, wie’s im Lehrbuch steht: Ein Arbeitsbericht

Sigrid Nieberle 18


Geschlecht als Frage und Begrenzung: Wie über Gender sprechen?

Barbara Rendtorff 35


Kontingente Fundierungen: Über Feminismus, Gender und die Zukunft der Geschlechterforschung

Sabine Hark 51


Subjekt feministisch gedacht: Zur Verwechslung von Subjekt und Identität in den Gender Studies

Rita Casale 76


Jenseits von Sex und Gender: Die sexuelle Differenz – Zeitdiagnostische Interventionen von Seiten der Psychoanalyse

Tove Soiland 97


Gender in Troubled Times: Zur Koinzidenz von Feminismus und Neoliberalismus

Cornelia Klinger 126


Feminismus, die Familie und die neue ›mediatisierte‹ Mutterschaft

Angela McRobbie 161


Betroffenheit als Widerstand: Phänomenologie und Geschlechterforschung

Hilge Landweer 186


Weibliche Autorschaft nach dem Gender Turn: ›Frau‹ und ›Ich‹ in essayistischen Texten von Juli Zeh und Antje Rávic Strubel

Anne Fleig 220


Autorinnen 241

Die Zukunft von Gender und das Subjekt des Feminismus: Zur Einleitung Anne Fleig "Was wollen Sie noch?" Diese provokante Frage stellte die Künstlerin Angela Dwyer auf dem Titelbild der feministischen studien zum 30-jährigen Jubiläum der Zeitschrift (2013). Unter dem Titel: "Was dringend getan werden muss" erschien gleichzeitig ein von der Schriftstellerin Antje Rávic Strubel kuratiertes Heft der Neuen Rundschau (2013), das den Blick ebenfalls auf die Geschlechterverhältnisse der Gegenwart richtet. Diese Fragen bezeichnen sehr genau das Spannungsfeld, in dem die "Zukunft von Gender" liegt: Es ist geprägt durch die Erfolge der Frauenbewegung und der Frauen- und Geschlechterforschung, aber auch der Kritik dieser Erfolge ausgesetzt. Diese Kritik ermöglicht zugleich die Fortführung feministischer Reflexion (vgl. Knapp 2012: 13). Es gilt also zu ermessen, was noch nicht getan wurde, und zugleich den Antrieb für dieses Tun nicht zu verlieren. Denn eine andere Antwort auf die Frage "Was wollen Sie noch?" könnte durchaus lauten: Es ist alles getan, oder doch fast, nur noch ein wenig mehr Anstrengung, und die Zukunft beginnt. Darüber hinaus stellen die Titel der beiden Hefte vernehmlich die Frage nach dem "Was?", also nach der Sache, um die es geht, und nach zukünftigen Aufgaben. Bei Rávic Strubel fällt auf, dass die Frage als Aussage erscheint: Die Frage, was dringend getan werden muss, fällt so mit der Feststellung, dass etwas getan werden muss, zusammen. "Wer" indes etwas will oder tun soll, bleibt unbenannt. Auch die in diesem Band versammelten Beiträge stellen sich der Frage nach der Zukunft von Gender, ohne sie immer beantworten zu können oder zu wollen. Denn diese Zukunft beginnt, so die zentrale These des vorliegenden Bandes, mit der Reflexion der Folgen, die verschiedene feministische Theorie-Ansätze nach sich gezogen haben. Zu diesen Folgen gehören sowohl der Wandel von Begriffen und ihren Bedeutungen als auch die Verschiebung von der Frauen- und Geschlechterforschung zu den Gender Studies. Diesem Wandel ist der Übergang von Struktur- zu Wissensfragen inhärent, der weitreichende theoretische Veränderungen nach sich zieht und Gegenstand mehrerer Beiträge ist. Die Auseinandersetzung mit dem Begriff Gender wird daher - wie der Untertitel deutlich macht - zugleich als Zeitdiagnose verstanden. Trotz der unbestreitbaren Erfolge des Konzepts Gender teilen die Beiträge die Annahme, dass tatsächlich noch einiges zu tun ist, weil das Erreichte nicht ausreicht oder sogar Kritik erfordert. Der auf Joan W. Scott verweisende Titel des Bandes zielt darüber hinaus auf die Diskussion der Frage, inwiefern der Begriff Gender die anstehende Arbeit zu leisten vermag (vgl. Scott 2001: 42), Gender also nicht mehr die "nützliche Kategorie" ist, die sie einmal war (Scott 1986). Alle Beiträgerinnen sind sich darin einig, dass Gender Zukunft hat. Keine Einigkeit besteht dagegen in der Bewertung des Konzepts. Ob Gender heute überhaupt noch ein Begriff der Kritik oder womöglich vollständig "depolitisiert" ist, wie Barbara Rendtorff argumentiert, wird in diesem Band kontrovers diskutiert. Die Frage nach dem Zusammenhang von Kritik und Zukunftsfähigkeit wird gegenwärtig vor allem durch das supranationale Konzept des Gender Mainstreaming sowie den in jüngster Zeit vieldiskutierten Wechselwirkungen zwischen Feminismus und neoliberalem Kapitalismus (vgl. Fraser 2009) aufgeworfen. Die Debatte über die Zukunft des Konzepts Gender setzt daher an der Kontextualisierung und Historisierung des Gender-Begriffs an, um die Verflechtung von Theorie und gesellschaftlicher Entwicklung zu verstehen und das Anliegen theoretischer Anstrengung zu schärfen, wenn nicht sogar wieder zum Vorschein zu bringen. Im Folgenden geht es also sowohl um einen Blick zurück, um eine Bestandsaufnahme und Revision theoretischer Konzepte der Geschlechterforschung aus der Perspektive verschiedener, aber vielfach miteinander verbundener Disziplinen - Literaturwissenschaft, Pädagogik, Philosophie und Soziologie -, als auch um eine Betrachtung der Gegenwart, die immer deutlicher erkennen lässt, dass und inwiefern Theorie, Literatur und Kultur der zunehmenden Ökonomisierung der Gesellschaft zuarbeiten. Auch auf theoretischer Ebene muss daher die Exit-Option allererst entwickelt werden. In keinem der hier versammelten Beiträge finden sich daher konkrete Utopien, Pläne für die Zukunft oder gar Programme. Diese Leerstelle deutet einerseits auf einen signifikanten Mangel an Alternativen, Entwürfen oder schlicht den Verlust der Utopie hin. Die Frage nach der Zukunft aber überhaupt zu stellen, bedeutet andererseits zumindest, Gender nicht für die Antwort zu halten (vgl. Weed 2011: 295). Die folgenden Beiträge fragen also nicht, ob Gender eine Zukunft hat, sondern versuchen zu sondieren, wo Kritik ansetzen muss, um mit den Widersprüchen der Gegenwart umzugehen und in diesem Sinne etwas zu tun. Doch wieviel Zukunft ist möglich, wieviel Zukunft ist nötig? Uneinigkeit besteht denn auch in der Frage, ob diese offenen, nicht näher bestimmbaren Zukünfte geradezu die Bedingung eines anderen Denkens sind, wie Sabine Hark argumentiert, oder ob diese Offenheit eher Ausdruck von Orientierungslosigkeit ist, der durch klare Zielsetzungen oder gar politische Utopie-Entwürfe abzuhelfen wäre. So moniert Tove Soiland in ihrem Beitrag, dass "weitgehend ungeklärt ist, welches Problem eine kritische Theorie, die sich in den Dienst eines feministisch-emanzipatorischen Projekts stellen will, in fortgeschrittenen kapitalistischen Gesellschaften eigentlich anzuvisieren hat." Unklar ist darüber hinaus, wer die Subjekte dieses Projekts wären und ob bzw. wie sie sprachlich zu fassen sein könnten. Hilge Landweer gibt in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass es zwar vorstellbar ist, in ferner Zukunft auf den Begriff des Geschlechts zu verzichten, dass es aber niemals möglich sein wird, ohne leibliche Betroffenheit zu existieren. Zur Debatte steht damit auch die Konzeption und Re-Artikulation des Subjekts, für das Gender möglicherweise nicht mehr bestimmend sein wird. Dies ist nicht zuletzt eine poetologische Frage, die einen Weg bahnen könnte, als Autorin, als Frau zu sprechen, ohne immer schon ›die‹ Frauen zu meinen. Am Beginn der Auseinandersetzung mit der "Zukunft von Gender" stand neuer Gender Trouble. Ausgangspunkt war der Wunsch, gegen die immer breitere Verwendung des Begriffs Gender und der mit ihr verbundenen Begriffsverwirrung Einspruch zu erheben und auf neue begriffliche Allianzen hinzuweisen. Mehr als zwanzig Jahre nach dem Erscheinen von Judith Butlers gleichnamigem Band (1990) ist Gender nicht nur in aller Munde, Gender ist inzwischen auch zur Währung auf dem neoliberalen Markt der Möglichkeiten geworden. Die Verankerung von Gender-Kompetenz in Lehrplänen und Studienordnungen bedeutet nicht nur eine didaktische Herausforderung, sondern wird auch als zukünftige Führungskompetenz von Nachwuchswissenschaftlerinnen gefeiert, Gender Mainstreaming beschäftigt längst Behörden und Betriebe in allen europäischen Staaten, während Gender und Diversity wichtige Management-Instrumente global agierender Unternehmen bilden. Selbst Feminismus ist wieder angesagt, wo er die Verbesserung der Aufstiegschancen von Frauen im Blick hat, wie Angela McRobbie in diesem Band unterstreicht. Es besteht kein Zweifel, dass die Popularisierung des Begriffs zu seiner Unschärfe beiträgt. Gender ist keine ausschließlich analytische Kategorie mehr; auch kann nicht ohne weiteres bestimmt werden, was genau Gender meint. Im Zuge der Auseinandersetzung mit dem Gender-Begriff wurde deutlich, dass der Wunsch nach Begriffskritik ein Unbehagen artikuliert, das über die Verwendungen von Gender hinausweist. Die erneute Auseinandersetzung mit dem Begriff, aber auch die Erinnerung an die seit seiner Einführung immer wieder und von unterschiedlichen Seiten formulierte Kritik an seinen Implikationen führte schließlich zur leitenden Frage, warum und durch welche Faktoren es seit den 1990er Jahren zu seinem Siegeszug kommen konnte. Damit ist nicht nur die erfolgreiche Durchsetzung der Kategorie Gender gemeint, sondern ihre hegemoniale Position in verschiedenen theoretischen, fachlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen. Der vorliegende Band zielt daher zum einen auf eine kritische Revision des Begriffs sowie die Kontextualisierung von Gender-Theorien und Feminismus. Zum anderen stellt er sich zeitdiagnostisch der Frage, warum und inwiefern der Gender Turn mit den neoliberalen Versprechen der Gegenwart verflochten ist. Ob sich hier auch Chancen für das feministische Projekt ergeben, oder der neoliberale Kapitalismus feministischen Gerechtigkeitsvorstellungen unmittelbar zuwider läuft, bleibt zu diskutieren. Festzuhalten ist jedenfalls, dass die Zukunft von Gender Mainstreaming & Co schon längst begonnen hat. Auch die Zukunft von Gender ist vor diesem Hintergrund womöglich nicht so offen, wie es scheint. Wie die Beiträge darüber hinaus zeigen, ist die Durchsetzung des Gender-Begriffs an den poststrukturalistischen Linguistic und Cultural Turn gebunden. In diesem Zusammenhang spielt die Rezeption von Butlers Studie Gender?Trouble eine zentrale Rolle. Die intensive Auseinandersetzung mit ihren Thesen zur Performativität von Geschlecht bzw. der rhetorischen Verfasstheit von Sex und Gender hat in den 1990er Jahren zu einem produktiven Schub und komplexer Theoriebildung innerhalb der Geschlechterforschung im engeren und den Geistes- und Sozialwissenschaften im weiteren Sinne geführt. Zwischen der Dekonstruktion und der Kulturalisierung als Folge der kulturtheoretischen Wende ist daher, wie Rita Casale in ihrem Beitrag unterstreicht, deutlich zu unterscheiden. Alle Beiträge leisten eine Historisierung des Begriffs Gender, insofern sie sich mit den Zusammenhängen befassen, in denen Gender verwendet und als Versprechen imaginiert wurde. Dass die Einführung des Begriffs zunächst eine "feministische Intervention" bedeutete, die die Naturalisierung des Geschlechts qua Konstruktion in Frage stellte und damit neue Artikulationsformen eröffnete, hebt Sabine Hark in ihrem Rückblick hervor. Aus leibphänomenologischer Perspektive betont auch Hilge Landweer die Bedeutung der Unterscheidung von Sex und Gender, die den Biologismus der herrschenden Geschlechterordnung in kritischer Absicht zitiert. Festzuhalten ist aber auch, dass die Butler-Rezeption einer Hegemonialisierung des Begriffs Vorschub geleistet hat, die den komplexen Zusammenhang von Sex und Gender aufgelöst und im Gegenzug zu einer ›Naturalisierung‹ der Konstruktion geführt hat. Gender tendiert, wie Rita Casale in ihrer Auseinandersetzung mit Butler betont, zu einem Denken, das auf die Konstruktion und nicht die Konstitution von Geschlecht gerichtet ist, sodass Subjekt, Geschichte und Gesellschaft ihren Status als das "konstitutive Andere" verlieren. Dadurch ist faktisch auch das Potential der Kategorie Gender als Instrument der Analyse historisch gewachsener Machtverhältnisse verloren gegangen. Heute führt der Einsatz der Kategorie Gender zu Vereinfachungen, die den theoretischen Anspruch der Geschlechterforschung auf die knappe Formel der Konstruktion von Geschlecht bringen; in diesem Zusammenhang ist auch der breite Gebrauch des Begriffs ›Dekonstruktion‹ zu vermerken, den Sigrid Nieberle in ihrem Beitrag kritisiert. Zur Kontroverse um Gender und das Paradigma der (De)Konstruktion gehört außerdem, dass insbesondere im deutschsprachigen Raum ein wichtiger feministischer Theoriestrang allmählich ausgeblendet wurde, nämlich der der sexuellen Differenz. Darauf weist Tove Soiland in ihrem Beitrag nachdrücklich hin. Das Denken der sexuellen Differenz wurde als essentialistisch markiert und paradoxerweise aus dem Gender-Diskurs verbannt. In der Folge wurde nicht mehr zwischen der Stellung von Frauen im gesellschaftlichen Gefüge und der ›Frau‹ in der symbolischen Ordnung unterschieden. Doch erschöpft sich die "Tatsache des Geschlechts" nicht in der Identitätsfrage einzelner Individuen; wie Barbara Rendtorff argumentiert, ist es daher besonders problematisch, Gender als "Personenvariable" zu verwenden. Vor allem aber leistet der Begriff nicht mehr die Verklammerung von individueller und gesellschaftlicher Dimension, wie sie Scott (1986) ihrer einflussreichen Definition zugrunde gelegt hatte. Auch Cornelia Klinger weist darauf hin, dass die gesellschaftliche Dimension von Gender nicht mehr artikuliert wird, da zwischen Kultur und Gesellschaft ein Riss entstanden sei. Fast alle Beiträge hegen daher Zweifel daran, dass es gelingen kann, mit der Kategorie Gender die Struktur der Geschlechterverhältnisse zu reflektieren und zu verändern. In diesem Zusammenhang ist auch festzuhalten, dass Gender zwar faktisch häufig Frauen meint, sein Einsatz aber systematisch zum historischen Vergessen von Frauen beigetragen hat. Die Genderforschung hat die feministische Frauen- und Geschlechterforschung quasi abgelöst; wie Sigrid Nieberle zeigt, ist die feministische Frauenforschung dabei regelrecht zu einem "Objekt der Abstoßung" geworden. Die Folgen des Unsichtbarmachens von Frauen auf der gesellschaftlichen Ebene spielen in mehreren Beiträgen eine wichtige Rolle. Sie sind nur im Zuge der bereits angedeuteten kulturtheoretischen Wende zu verstehen. Der Gender Turn ist Teil der Hegemonialisierung poststrukturalistischer Positionen, die jenen Riss oder Bruch motiviert, der nicht nur die Relationalität von Sex und Gender aufgelöst und Sex ad acta gelegt hat, sondern inzwischen auch gesellschaftliche Konsequenzen zeitigt, die theoretisch noch nicht annähernd erfasst sind. Zu diesen Konsequenzen gehören der Wandel bzw. die Ab- und Auflösung weiterer Begriffe und Begriffspaare, wie Kultur und Gesellschaft, Subjekt und Identität, Frau und Ich, die in mehreren Beiträgen verhandelt werden. Tove Soiland unterstreicht unter Rekurs auf Jacques Lacan und Luce Irigaray, dass Frauen zwar eine gender identity haben können, dadurch strukturell aber nicht in die Position des Subjekts gelangen. In diesem Zusammenhang stellt sie die Frage, ob es in der Rezeption von Gender wirklich um eine Vereinseitigung oder Verwässerung eines eigentlich kritischen Begriffs geht oder ob nicht vielmehr der Begriff selbst immer schon das Problem war? Wenn nämlich Sprache alles festlegt, auch die Position von Männlichkeit und Weiblichkeit, dann, so ihr Argument, gibt es keinen kategorischen Ausschluss des Weiblichen aus der symbolischen Ordnung. Die Überwindung der Zweigeschlechtlichkeit auf der Ebene der Sprache führe auf der gesellschaftlichen Ebene zur Ausblendung der unterschiedlichen Positionen von Frauen und Männern, Autorinnen und Autoren oder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Mit der Frage der Sichtbarkeit trifft die Diskussion über die Zukunftsfähigkeit des Gender-Begriffs auf die anhaltende Diskussion um den neuen Feminismus bzw. den Postfeminismus, der nicht nur ein Ende des ›alten‹ Feminismus voraussetzt und damit in das Zusammenspiel von Artikulation und Desartikulation feministischer Positionen involviert ist, sondern auch die Frage aufwirft, welche Forderungen er für welche Frauen (und Männer) stellt (vgl. McRobbie 2010). Das Thema Feminismus taucht darüber hinaus wieder in unterschiedlichen Kontexten auf; umstritten ist, ob Feminismus das dirty word bleibt, das es Cornelia Klinger zufolge immer war, oder ob es neue Möglichkeiten positiver Bezugnahme gibt.

Die Zukunft von Gender und das Subjekt des Feminismus: Zur Einleitung Anne Fleig "Was wollen Sie noch?" Diese provokante Frage stellte die Künstlerin Angela Dwyer auf dem Titelbild der feministischen studien zum 30-jährigen Jubiläum der Zeitschrift (2013). Unter dem Titel: "Was dringend getan werden muss" erschien gleichzeitig ein von der Schriftstellerin Antje Rávic Strubel kuratiertes Heft der Neuen Rundschau (2013), das den Blick ebenfalls auf die Geschlechterverhältnisse der Gegenwart richtet. Diese Fragen bezeichnen sehr genau das Spannungsfeld, in dem die "Zukunft von Gender" liegt: Es ist geprägt durch die Erfolge der Frauenbewegung und der Frauen- und Geschlechterforschung, aber auch der Kritik dieser Erfolge ausgesetzt. Diese Kritik ermöglicht zugleich die Fortführung feministischer Reflexion (vgl. Knapp 2012: 13). Es gilt also zu ermessen, was noch nicht getan wurde, und zugleich den Antrieb für dieses Tun nicht zu verlieren. Denn eine andere Antwort auf die Frage "Was wollen Sie noch?" könnte durchaus lauten: Es ist alles getan, oder doch fast, nur noch ein wenig mehr Anstrengung, und die Zukunft beginnt. Darüber hinaus stellen die Titel der beiden Hefte vernehmlich die Frage nach dem "Was?", also nach der Sache, um die es geht, und nach zukünftigen Aufgaben. Bei Rávic Strubel fällt auf, dass die Frage als Aussage erscheint: Die Frage, was dringend getan werden muss, fällt so mit der Feststellung, dass etwas getan werden muss, zusammen. "Wer" indes etwas will oder tun soll, bleibt unbenannt. Auch die in diesem Band versammelten Beiträge stellen sich der Frage nach der Zukunft von Gender, ohne sie immer beantworten zu können oder zu wollen. Denn diese Zukunft beginnt, so die zentrale These des vorliegenden Bandes, mit der Reflexion der Folgen, die verschiedene feministische Theorie-Ansätze nach sich gezogen haben. Zu diesen Folgen gehören sowohl der Wandel von Begriffen und ihren Bedeutungen als auch die Verschiebung von der Frauen- und Geschlechterforschung zu den Gender Studies. Diesem Wandel ist der Übergang von Struktur- zu Wissensfragen inhärent, der weitreichende theoretische Veränderungen nach sich zieht und Gegenstand mehrerer Beiträge ist. Die Auseinandersetzung mit dem Begriff Gender wird daher - wie der Untertitel deutlich macht - zugleich als Zeitdiagnose verstanden. Trotz der unbestreitbaren Erfolge des Konzepts Gender teilen die Beiträge die Annahme, dass tatsächlich noch einiges zu tun ist, weil das Erreichte nicht ausreicht oder sogar Kritik erfordert. Der auf Joan W. Scott verweisende Titel des Bandes zielt darüber hinaus auf die Diskussion der Frage, inwiefern der Begriff Gender die anstehende Arbeit zu leisten vermag (vgl. Scott 2001: 42), Gender also nicht mehr die "nützliche Kategorie" ist, die sie einmal war (Scott 1986). Alle Beiträgerinnen sind sich darin einig, dass Gender Zukunft hat. Keine Einigkeit besteht dagegen in der Bewertung des Konzepts. Ob Gender heute überhaupt noch ein Begriff der Kritik oder womöglich vollständig "depolitisiert" ist, wie Barbara Rendtorff argumentiert, wird in diesem Band kontrovers diskutiert. Die Frage nach dem Zusammenhang von Kritik und Zukunftsfähigkeit wird gegenwärtig vor allem durch das supranationale Konzept des Gender Mainstreaming sowie den in jüngster Zeit vieldiskutierten Wechselwirkungen zwischen Feminismus und neoliberalem Kapitalismus (vgl. Fraser 2009) aufgeworfen. Die Debatte über die Zukunft des Konzepts Gender setzt daher an der Kontextualisierung und Historisierung des Gender-Begriffs an, um die Verflechtung von Theorie und gesellschaftlicher Entwicklung zu verstehen und das Anliegen theoretischer Anstrengung zu schärfen, wenn nicht sogar wieder zum Vorschein zu bringen. Im Folgenden geht es also sowohl um einen Blick zurück, um eine Bestandsaufnahme und Revision theoretischer Konzepte der Geschlechterforschung aus der Perspektive verschiedener, aber vielfach miteinander verbundener Disziplinen - Literaturwissenschaft, Pädagogik, Philosophie und Soziologie -, als auch um eine Betrachtung der Gegenwart, die immer deutlicher erkennen lässt, dass und inwiefern Theorie, Literatur und Kultur der zunehmenden Ökonomisierung der Gesellschaft zuarbeiten. Auch auf theoretischer Ebene muss daher die Exit-Option allererst entwickelt werden. In keinem der hier versammelten Beiträge finden sich daher konkrete Utopien, Pläne für die Zukunft oder gar Programme. Diese Leerstelle deutet einerseits auf einen signifikanten Mangel an Alternativen, Entwürfen oder schlicht den Verlust der Utopie hin. Die Frage nach der Zukunft aber überhaupt zu stellen, bedeutet andererseits zumindest, Gender nicht für die Antwort zu halten (vgl. Weed 2011: 295). Die folgenden Beiträge fragen also nicht, ob Gender eine Zukunft hat, sondern versuchen zu sondieren, wo Kritik ansetzen muss, um mit den Widersprüchen der Gegenwart umzugehen und in diesem Sinne etwas zu tun. Doch wieviel Zukunft ist möglich, wieviel Zukunft ist nötig? Uneinigkeit besteht denn auch in der Frage, ob diese offenen, nicht näher bestimmbaren Zukünfte geradezu die Bedingung eines anderen Denkens sind, wie Sabine Hark argumentiert, oder ob diese Offenheit eher Ausdruck von Orientierungslosigkeit ist, der durch klare Zielsetzungen oder gar politische Utopie-Entwürfe abzuhelfen wäre. So moniert Tove Soiland in ihrem Beitrag, dass "weitgehend ungeklärt ist, welches Problem eine kritische Theorie, die sich in den Dienst eines feministisch-emanzipatorischen Projekts stellen will, in fortgeschrittenen kapitalistischen Gesellschaften eigentlich anzuvisieren hat." Unklar ist darüber hinaus, wer die Subjekte dieses Projekts wären und ob bzw. wie sie sprachlich zu fassen sein könnten. Hilge Landweer gibt in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass es zwar vorstellbar ist, in ferner Zukunft auf den Begriff des Geschlechts zu verzichten, dass es aber niemals möglich sein wird, ohne leibliche Betroffenheit zu existieren. Zur Debatte steht damit auch die Konzeption und Re-Artikulation des Subjekts, für das Gender möglicherweise nicht mehr bestimmend sein wird. Dies ist nicht zuletzt eine poetologische Frage, die einen Weg bahnen könnte, als Autorin, als Frau zu sprechen, ohne immer schon ›die‹ Frauen zu meinen. Am Beginn der Auseinandersetzung mit der "Zukunft von Gender" stand neuer Gender Trouble. Ausgangspunkt war der Wunsch, gegen die immer breitere Verwendung des Begriffs Gender und der mit ihr verbundenen Begriffsverwirrung Einspruch zu erheben und auf neue begriffliche Allianzen hinzuweisen. Mehr als zwanzig Jahre nach dem Erscheinen von Judith Butlers gleichnamigem Band (1990) ist Gender nicht nur in aller Munde, Gender ist inzwischen auch zur Währung auf dem neoliberalen Markt der Möglichkeiten geworden. Die Verankerung von Gender-Kompetenz in Lehrplänen und Studienordnungen bedeutet nicht nur eine didaktische Herausforderung, sondern wird auch als zukünftige Führungskompetenz von Nachwuchswissenschaftlerinnen gefeiert, Gender Mainstreaming beschäftigt längst Behörden und Betriebe in allen europäischen Staaten, während Gender und Diversity wichtige Management-Instrumente global agierender Unternehmen bilden. Selbst Feminismus ist wieder angesagt, wo er die Verbesserung der Aufstiegschancen von Frauen im Blick hat, wie Angela McRobbie in diesem Band unterstreicht. Es besteht kein Zweifel, dass die Popularisierung des Begriffs zu seiner Unschärfe beiträgt. Gender ist keine ausschließlich analytische Kategorie mehr; auch kann nicht ohne weiteres bestimmt werden, was genau Gender meint. Im Zuge der Auseinandersetzung mit dem Gender-Begriff wurde deutlich, dass der Wunsch nach Begriffskritik ein Unbehagen artikuliert, das über die Verwendungen von Gender hinausweist. Die erneute Auseinandersetzung mit dem Begriff, aber auch die Erinnerung an die seit seiner Einführung immer wieder und von unterschiedlichen Seiten formulierte Kritik an seinen Implikationen führte schließlich zur leitenden Frage, warum und durch welche Faktoren es seit den 1990er Jahren zu seinem Siegeszug kommen konnte. Damit ist nicht nur die erfolgreiche Durchsetzung der Kategorie Gender gemeint, sondern ihre hegemoniale Position in verschiedenen theoretischen, fachlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen. Der vorliegende Band zielt daher zum einen auf eine kritische Revision des Begriffs sowie die Kontextualisierung von Gender-Theorien und Feminismus. Zum anderen stellt er sich zeitdiagnostisch der Frage, warum und inwiefern der Gender Turn mit den neoliberalen Versprechen der Gegenwart verflochten ist. Ob sich hier auch Chancen für das feministische Projekt ergeben, oder der neoliberale Kapitalismus feministischen Gerechtigkeitsvorstellungen unmittelbar zuwider läuft, bleibt zu diskutieren. Festzuhalten ist jedenfalls, dass die Zukunft von Gender Mainstreaming & Co schon längst begonnen hat. Auch die Zukunft von Gender ist vor diesem Hintergrund womöglich nicht so offen, wie es scheint. Wie die Beiträge darüber hinaus zeigen, ist die Durchsetzung des Gender-Begriffs an den poststrukturalistischen Linguistic und Cultural Turn gebunden. In diesem Zusammenhang spielt die Rezeption von Butlers Studie Gender?Trouble eine zentrale Rolle. Die intensive Auseinandersetzung mit ihren Thesen zur Performativität von Geschlecht bzw. der rhetorischen Verfasstheit von Sex und Gender hat in den 1990er Jahren zu einem produktiven Schub und komplexer Theoriebildung innerhalb der Geschlechterforschung im engeren und den Geistes- und Sozialwissenschaften im weiteren Sinne geführt. Zwischen der Dekonstruktion und der Kulturalisierung als Folge der kulturtheoretischen Wende ist daher, wie Rita Casale in ihrem Beitrag unterstreicht, deutlich zu unterscheiden. Alle Beiträge leisten eine Historisierung des Begriffs Gender, insofern sie sich mit den Zusammenhängen befassen, in denen Gender verwendet und als Versprechen imaginiert wurde. Dass die Einführung des Begriffs zunächst eine "feministische Intervention" bedeutete, die die Naturalisierung des Geschlechts qua Konstruktion in Frage stellte und damit neue Artikulationsformen eröffnete, hebt Sabine Hark in ihrem Rückblick hervor. Aus leibphänomenologischer Perspektive betont auch Hilge Landweer die Bedeutung der Unterscheidung von Sex und Gender, die den Biologismus der herrschenden Geschlechterordnung in kritischer Absicht zitiert. Festzuhalten ist aber auch, dass die Butler-Rezeption einer Hegemonialisierung des Begriffs Vorschub geleistet hat, die den komplexen Zusammenhang von Sex und Gender aufgelöst und im Gegenzug zu einer ›Naturalisierung‹ der Konstruktion geführt hat. Gender tendiert, wie Rita Casale in ihrer Auseinandersetzung mit Butler betont, zu einem Denken, das auf die Konstruktion und nicht die Konstitution von Geschlecht gerichtet ist, sodass Subjekt, Geschichte und Gesellschaft ihren Status als das "konstitutive Andere" verlieren. Dadurch ist faktisch auch das Potential der Kategorie Gender als Instrument der Analyse historisch gewachsener Machtverhältnisse verloren gegangen. Heute führt der Einsatz der Kategorie Gender zu Vereinfachungen, die den theoretischen Anspruch der Geschlechterforschung auf die knappe Formel der Konstruktion von Geschlecht bringen; in diesem Zusammenhang ist auch der breite Gebrauch des Begriffs ›Dekonstruktion‹ zu vermerken, den Sigrid Nieberle in ihrem Beitrag kritisiert. Zur Kontroverse um Gender und das Paradigma der (De)Konstruktion gehört außerdem, dass insbesondere im deutschsprachigen Raum ein wichtiger feministischer Theoriestrang allmählich ausgeblendet wurde, nämlich der der sexuellen Differenz. Darauf weist Tove Soiland in ihrem Beitrag nachdrücklich hin. Das Denken der sexuellen Differenz wurde als essentialistisch markiert und paradoxerweise aus dem Gender-Diskurs verbannt. In der Folge wurde nicht mehr zwischen der Stellung von Frauen im gesellschaftlichen Gefüge und der ›Frau‹ in der symbolischen Ordnung unterschieden. Doch erschöpft sich die "Tatsache des Geschlechts" nicht in der Identitätsfrage einzelner Individuen; wie Barbara Rendtorff argumentiert, ist es daher besonders problematisch, Gender als "Personenvariable" zu verwenden. Vor allem aber leistet der Begriff nicht mehr die Verklammerung von individueller und gesellschaftlicher Dimension, wie sie Scott (1986) ihrer einflussreichen Definition zugrunde gelegt hatte. Auch Cornelia Klinger weist darauf hin, dass die gesellschaftliche Dimension von Gender nicht mehr artikuliert wird, da zwischen Kultur und Gesellschaft ein Riss entstanden sei. Fast alle Beiträge hegen daher Zweifel daran, dass es gelingen kann, mit der Kategorie Gender die Struktur der Geschlechterverhältnisse zu reflektieren und zu verändern. In diesem Zusammenhang ist auch festzuhalten, dass Gender zwar faktisch häufig Frauen meint, sein Einsatz aber systematisch zum historischen Vergessen von Frauen beigetragen hat. Die Genderforschung hat die feministische Frauen- und Geschlechterforschung quasi abgelöst; wie Sigrid Nieberle zeigt, ist die feministische Frauenforschung dabei regelrecht zu einem "Objekt der Abstoßung" geworden. Die Folgen des Unsichtbarmachens von Frauen auf der gesellschaftlichen Ebene spielen in mehreren Beiträgen eine wichtige Rolle. Sie sind nur im Zuge der bereits angedeuteten kulturtheoretischen Wende zu verstehen. Der Gender Turn ist Teil der Hegemonialisierung poststrukturalistischer Positionen, die jenen Riss oder Bruch motiviert, der nicht nur die Relationalität von Sex und Gender aufgelöst und Sex ad acta gelegt hat, sondern inzwischen auch gesellschaftliche Konsequenzen zeitigt, die theoretisch noch nicht annähernd erfasst sind. Zu diesen Konsequenzen gehören der Wandel bzw. die Ab- und Auflösung weiterer Begriffe und Begriffspaare, wie Kultur und Gesellschaft, Subjekt und Identität, Frau und Ich, die in mehreren Beiträgen verhandelt werden. Tove Soiland unterstreicht unter Rekurs auf Jacques Lacan und Luce Irigaray, dass Frauen zwar eine gender identity haben können, dadurch strukturell aber nicht in die Position des Subjekts gelangen. In diesem Zusammenhang stellt sie die Frage, ob es in der Rezeption von Gender wirklich um eine Vereinseitigung oder Verwässerung eines eigentlich kritischen Begriffs geht oder ob nicht vielmehr der Begriff selbst immer schon das Problem war? Wenn nämlich Sprache alles festlegt, auch die Position von Männlichkeit und Weiblichkeit, dann, so ihr Argument, gibt es keinen kategorischen Ausschluss des Weiblichen aus der symbolischen Ordnung. Die Überwindung der Zweigeschlechtlichkeit auf der Ebene der Sprache führe auf der gesellschaftlichen Ebene zur Ausblendung der unterschiedlichen Positionen von Frauen und Männern, Autorinnen und Autoren oder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Mit der Frage der Sichtbarkeit trifft die Diskussion über die Zukunftsfähigkeit des Gender-Begriffs auf die anhaltende Diskussion um den neuen Feminismus bzw. den Postfeminismus, der nicht nur ein Ende des ›alten‹ Feminismus voraussetzt und damit in das Zusammenspiel von Artikulation und Desartikulation feministischer Positionen involviert ist, sondern auch die Frage aufwirft, welche Forderungen er für welche Frauen (und Männer) stellt (vgl. McRobbie 2010). Das Thema Feminismus taucht darüber hinaus wieder in unterschiedlichen Kontexten auf; umstritten ist, ob Feminismus das dirty word bleibt, das es Cornelia Klinger zufolge immer war, oder ob es neue Möglichkeiten positiver Bezugnahme gibt.

Die Zukunft von Gender und das Subjekt des Feminismus: Zur Einleitung Anne Fleig "Was wollen Sie noch?" Diese provokante Frage stellte die Künstlerin Angela Dwyer auf dem Titelbild der feministischen studien zum 30-jährigen Jubiläum der Zeitschrift (2013). Unter dem Titel: "Was dringend getan werden muss" erschien gleichzeitig ein von der Schriftstellerin Antje Rávic Strubel kuratiertes Heft der Neuen Rundschau (2013), das den Blick ebenfalls auf die Geschlechterverhältnisse der Gegenwart richtet. Diese Fragen bezeichnen sehr genau das Spannungsfeld, in dem die "Zukunft von Gender" liegt: Es ist geprägt durch die Erfolge der Frauenbewegung und der Frauen- und Geschlechterforschung, aber auch der Kritik dieser Erfolge ausgesetzt. Diese Kritik ermöglicht zugleich die Fortführung feministischer Reflexion (vgl. Knapp 2012: 13). Es gilt also zu ermessen, was noch nicht getan wurde, und zugleich den Antrieb für dieses Tun nicht zu verlieren. Denn eine andere Antwort auf die Frage "Was wollen Sie noch?" könnte durchaus lauten: Es ist alles getan, oder doch fast, nur noch ein wenig mehr Anstrengung, und die Zukunft beginnt. Darüber hinaus stellen die Titel der beiden Hefte vernehmlich die Frage nach dem "Was?", also nach der Sache, um die es geht, und nach zukünftigen Aufgaben. Bei Rávic Strubel fällt auf, dass die Frage als Aussage erscheint: Die Frage, was dringend getan werden muss, fällt so mit der Feststellung, dass etwas getan werden muss, zusammen. "Wer" indes etwas will oder tun soll, bleibt unbenannt. Auch die in diesem Band versammelten Beiträge stellen sich der Frage nach der Zukunft von Gender, ohne sie immer beantworten zu können oder zu wollen. Denn diese Zukunft beginnt, so die zentrale These des vorliegenden Bandes, mit der Reflexion der Folgen, die verschiedene feministische Theorie-Ansätze nach sich gezogen haben. Zu diesen Folgen gehören sowohl der Wandel von Begriffen und ihren Bedeutungen als auch die Verschiebung von der Frauen- und Geschlechterforschung zu den Gender Studies. Diesem Wandel ist der Übergang von Struktur- zu Wissensfragen inhärent, der weitreichende theoretische Veränderungen nach sich zieht und Gegenstand mehrerer Beiträge ist. Die Auseinandersetzung mit dem Begriff Gender wird daher - wie der Untertitel deutlich macht - zugleich als Zeitdiagnose verstanden. Trotz der unbestreitbaren Erfolge des Konzepts Gender teilen die Beiträge die Annahme, dass tatsächlich noch einiges zu tun ist, weil das Erreichte nicht ausreicht oder sogar Kritik erfordert. Der auf Joan W. Scott verweisende Titel des Bandes zielt darüber hinaus auf die Diskussion der Frage, inwiefern der Begriff Gender die anstehende Arbeit zu leisten vermag (vgl. Scott 2001: 42), Gender also nicht mehr die "nützliche Kategorie" ist, die sie einmal war (Scott 1986). Alle Beiträgerinnen sind sich darin einig, dass Gender Zukunft hat. Keine Einigkeit besteht dagegen in der Bewertung des Konzepts. Ob Gender heute überhaupt noch ein Begriff der Kritik oder womöglich vollständig "depolitisiert" ist, wie Barbara Rendtorff argumentiert, wird in diesem Band kontrovers diskutiert. Die Frage nach dem Zusammenhang von Kritik und Zukunftsfähigkeit wird gegenwärtig vor allem durch das supranationale Konzept des Gender Mainstreaming sowie den in jüngster Zeit vieldiskutierten Wechselwirkungen zwischen Feminismus und neoliberalem Kapitalismus (vgl. Fraser 2009) aufgeworfen. Die Debatte über die Zukunft des Konzepts Gender setzt daher an der Kontextualisierung und Historisierung des Gender-Begriffs an, um die Verflechtung von Theorie und gesellschaftlicher Entwicklung zu verstehen und das Anliegen theoretischer Anstrengung zu schärfen, wenn nicht sogar wieder zum Vorschein zu bringen. Im Folgenden geht es also sowohl um einen Blick zurück, um eine Bestandsaufnahme und Revision theoretischer Konzepte der Geschlechterforschung aus der Perspektive verschiedener, aber vielfach miteinander verbundener Disziplinen - Literaturwissenschaft, Pädagogik, Philosophie und Soziologie -, als auch um eine Betrachtung der Gegenwart, die immer deutlicher erkennen lässt, dass und inwiefern Theorie, Literatur und Kultur der zunehmenden Ökonomisierung der Gesellschaft zuarbeiten. Auch auf theoretischer Ebene muss daher die Exit-Option allererst entwickelt werden. In keinem der hier versammelten Beiträge finden sich daher konkrete Utopien, Pläne für die Zukunft oder gar Programme. Diese Leerstelle deutet einerseits auf einen signifikanten Mangel an Alternativen, Entwürfen oder schlicht den Verlust der Utopie hin. Die Frage nach der Zukunft aber überhaupt zu stellen, bedeutet andererseits zumindest, Gender nicht für die Antwort zu halten (vgl. Weed 2011: 295). Die folgenden Beiträge fragen also nicht, ob Gender eine Zukunft hat, sondern versuchen zu sondieren, wo Kritik ansetzen muss, um mit den Widersprüchen der Gegenwart umzugehen und in diesem Sinne etwas zu tun. Doch wieviel Zukunft ist möglich, wieviel Zukunft ist nötig? Uneinigkeit besteht denn auch in der Frage, ob diese offenen, nicht näher bestimmbaren Zukünfte geradezu die Bedingung eines anderen Denkens sind, wie Sabine Hark argumentiert, oder ob diese Offenheit eher Ausdruck von Orientierungslosigkeit ist, der durch klare Zielsetzungen oder gar politische Utopie-Entwürfe abzuhelfen wäre. So moniert Tove Soiland in ihrem Beitrag, dass "weitgehend ungeklärt ist, welches Problem eine kritische Theorie, die sich in den Dienst eines feministisch-emanzipatorischen Projekts stellen will, in fortgeschrittenen kapitalistischen Gesellschaften eigentlich anzuvisieren hat." Unklar ist darüber hinaus, wer die Subjekte dieses Projekts wären und ob bzw. wie sie sprachlich zu fassen sein könnten. Hilge Landweer gibt in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass es zwar vorstellbar ist, in ferner Zukunft auf den Begriff des Geschlechts zu verzichten, dass es aber niemals möglich sein wird, ohne leibliche Betroffenheit zu existieren. Zur Debatte steht damit auch die Konzeption und Re-Artikulation des Subjekts, für das Gender möglicherweise nicht mehr bestimmend sein wird. Dies ist nicht zuletzt eine poetologische Frage, die einen Weg bahnen könnte, als Autorin, als Frau zu sprechen, ohne immer schon ›die‹ Frauen zu meinen. Am Beginn der Auseinandersetzung mit der "Zukunft von Gender" stand neuer Gender Trouble. Ausgangspunkt war der Wunsch, gegen die immer breitere Verwendung des Begriffs Gender und der mit ihr verbundenen Begriffsverwirrung Einspruch zu erheben und auf neue begriffliche Allianzen hinzuweisen. Mehr als zwanzig Jahre nach dem Erscheinen von Judith Butlers gleichnamigem Band (1990) ist Gender nicht nur in aller Munde, Gender ist inzwischen auch zur Währung auf dem neoliberalen Markt der Möglichkeiten geworden. Die Verankerung von Gender-Kompetenz in Lehrplänen und Studienordnungen bedeutet nicht nur eine didaktische Herausforderung, sondern wird auch als zukünftige Führungskompetenz von Nachwuchswissenschaftlerinnen gefeiert, Gender Mainstreaming beschäftigt längst Behörden und Betriebe in allen europäischen Staaten, während Gender und Diversity wichtige Management-Instrumente global agierender Unternehmen bilden. Selbst Feminismus ist wieder angesagt, wo er die Verbesserung der Aufstiegschancen von Frauen im Blick hat, wie Angela McRobbie in diesem Band unterstreicht. Es besteht kein Zweifel, dass die Popularisierung des Begriffs zu seiner Unschärfe beiträgt. Gender ist keine ausschließlich analytische Kategorie mehr; auch kann nicht ohne weiteres bestimmt werden, was genau Gender meint. Im Zuge der Auseinandersetzung mit dem Gender-Begriff wurde deutlich, dass der Wunsch nach Begriffskritik ein Unbehagen artikuliert, das über die Verwendungen von Gender hinausweist. Die erneute Auseinandersetzung mit dem Begriff, aber auch die Erinnerung an die seit seiner Einführung immer wieder und von unterschiedlichen Seiten formulierte Kritik an seinen Implikationen führte schließlich zur leitenden Frage, warum und durch welche Faktoren es seit den 1990er Jahren zu seinem Siegeszug kommen konnte. Damit ist nicht nur die erfolgreiche Durchsetzung der Kategorie Gender gemeint, sondern ihre hegemoniale Position in verschiedenen theoretischen, fachlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen. Der vorliegende Band zielt daher zum einen auf eine kritische Revision des Begriffs sowie die Kontextualisierung von Gender-Theorien und Feminismus. Zum anderen stellt er sich zeitdiagnostisch der Frage, warum und inwiefern der Gender Turn mit den neoliberalen Versprechen der Gegenwart verflochten ist. Ob sich hier auch Chancen für das feministische Projekt ergeben, oder der neoliberale Kapitalismus feministischen Gerechtigkeitsvorstellungen unmittelbar zuwider läuft, bleibt zu diskutieren. Festzuhalten ist jedenfalls, dass die Zukunft von Gender Mainstreaming & Co schon längst begonnen hat. Auch die Zukunft von Gender ist vor diesem Hintergrund womöglich nicht so offen, wie es scheint. Wie die Beiträge darüber hinaus zeigen, ist die Durchsetzung des Gender-Begriffs an den poststrukturalistischen Linguistic und Cultural Turn gebunden. In diesem Zusammenhang spielt die Rezeption von Butlers Studie Gender?Trouble eine zentrale Rolle. Die intensive Auseinandersetzung mit ihren Thesen zur Performativität von Geschlecht bzw. der rhetorischen Verfasstheit von Sex und Gender hat in den 1990er Jahren zu einem produktiven Schub und komplexer Theoriebildung innerhalb der Geschlechterforschung im engeren und den Geistes- und Sozialwissenschaften im weiteren Sinne geführt. Zwischen der Dekonstruktion und der Kulturalisierung als Folge der kulturtheoretischen Wende ist daher, wie Rita Casale in ihrem Beitrag unterstreicht, deutlich zu unterscheiden. Alle Beiträge leisten eine Historisierung des Begriffs Gender, insofern sie sich mit den Zusammenhängen befassen, in denen Gender verwendet und als Versprechen imaginiert wurde. Dass die Einführung des Begriffs zunächst eine "feministische Intervention" bedeutete, die die Naturalisierung des Geschlechts qua Konstruktion in Frage stellte und damit neue Artikulationsformen eröffnete, hebt Sabine Hark in ihrem Rückblick hervor. Aus leibphänomenologischer Perspektive betont auch Hilge Landweer die Bedeutung der Unterscheidung von Sex und Gender, die den Biologismus der herrschenden Geschlechterordnung in kritischer Absicht zitiert. Festzuhalten ist aber auch, dass die Butler-Rezeption einer Hegemonialisierung des Begriffs Vorschub geleistet hat, die den komplexen Zusammenhang von Sex und Gender aufgelöst und im Gegenzug zu einer ›Naturalisierung‹ der Konstruktion geführt hat. Gender tendiert, wie Rita Casale in ihrer Auseinandersetzung mit Butler betont, zu einem Denken, das auf die Konstruktion und nicht die Konstitution von Geschlecht gerichtet ist, sodass Subjekt, Geschichte und Gesellschaft ihren Status als das "konstitutive Andere" verlieren. Dadurch ist faktisch auch das Potential der Kategorie Gender als Instrument der Analyse historisch gewachsener Machtverhältnisse verloren gegangen. Heute führt der Einsatz der Kategorie Gender zu Vereinfachungen, die den theoretischen Anspruch der Geschlechterforschung auf die knappe Formel der Konstruktion von Geschlecht bringen; in diesem Zusammenhang ist auch der breite Gebrauch des Begriffs ›Dekonstruktion‹ zu vermerken, den Sigrid Nieberle in ihrem Beitrag kritisiert. Zur Kontroverse um Gender und das Paradigma der (De)Konstruktion gehört außerdem, dass insbesondere im deutschsprachigen Raum ein wichtiger feministischer Theoriestrang allmählich ausgeblendet wurde, nämlich der der sexuellen Differenz. Darauf weist Tove Soiland in ihrem Beitrag nachdrücklich hin. Das Denken der sexuellen Differenz wurde als essentialistisch markiert und paradoxerweise aus dem Gender-Diskurs verbannt. In der Folge wurde nicht mehr zwischen der Stellung von Frauen im gesellschaftlichen Gefüge und der ›Frau‹ in der symbolischen Ordnung unterschieden. Doch erschöpft sich die "Tatsache des Geschlechts" nicht in der Identitätsfrage einzelner Individuen; wie Barbara Rendtorff argumentiert, ist es daher besonders problematisch, Gender als "Personenvariable" zu verwenden. Vor allem aber leistet der Begriff nicht mehr die Verklammerung von individueller und gesellschaftlicher Dimension, wie sie Scott (1986) ihrer einflussreichen Definition zugrunde gelegt hatte. Auch Cornelia Klinger weist darauf hin, dass die gesellschaftliche Dimension von Gender nicht mehr artikuliert wird, da zwischen Kultur und Gesellschaft ein Riss entstanden sei. Fast alle Beiträge hegen daher Zweifel daran, dass es gelingen kann, mit der Kategorie Gender die Struktur der Geschlechterverhältnisse zu reflektieren und zu verändern. In diesem Zusammenhang ist auch festzuhalten, dass Gender zwar faktisch häufig Frauen meint, sein Einsatz aber systematisch zum historischen Vergessen von Frauen beigetragen hat. Die Genderforschung hat die feministische Frauen- und Geschlechterforschung quasi abgelöst; wie Sigrid Nieberle zeigt, ist die feministische Frauenforschung dabei regelrecht zu einem "Objekt der Abstoßung" geworden. Die Folgen des Unsichtbarmachens von Frauen auf der gesellschaftlichen Ebene spielen in mehreren Beiträgen eine wichtige Rolle. Sie sind nur im Zuge der bereits angedeuteten kulturtheoretischen Wende zu verstehen. Der Gender Turn ist Teil der Hegemonialisierung poststrukturalistischer Positionen, die jenen Riss oder Bruch motiviert, der nicht nur die Relationalität von Sex und Gender aufgelöst und Sex ad acta gelegt hat, sondern inzwischen auch gesellschaftliche Konsequenzen zeitigt, die theoretisch noch nicht annähernd erfasst sind. Zu diesen Konsequenzen gehören der Wandel bzw. die Ab- und Auflösung weiterer Begriffe und Begriffspaare, wie Kultur und Gesellschaft, Subjekt und Identität, Frau und Ich, die in mehreren Beiträgen verhandelt werden. Tove Soiland unterstreicht unter Rekurs auf Jacques Lacan und Luce Irigaray, dass Frauen zwar eine gender identity haben können, dadurch strukturell aber nicht in die Position des Subjekts gelangen. In diesem Zusammenhang stellt sie die Frage, ob es in der Rezeption von Gender wirklich um eine Vereinseitigung oder Verwässerung eines eigentlich kritischen Begriffs geht oder ob nicht vielmehr der Begriff selbst immer schon das Problem war? Wenn nämlich Sprache alles festlegt, auch die Position von Männlichkeit und Weiblichkeit, dann, so ihr Argument, gibt es keinen kategorischen Ausschluss des Weiblichen aus der symbolischen Ordnung. Die Überwindung der Zweigeschlechtlichkeit auf der Ebene der Sprache führe auf der gesellschaftlichen Ebene zur Ausblendung der unterschiedlichen Positionen von Frauen und Männern, Autorinnen und Autoren oder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Mit der Frage der Sichtbarkeit trifft die Diskussion über die Zukunftsfähigkeit des Gender-Begriffs auf die anhaltende Diskussion um den neuen Feminismus bzw. den Postfeminismus, der nicht nur ein Ende des ›alten‹ Feminismus voraussetzt und damit in das Zusammenspiel von Artikulation und Desartikulation feministischer Positionen involviert ist, sondern auch die Frage aufwirft, welche Forderungen er für welche Frauen (und Männer) stellt (vgl. McRobbie 2010). Das Thema Feminismus taucht darüber hinaus wieder in unterschiedlichen Kontexten auf; umstritten ist, ob Feminismus das dirty word bleibt, das es Cornelia Klinger zufolge immer war, oder ob es neue Möglichkeiten positiver Bezugnahme gibt.

Erscheint lt. Verlag 18.6.2014
Reihe/Serie Politik der Geschlechterverhältnisse ; 53
Co-Autor Rita Casale, Anne Fleig, Sabine Hark, Cornelia Klinger, Hilge Landweer, Angela McRobbie, Sigrid Nieberle, Katharina Pühl, Barbara Rendtorff, Tove Soiland
Verlagsort Frankfurt
Sprache deutsch
Maße 140 x 213 mm
Gewicht 317 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Sozialwissenschaften Soziologie Gender Studies
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Diversity • Feminismus • Gender • Genderforschung • Geschlecht • Geschlechterforschung • Subjekt
ISBN-10 3-593-50084-1 / 3593500841
ISBN-13 978-3-593-50084-3 / 9783593500843
Zustand Neuware
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5 Buchhändler-Bewertung

von (Buchhändler, Lehmanns Media Web-Redaktion), am 22.06.2015


Steffen Ille
Buchhändler
Eine echte Diskussionsgrundlage

Über Gender wird viel geredet. Leider aber weitaus weniger verstanden. Die unbestreitbaren Erfolge der Frauenbewegung und der Geschlechterforschung haben diese in den Fokus gerückt, was aber nicht immer auch zu mehr Verständnis geführt hat. Die Autorinnen dieses Bandes entwerfen interdisziplinäre Perspektiven für die Zukunft der Geschlechterforschung. Gleichzeitig ist der Band aber auch eine gute Grundlage für den Einstieg in den aktuellen Stand der Gender Studies.
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