Katharina die Große - Elke Bader

Katharina die Große

Zarin von Russland

(Autor)

Gert Heidenreich (Sprecher)

Julian Heidenreich (Komponist)

Audio-CD
16 Seiten | Ausstattung: unbekannt & Audio-CD
2015 | 1., 3 CDs mit 16 seitigem Booklet
Griot Hörbuch (Verlag)
978-3-941234-25-3 (ISBN)
14,90 inkl. MwSt
Sie war eine unbedeutende deutsche Prinzessin aus Stettin, Tochter eines verarmten Duodezfürsten: Sophie von Anhalt-Zerbst, genannt Fieke. Mit gerade vierzehn Jahren wurde sie nach Russland geschickt, um ihren ein Jahr älteren Vetter Peter von Holstein-Gottorp zu heiraten, den seine Tante, die russische Zarin Elisabeth, zu ihrem Nachfolger bestimmt hatte. Aus Sophie wurde Katharina. Sie konvertierte zum orthodoxen Glauben, lernte russisch, interessierte sich für die russische Kultur und ihre Traditionen. Sie durchlitt die Schrecken einer Ehe an der Seite ihres ungeliebten und sadistischen Gatten. Am 25. Dezember 1761 bestieg dieser als Zar Peter III. den russischen Thron. Sieben Monate später war er tot. Entthront und ermordet. Mit dreiunddreißig Jahren bestieg Katharina den Thron und leitete als Alleinherrscherin über siebenundvierzig Jahre die Geschicke des riesigen russischen Reichs. Ihre rege Anteilnahme am europäischen Geistesleben, ihre sozialen Reformen und Leistungen auf kulturellem Gebiet verliehen ihr den Beinamen "die Große".

Filmkomponist, Musiker und Sounddesigner

Am 21. März 1933 vollzog sich in der eher unbedeutenden Garnisonsstadt Potsdam, die neben dem Moloch Berlin fast ein wenig verschlafen wirkte, ein Spektakel, das als eines der großen Medienereignisse des Dritten Reiches gelten konnte. Die dort Anwesenden blickten auf ein Meer aus Schwarz-weiß-rot, denn neben den alten Kaiserflaggen hingen schon die neuen Hakenkreuzfahnen.Neben Formationen der Reichswehr marschierten Abteilungen der Sturmabteilung und der Hitlerjugend, aber auch welche des Stahlhelms und der preußischen Schutzpolizei. Militärparaden waren unmittelbar nach dem großen Krieg und in der vergangenen Dekade noch mit einer gewissen Geringschätzung behaftet. In der Weimarer Republik spielte das Militär nach außen keine gesellschaftlich relevante oder gar stilbildende Rolle mehr. Aber das sollte sich mit der neuen Regierung aus Nationalsozialisten und Deutschnationalen mit ihrem neuen Reichskanzler an der Spitze ändern. Der "Tag von Potsdam" galt als ein wichtiges Signal dieser neuen Zeit. Denn man hatte mit diesem Datum ein besonders symbolträchtiges der deutsch-preußischen Geschichte gewählt. An diesem Tag war nämlich auch der erste Reichstag durch den Reichskanzler Otto von Bismarck in der Potsdamer Garnisonskirche im Jahr 1871 feierlich eröffnet worden. Die Gründung des deutschen Kaiserreiches hatte am 18. Januar 1871 unter großem Pomp im Spiegelsaal von Versailles stattgefunden. Dieses Reich war aus "Blut und Eisen" geschmiedet worden und war auch durch Blut und Eisen wieder untergegangen. Doch jetzt schien es wieder auferstanden. Es war eine geniale Leistung des neuen Propagandaministers Dr. Joseph Goebbels, den neu neugewählten Reichskanzler in die Tradition der Hohenzollern zu stellen. Es war ein Bild von symbolischer Sprengkraft, wie der greise Reichspräsident in vollem Ornat eines Reichsfeldmarschalls, die preußische Pickelhaube überkrönt von Adlerschwingen und blinkenden Orden an der Brust dem vor ihm Stehenden die Hand reichte. Er schien fast über den gelackten Scheitel des in Cut und Zylinder großbürgerlich Verkleideten hinweg und starr geradeaus zu blicken. Nahtlos knüpfte das Militärische der Inszenierung an die Feierlichkeiten zur Reichstagswahl in der Nacht des 30. Januar, knapp zwei Monate zuvor, an. Dort waren es Formationen aus SA-Männern, die bewaffnet mit Fackeln und grölendem Gesang an der Reichskanzlei in langen Reihen vorbeizogen. Ganz entfernt, wie ein dem gemeinen Volk enthobener absoluter Herrscher, grüßte Hitler an einem von hinten erleuchteten Fenster. Ein kleiner Schatten nur, fast wie ein Scherenschnitt.Es war eine Verbindung über die Särge der Hohenzollernkönige hinweg, eine, die Tradition und Fortschritt miteinander vermählte. Vergessen war nun die Tatsache, dass sich der alte Reichspräsident bis zuletzt gegen die Ernennung seines neuen Reichskanzlers gewehrt und ihn als einfachen Gefreiten geschmäht hatte. Die Glocken der Garnisonskirche spielten die Melodie "Üb immer Treu und Redlichkeit bis an dein kühles Grab und weich auch keinen Finger breit von Gottes Wegen ab." Es war die gleiche Melodie, die die aus dem verlorenen Krieg zurückgekehrten Truppen gehört hatten, bevor sie in ein materielles und geistiges Niemandsland entlassen worden waren. Es sollte ein Menetekel werden. Allein, es wusste niemand als solches zu deuten, trunken vor Glück und Bedeutung an der Schwelle zu einer neuen Zeit, zu einer neuen Ära, die wieder Bedeutung und Rang versprach, seit einem der Rang nach 1918 abgelaufen worden war.Die Feierlichkeiten zum "Tag von Potsdam" kann man rückblickend als Beerdigungsfeierlichkeiten für die Weimarer Republik betrachten.

Erscheint lt. Verlag 12.10.2015
Reihe/Serie Menschen Mythen Macht
Mitarbeit Regisseur: Wieland Haas
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Maße 150 x 125 mm
Gewicht 180 g
Einbandart Jewelcase
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Geschichte Allgemeine Geschichte Neuzeit (bis 1918)
Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte 18. Jahrhundert • Geschichtsdokumentation • Geschichtsdokumentationen (Audio-CDs) • Hörbuch; Biografien/Erinnerungen • Hörbuch; Biografien/Erinnerungen (Audio-CDs) • Katharina die Große • Katharina die Große, Zarin, Russland, Biografie, Sankt Petersburg, Moskau • Katharina II., Kaiserin von Rußland (die Große) • Katharina II., Kaiserin von Rußland (die Große); Audio-CDs • Potemkinsche Dörfer • Pugatschow • Russland • Russland, Geschichte; Biografien • Russland, Geschichte; Biografien (Audio-CD) • Zarin
ISBN-10 3-941234-25-0 / 3941234250
ISBN-13 978-3-941234-25-3 / 9783941234253
Zustand Neuware
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