Die Inklusionslüge

Behinderung im flexiblen Kapitalismus

(Autor)

Buch | Softcover
208 Seiten
2015
transcript (Verlag)
978-3-8376-3056-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Inklusionslüge - Uwe Becker
19,99 inkl. MwSt
Die Debatte um Inklusion hat seit der 2009 in Deutschland in Kraft getretenen UN-Behindertenrechtskonvention deutlich an Popularität gewonnen.

Auffällig ist, dass hier oftmals das Bild einer dichotomen Gesellschaft bemüht wird, in der es angeblich ein »Drinnen« und ein »Draußen« gibt. Der Inklusion wird dadurch der Charakter eines »heiligen Projekts« zugeschrieben, durch das Menschen mit Behinderung Aufnahme finden sollen in die Gesellschaft. Es gibt aber keine Exklusion aus der Gesellschaft.

Allerdings bestehen innerhalb der Gesellschaft massive Ausgrenzungsprozesse. Diese zu beseitigen hieße, die Gesellschaft so zu transformieren, dass ihre Fokussierung auf Erwerbsarbeit und die Normierungen der leistungszentrierten Bildungsinstitutionen aufgegeben werden können.

Uwe Becker analysiert umfänglich die Ausgrenzungsdynamiken, die Menschen in den Bildungsinstitutionen, in Arbeitslosigkeit und Armut - begleitet von politischer Diffamierung - erleiden.

Er fordert eine Korrektur der ökonomisch gesteuerten, erwerbsarbeitszentrierten Gesellschaftslogik ein, ohne die Inklusion zum Desaster für Menschen mit Behinderungen, deren Angehörige, Pädagoginnen, Pädagogen und alle gutwilligen Akteure dieses Projekts zu werden droht.

Uwe Becker ist ev. Sozialethiker, Honorarprofessor an der Evangelischen Fachhochschule Bochum, Vorstandssprecher der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik. Er publiziert zu arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Themen u.a. in der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Rundschau und der ZEIT.

'Das Buch ist eine Streitschrift im besten Sinne und sowohl denen, die den revolutionären Gehalt der Inklusion retten wollen, als auch jenen, die sich vorschnell von einer naiven Debatte distanziert haben, zu empfehlen.'
Nachrichtendienst, 11 (2015)

'Becker will [.] die von der Politik vereinnahmte und funktional gemachte Utopie retten.'
Johannes Schillo, Erwachsenenbildung, 3 (3015)

'Uwe Becker, ein Anwalt der Stärkung der Chancengleichheit, hat [.] eine fulminante Kritik der seiner Meinung nach verlogenen und nicht zu Ende gedachten Debatte verfasst.'
Felix Ekardt, www.zeit.de, 15.07.2015

'[Uwe Becker] entlarvt die Inklusionsrhetorik im politischen Raum, die geeignete Maßnahmen zur Entwicklung inklusiver Strukturen häufig eher blockiert. Zugleich zerstört der Autor die naive Annahme, mit einem Appell an die Inklusionsbereitschaft und die Beschwörung der Zusammengehörigkeit die Interessensgegensätze in kapitalistischen Gesellschaft überwinden zu können.
Das Buch kann allen empfohlen werden, die an der Entwicklung inklusiver Strukturen arbeiten und dabei das Unbehagen des Autors an einer zunehmenden Profillosigkeit des Inklusionsbegriffes teilen.'
Albrecht Rohrmann, www.socialnet.de, 21.07.2015

'Es ist eine ernüchternde Bilanz, die Beckers Ausführungen nahelegen. Aber eine mit Perspektiven, wie das umwälzende Potenzial der großen Idee im Kleinen zum Tragen kommen kann.'
Uwe Herrmann, Unsere Kirche, 27./28.06.2015

'Das Buch von Becker eröffnet eine hoch interessante, fundierte soziologische Auseinandersetzung der Praxis der gesellschaftlichen Bearbeitung von Inklusion. Für den erziehungswissenschaftlichen, insbesondere auf Schule bezogenen Fachdiskurs wirft der Autor diverse Reflexionsimpulse auf, die bereichernd sind und zugleich zur 'schonungslosen' Auseinandersetzung mit der eigenen Forschungs- und Lehrpraxis einladen.'
Tanja Sturm, Erziehungswissenschaftliche Revue, 14/3 (2015)

Besprochen in:

junge Welt, 06.07.2015, Michael Zander
www.lehrerbibliothek.de, 13.08.2015, Dieter Bach
Gen-ethischer Informationsdienst, 231/8 (2015), Michael Zander
Behinderung & Menschenrecht, 59 (2015)
Soziale Arbeit, 9 (2015)
Portal für Politikwissenschaft, 10.09.2015, Björn Wagner
Schulpädagogik heute, 12 (2015), Catrin Siedenbiedel
neue caritas, 18 (2015), Thorsten Hinz
ÖkologiePolitik, 159 (2016)
evangelische arbeitsgemeinschaft familie (eaf), 1 (2016), Gabriele Schultz

Erscheint lt. Verlag 14.4.2015
Reihe/Serie X-Texte zu Kultur und Gesellschaft
X-Texte zu Kultur und Gesellschaft
Verlagsort Bielefeld
Sprache deutsch
Maße 148 x 225 mm
Gewicht 382 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Geisteswissenschaften Philosophie Ethik
Religion / Theologie Christentum Moraltheologie / Sozialethik
Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Arbeit • Armut • Behinderung • Bildung • Capitalism • Disability Studies • Education • Exclusion • Exklusion • Inclusion • Inklusion • Kapitalismus • Neoliberalism • Neoliberalismus • Politics • Politik • Poverty • Social Inequality • Social Policy • Sociology • Soziale Ungleichheit • Sozialpolitik • Soziologie • Work
ISBN-10 3-8376-3056-0 / 3837630560
ISBN-13 978-3-8376-3056-5 / 9783837630565
Zustand Neuware
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