Kuba

(Autor)

Buch | Softcover
263 Seiten
2009 | 3., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage
C.H.Beck (Verlag)
978-3-406-55851-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kuba - Bert Hoffmann
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Jenseits ideologischer Schablonen und gefälliger Klischees gibt der ausgewiesene Kuba-Kenner Bert Hoffmann einen fundierten Überblick über Geschichte und Gegenwart, Politik und Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur Kubas. Unverzichtbar für alle, die das Kuba von heute verstehen wollen.
lt;p>Kuba fasziniert. Die Revolution Fidel Castros hat die Welt bewegt - und bis heute scheiden sich am Socialismo Cubano die Geister. Die hochbetagten Musiker des Buena Vista Social Club erobern weltweit CD-Player und Kinosäle. Hunderttausende von Touristen zieht es alljährlich auf die Insel. Jenseits ideologischer Schablonen und gefälliger Klischees gibt der ausgewiesene Kuba-Kenner Bert Hoffmann einen fundierten Überblick über Geschichte und Gegenwart, Politik und Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur Kubas. Unverzichtbar für alle, die das Kuba von heute verstehen wollen.

"Der Weg zur Revolution

Fidel Castro: Ein Anwalt wird Guerillaführer

Im Osten Kubas, in dem kleinen Dorf Biran in der Provinz Holguin, steht das Geburtshaus Fidel Castros, nach einem Brand wieder aufgebaut, restauriert und wie ein Museum gepflegt. Doch Biran ist ein Museum im Wartestand, Besucher sind nur zögerlich zugelassen. Und auch 'Haus' trifft es nicht ganz: Es ist ein eindrucksvolles Anwesen, eine filmreife Hacienda, die sanft in einer Senke zwischen Viehweiden und grünen Hügeln liegt. Allein das Gästehaus konnte 40 Personen gleichzeitig beherbergen. Alles ist wieder aufgebaut, so wie es einmal war, die gutseigene Schule, der gutseigene Laden, das gutseigene Telegraphenamt, auch die Hahnenkampfarena und sogar die armseligen Hütten, in denen die aus Haiti importierten Arbeiter der Farm lebten.
Fidel Castro ist der Sohn eines einfachen spanischen Einwanderers, wie es oft heißt, und dies ist nicht falsch; er ist aber auch der Sohn eines Großgrundbesitzers, der 500 Landa rbeiter beschäftigte und dessen Vermögen 1950 auf eine halbe Million US-Dollar geschätzt wurde. Sein Vater Angel Castro wurde in Galicien im Nordwesten Spaniens geboren und kam Ende des vorigen Jahrhunderts als Kavallerie-Quartiersmeister der spanischen Armee auf die Insel, um Cuba Espanola gegen die Unabhängigkeitskämpfer zu verteidigen. Nach der Niederlage mußte er nach Spanien zurück, kehrte jedoch schon im Jahre 1905 als Immigrant wieder zurück in das nun unabhängige Kuba. Seine Hoffnung, hier schnell zu Reichtum zu kommen, erfüllte sich in der Tat in beeindruckender Form.
Über das Geburtsjahr Fidel Castros streiten sich die Biographen, offiziell wird jedoch 1926 genannt (nach anderen Angaben war es 1927). Er rebellierte früh gegen den autoritären Vater, so die Erzählungen, und sein Sinn für soziale Gerechtigkeit führte ihn zur Verbrüderung mit den haitianischen Arbeitern und zur Empörung über den Reichtum der United Fruit Company, die in der Umgebung sehr viel Land besaß (und mi t der sein Vater einträgliche Geschäfte machte). Schon mit sechs Jahren schickten ihn seine Eltern in eine gute, natürlich katholische Schule nach Santiago de Cuba, wo er bei Pflegeeltern lebte. Er war ein guter Schüler, und 1940 schrieb er einen Brief an US-Präsident Roosevelt, in dem er ihm zur Wiederwahl gratulierte; der Dankesbrief des Außenministeriums der USA wurde in der Schule ausgehängt. Als 16jähriger wechselte Castro auf das Jesuitenkolleg Belen in Havanna. Er war ein herausragender Athlet, glänzte in Baseball und Basketball; 1944 wurde er zum vielseitigsten Schulsportler ganz Kubas gewählt.
Die Schuljahre bei den Jesuiten haben Fidel Castros Vorstellungen und Werte zweifelsohne geprägt, auch wenn er später nichts mehr mit Religion zu tun haben sollte. Seine Politisierung im eigentlichen Sinne erlebte er jedoch, als er 1945 das Jura-Studium an der Universität Havanna begann. Es waren Lehrjahre auf hartem politischen Pflaster. War die Universitätspolitik traditionell Kader schmiede und Karriereleiter der nationalen Politik, so hatte jetzt auch hier der Gangsterismo Einzug gehalten; bewaffnete Banden gewannen auf dem Campus zunehmend an Terrain. Über Fidel Castros Rolle dabei gibt es viele Berichte und Mutmaßungen, von der Beteiligung Castros an Mordanschlägen bis zu wiederholten Attentatsversuchen gegen ihn, aber wenig davon läßt sich handfest dokumentieren. Sicher ist, daß Castro sich mit Vehemenz in die Universitätspolitik stürzte. Hier begann er auch, eine Schußwaffe zu tragen. Er selbst bezeichnete einmal seine Jahre an der Universität als gefährlicher als die des Guerilla-Krieges in der Sierra Maestra - halb im Scherz, aber wohl tatsächlich auch nur halb im Scherz.
Als Eduardo Chibas 1947 gegen die korrupte Herrschaft von Grau und Prio aufbegehrte, folgte ihm Castro. Er wurde Gründungsmitglied der 'Orthodoxen', unterstützte Chibas' Wahlkampf 1948 und blieb acht Jahre lang loyales Parteimitglied ...

Erscheint lt. Verlag 24.8.2009
Reihe/Serie Beck'sche Reihe ; 887
Zusatzinfo Mit 20 Abbildungen und 2 Karten
Sprache deutsch
Maße 124 x 190 mm
Gewicht 332 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Regional- / Landesgeschichte
Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Sozialwissenschaften
Schlagworte Architektur • Fidel Castro • Geografie • Geographie • Geschichte • Gesellschaft • Insel • Karibik • Krise • Kuba • Kuba / Cuba; Landeskunde • Kuba; Landeskunde • Kultur • Künstler • Landschaft • Politik • Religion • Revolution • Sozialismus • Taschenbuch / Sachbücher/Geschichte/Regionalgeschichte, Ländergeschichte • Wirtschaft
ISBN-10 3-406-55851-8 / 3406558518
ISBN-13 978-3-406-55851-1 / 9783406558511
Zustand Neuware
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