Die schrecklichen Kinder der Neuzeit

Ein Schwarzbuch über die Zukunft

**** 1 Bewertung

Buch | Hardcover
489 Seiten
2014 | 2. Auflage
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-42435-3 (ISBN)
26,95 inkl. MwSt
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»Vielleicht ist, was man Revolutionen nennt, nichts anderes als die Weigerung von Kollektiven, nur Zuschauer bei Endspielen zu sein.«
Was treibt die Menschheit voran? Entwickelt sie sich von Niederem zu Höherem? Orientiert sich Fortschritt an Lehren aus der Geschichte? Ist Geschichte als Progression der und in der Freiheit zu begreifen?

Solche überkommenen Fragen und die korrespondierenden unpassenden Antworten blenden den Übergang von einer Generation zur nächsten aus, der zu Begin des 21. Jahrhunderts immer mehr gefährdet ist.

Mit dem Gelingen oder Scheitern dieses Übergangsstadiums, in welchem teilweise kriegerische und mörderische, teilweise die Population ganzer Kontinente auslöschende Szenarien dominieren, steht der Fortbestand der uns bekannten Zivilisation auf dem Spiel. Deshalb ist das neue Buch von Peter Sloterdijk eines von der äußerst pessimistischen Sorte: ein Schwarzbuch über kommende Generationen.

Denn da in der Moderne die Traditionsfäden chronisch reißen und immerfort neue Vektoren den Zug in Kommende bestimmen, wandeln sich die Individuen zu »Kindern ihrer Zeit«, Nachkommen »schlagen aus der Art«. Da moderne Elterngenerationen selbst meist schon zivilisatorisch labil antreten, gerät die Formung ihres Nachwuchses zu einem unbeendbaren Match zwischen potentiell schrecklichen Eltern und potentiell schrecklichen Kindern.

Peter Sloterdijk wurde am 26. Juni 1947 als Sohn einer Deutschen und eines Niederländers geboren. Von 1968 bis 1974 studierte er in München und an der Universität Hamburg Philosophie, Geschichte und Germanistik. 1971 erstellte Sloterdijk seine Magisterarbeit mit dem Titel Strukturalismus als poetische Hermeneutik. In den Jahren 1972/73 folgten ein Essay über Michel Foucaults strukturale Theorie der Geschichte sowie eine Studie mit dem Titel Die Ökonomie der Sprachspiele. Zur Kritik der linguistischen Gegenstandskonstitution. Im Jahre 1976 wurde Peter Sloterdijk von Professor Klaus Briegleb zum Thema Literatur und Organisation von Lebenserfahrung. Gattungstheorie und Gattungsgeschichte der Autobiographie der Weimarer Republik 1918–1933 promoviert. Zwischen 1978 und 1980 hielt sich Sloterdijk im Ashram von Bhagwan Shree Rajneesh (später Osho) im indischen Pune auf. Seit den 1980er Jahren arbeitet Sloterdijk als freier Schriftsteller. Das 1983 im Suhrkamp Verlag publizierte Buch Kritik der zynischen Vernunft zählt zu den meistverkauften philosophischen Büchern des 20. Jahrhunderts. Seit 2001 ist Sloterdijk in Nachfolge von Heinrich Klotz Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe sowie dort Professor für Philosophie und Ästhetik.

Erscheint lt. Verlag 16.6.2014
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Gewicht 552 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Die Moderne • Generationenwechsel • Neuzeit • Zivilisation
ISBN-10 3-518-42435-1 / 3518424351
ISBN-13 978-3-518-42435-3 / 9783518424353
Zustand Neuware
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4 Der große Provokateur

von (Buchhändler, Lehmanns Media Web-Redaktion), am 21.07.2014


Steffen Ille
Buchhändler
Sloterdijk legt in seinem neuen Werk den Fokus seiner Analyse auf die, seiner Meinung nach, elementare Idee der Frühen Neuzeit, sich von seiner Herkunft, seinen (kulturellen, ideellen) Wurzeln zu trennen und stattdessen in jeder Generation aufs Neue aufzubrechen in eine traditionsfreie, freiheitliche neue Welt. Diese alles verschlingendene Freiheitsidee sei nun aber höchst problematisch und zeitige grauenhafte Ergebnisse.
Man mag Sloterdijks gewohnt kompromissloser Kulturkritik nicht zustimmen - eine anregende, gewinnbringende Lektüre ist es allemal.
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