Die Politisierung der Sicherheit
Vom inneren Frieden zur äußeren Bedrohung
Seiten
2015
Matthes & Seitz (Verlag)
978-3-95757-016-1 (ISBN)
Matthes & Seitz (Verlag)
978-3-95757-016-1 (ISBN)
Nicht Freiheit oder Gerechtigkeit, Sicherheit ist der bestimmende politische Begriff der Gegenwart. Ob Versorgungssicherheit in Krisenzeiten, Datensicherheit im Internet, Gesundheitssicherheit angesichts von Seuchen oder Sicherheit vor unkontrollierter Zuwanderung, mit kaum einem Begriff werden so weitreichende politische Eingriffe gerechtfertigt.
Während jedoch vielerorts über das Für und Wider von Sicherheit diskutiert wird, bleibt das Prinzip der Sicherheit selbst meistens unhinterfragt: Was wird ersehnt, wenn der Ruf nach ihr ertönt und warum ist der Staat dabei der scheinbar selbstverständliche Adressat?
In seiner souverän verfassten Begriffsgeschichte von Seneca zur SMS zeigt Frédéric Gros, wie sich Sicherheit von der antiken Weisheitslehre innerer Ruhe erst in der Moderne zu einem Anliegen des Staates und somit zum Ziel aller Politik wandelte.
Doch damit ist die Geschichte des Begriffs nicht zu Ende: Heute wird Sicherheit privatisiert, Risiken werden nicht mehr durch den Staat abgeschirmt, sondern durch die permanente Evaluation auf dem Markt ausgeschlossen. Dabei wird eine instabile Ordnung erzeugt, die sich stets am Rande der Katastrophe bewegt. Mit Sicherheit wird dafür gesorgt, dass sich daran nichts ändert und alles so weitergeht wie zuvor.
Während jedoch vielerorts über das Für und Wider von Sicherheit diskutiert wird, bleibt das Prinzip der Sicherheit selbst meistens unhinterfragt: Was wird ersehnt, wenn der Ruf nach ihr ertönt und warum ist der Staat dabei der scheinbar selbstverständliche Adressat?
In seiner souverän verfassten Begriffsgeschichte von Seneca zur SMS zeigt Frédéric Gros, wie sich Sicherheit von der antiken Weisheitslehre innerer Ruhe erst in der Moderne zu einem Anliegen des Staates und somit zum Ziel aller Politik wandelte.
Doch damit ist die Geschichte des Begriffs nicht zu Ende: Heute wird Sicherheit privatisiert, Risiken werden nicht mehr durch den Staat abgeschirmt, sondern durch die permanente Evaluation auf dem Markt ausgeschlossen. Dabei wird eine instabile Ordnung erzeugt, die sich stets am Rande der Katastrophe bewegt. Mit Sicherheit wird dafür gesorgt, dass sich daran nichts ändert und alles so weitergeht wie zuvor.
Frédéric Gros ist Philosoph und lehrt als Professor an der Université Paris XII und am l’Institut d’études politiques. Er ist Herausgeber der Vorlesungen Michel Foucaults und Autor zahlreicher Bücher. Zuletzt auf Deutsch: »Unterwegs. Eine kleine Philosophie des Gehens«.
Ulrich Kunzmann ist Übersetzer aus dem Spanischen, Französischen und Portugiesischen. Für Matthes & Seitz Berlin übersetzte er zuletzt den Essay »Die Zeit kehrt wieder« von Michel Maffesoli.
Erscheint lt. Verlag | 23.2.2015 |
---|---|
Übersetzer | Ulrich Kunzmann |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Le Principe Sécurité |
Maße | 125 x 205 mm |
Gewicht | 430 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Theorie | |
Schlagworte | Datensicherheit • Frankreich • Gefahren • Innere Sicherheit • Lügenpresse • NSA • Politik • Russland • Seuchen • Sicherheit • Terrorismus |
ISBN-10 | 3-95757-016-6 / 3957570166 |
ISBN-13 | 978-3-95757-016-1 / 9783957570161 |
Zustand | Neuware |
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4 Buchhändler-Bewertung
von Steffen Ille (Buchhändler, Lehmanns Media Web-Redaktion), am 22.06.2015
Exzellente Begriffsgeschichte
Waren es in früher™ noch »Freiheit« und »Gerechtigkeit«, die im Mittelpunkt politischer Diskurse standen, so ist heute längst »Sicherheit« zum zentralen politischen Begriff geworden. Der Begriff selbst wird dabei allerdings so gut wie nie hinterfragt. Was aber eigentlich Sicherheit ist und wozu sie gut sein soll, gehört dringend wieder auf das Tableau. Mit seiner exzellenten Begriffsgeschichte zeigt Frédéric Gros, wie Sicherheit zum Mittelpunkt und Ziel aller Politik wurde und welche Gefahren heute daraus erwachsen.
Waren es in früher™ noch »Freiheit« und »Gerechtigkeit«, die im Mittelpunkt politischer Diskurse standen, so ist heute längst »Sicherheit« zum zentralen politischen Begriff geworden. Der Begriff selbst wird dabei allerdings so gut wie nie hinterfragt. Was aber eigentlich Sicherheit ist und wozu sie gut sein soll, gehört dringend wieder auf das Tableau. Mit seiner exzellenten Begriffsgeschichte zeigt Frédéric Gros, wie Sicherheit zum Mittelpunkt und Ziel aller Politik wurde und welche Gefahren heute daraus erwachsen.
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