Flick

Der Konzern, die Familie, die Macht
Buch | Hardcover
912 Seiten
2009
Blessing (Verlag)
978-3-89667-400-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Flick - Norbert Frei, Ralf Ahrens, Jörg Osterloh, Tim Schanetzky
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Erstmals die ganze Geschichte einer beispiellosen deutschen KarriereKein Name verkörpert das Drama der deutschen Wirtschaft im 20. Jahrhundert klarer als der Name Flick. Zweimal folgte dem beispiellosen Aufstieg der politische und moralische Bankrott. Unter vier politischen Systemen, vom späten Kaiserreich über die Weimarer Republik und das Dritte Reich bis in die Bundesrepublik, war Flick erfolgreich – und scheiterte doch auf ganzer Linie. Was ihm vorschwebte, war ein gewaltiger Konzern, der generationenübergreifend in Familienbesitz bleiben sollte. Aber nach dem Vater versagten die Söhne. Die Techniken, mit denen das Haus Flick politischen Einfluss nahm, um seine unternehmerischen Ziele zu erreichen, waren seit den Zwanzigerjahren auf verhängnisvolle Weise gleich geblieben. Auf die sich verändernden Rahmenbedingungen in der Bundesrepublik fand der Konzern keine passenden Antworten mehr und ging im Strudel des Parteispendenskandals der Achtzigerjahre unter. Sein Gründer aber blieb bis heute ein Symbol unternehmerischer Skrupellosigkeit und unverstandener Schuld.Die Autoren erzählen die Geschichte einer Industriellendynastie, deren Macht und Möglichkeiten stets aufs Engste mit der Politik verknüpft waren – und deren Skandale immer wieder die Öffentlichkeit erregten. Spannend wie ein Thriller und hochaktuell.

Norbert Frei, geboren 1955, Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Jena, von ihm zuletzt (zusammen mit Ralf Ahrens, Jörg Osterloh, Tim Schanetzky): Flick. Der Konzern, die Familie, die Macht, München 2009

Ralf Ahrens, geboren 1963, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam.

Jörg Osterloh, geboren 1967, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main.

Tim Schanetzky, geboren 1973, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Jena.

"Das Buch nimmt den gesamten Flick-Komplex ins Visier und erzählt nichts weniger als eine Jahrhundertgeschichte."

Fragt man im feinen Konstanzer Inselhotel nach Friedrich Flick, bekommt man noch heute eine seltsame Geschichte zu h_ren: Bei sch_nem Wetter habe sich der hoch betagte Dauergast fr_h morgens oft zur Uferpromenade fahren lassen. Dort sei er Richtung Yachthafen spaziert, wo seine Limousine bereits auf ihn wartete. Nicht selten habe der Chauffeur ihn dann zum Ausgangspunkt zur_ckgebracht - und die Ert_chtigung begann von neuem: mit herrlichem Blick _ber den Bodensee, vor sich die imposante Alpenkette, der Morgensonne entgegen.Die vier Jahrzehnte, die seitdem vergangen sind, m_gen die Details der Anekdote ein wenig abgeschliffen haben; aber vielleicht wirkt sie gerade deshalb wie ein Gleichnis auf die Karriere des Friedrich Flick. Im sp_n Kaiserreich gepr_, seinen Aufstieg im Ersten Weltkrieg nehmend, die schwierigen Jahre der Weimar Republik geschickt _berstehend, im "Dritten Reich" von Erfolg zu Erfolg getragen, gelang dem Selfmademan in den f_nfziger Jahren nochmals ein sagenhafter Aufstieg. Hyperinflation, Weltwirtschaftskrise, NS-Boom und Krieg, N_rnberger Prozess, Gef_nis und Wirtschaftswunder - unbeirrbar, so scheint es, schritt Flick _ber alle wirtschaftlichen und politischen Br_che des 20. Jahrhunderts hinweg. Vorw_s, immer nur vorw_s.Zu Beginn der zwanziger Jahre war Friedrich Flick bereits aus der Siegerl_er Provinz in die Spitze der deutschen Wirtschaftselite vorgesto_n. Vom Stahl kommend, engagierte er sich in der Kohlef_rderung, im Maschinenbau, in der Chemie- und Papierindustrie. Die Unternehmen, an denen er sich beteiligte, produzierten Badewannen und Eisenbahnwaggons, Flugzeuge und Autos, Sprengstoffe, Panzer und Gesch_tze. Mit den Beteiligungen wechselten die Schaupl_e. Der Sohn eines Holzh_lers und Bauern begann im heimatlichen Umkreis, aber schon bald bet_gte er sich _berall im Deutschen Reich, dann in den Niederlanden, in Polen, Belgien und Frankreich; seine Erben investierten schlie_ich auch in den USA.Weil Flick mit keinem Unternehmen, keiner Branche und keiner Region wirklich identifiziert werden kann, blieb seine Karriere das bis heute einzig Fesselnde an diesem Mann. Er geh_rt nicht in die Reihe gro_r Gr_nderfiguren wie Bosch, Siemens oder Krupp. Technologische Innovation, sozialpolitisches Engagement oder auch nur einen einzigen Betrieb, dessen Schicksal _ber seinen Tod hinaus mit der Familie verbunden geblieben w_ - all das sucht man bei Flick vergebens. Stattdessen ist sein Name zum Synonym f_r politischen Opportunismus und den skrupellosen Einsatz wirtschaftlicher Macht geworden.Zweimal _berdauerte Flicks Karriere seinen politisch-moralischen Bankrott: 1932, als er den Konkurs nur dank skandalumwitterter staatlicher Unterst_tzung abwenden konnte, und nach 1945, als ihm die Amerikaner den Prozess machten - zu offensichtlich war sein Erfolg im Nationalsozialismus gewesen, seine Bereicherung an j_dischem Verm_gen, der Profit aus R_stungsproduktion und Zwangsarbeit. Nicht zuletzt wegen dieser Vorgeschichte schlug Anfang der achtziger Jahre das politische Beben der "Flick-Aff_" die bundesdeutsche _fentlichkeit _ber Monate in Bann. Wie es schien, waren sich die Methoden der politischen Einflussnahme im "Hause Flick" seit den zwanziger Jahren auf fatale Weise gleich geblieben. Diesen dritten Skandal _berstand der Konzern nicht.Sich mit Flick zu besch_igen bedeutet weit mehr, als das Drama der deutschen Wirtschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert am Beispiel eines ihrer umstrittensten Protagonisten nachzuzeichnen. Die Karriere des Industriellen - und die seiner Nachkommen - war immer mit der gro_n Politik verwoben. Die Flicks machten Politik, waren Gegenstand politischer Auseinandersetzungen und dienten der Politik als Vehikel der Propaganda. Das begann in der Weimarer Republik, setzte sich in N_rnberg fort, wo Flick als erster deutscher Industrieller f_r sein Handeln in der NS-Zeit zur Rechenschaft gezogen wurde, und endete nicht in der deutsch-deutschen Systemkonkurrenz des Kalten

Erscheint lt. Verlag 21.9.2009
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 146 x 221 mm
Gewicht 1006 g
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Wirtschaftsgeschichte
Schlagworte 20.Jahrhundert • Deutschland • Dynastie • Familie • Flick (Familie) • Flick (Firma) • Flick (Unternehmen) • Geschichte • Kapitalismus • Unternehmen • Unternehmensgeschichte • Wirtschaft
ISBN-10 3-89667-400-5 / 3896674005
ISBN-13 978-3-89667-400-5 / 9783896674005
Zustand Neuware
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