Supervision

Traditionslinien und Praxis einer reflexiven Institution
Buch | Softcover
168 Seiten
2012
Psychosozial-Verlag
978-3-8379-2232-5 (ISBN)
19,90 inkl. MwSt
Ist Supervision ein Produkt der Therapiegesellschaft, eine »Psychotechnik« oder eine etwas antiquierte Form des Coachings? Im vorliegenden Buch wird die historische und theoretische Entwicklung der Supervision nachvollzogen und es werden wissenschaftliche Impulse für die Beratungspraxis und die Supervisionsforschung gegeben.
Ist Supervision ein Produkt der Therapiegesellschaft, eine »Psychotechnik« oder eine etwas antiquierte Form des Coachings? Es ist kein Zufall, dass die Institutionalisierung der Supervision in Deutschland in die 1960er Jahre fällt. In dieser Phase des Umbruchs und der inneren Reformen stehen die Professionalisierung von Sozialer Arbeit als sozialstaatliche Form und die Verbreitung von Supervision in einem zeitgeistlichen Zusammenhang. Die sozialwissenschaftlich begründete Methode verfügt über ein anspruchsvolles Instrumentarium, um persönliche, institutionelle und gesellschaftliche Zusammenhänge in Beruf und Organisation zu analysieren und zu verstehen. Im vorliegenden Buch wird die historische und theoretische Entwicklung der Supervision nachvollzogen und es werden wissenschaftliche Impulse für die Beratungspraxis und die Supervisionsforschung gegeben.

Dr. phil. Katharina Gröning, geboren 1957, Professorin für Pädagogische Beratung an der Universität Bielefeld. Arbeitet seit 1989 als Supervisorin, Organisationsberaterin und Dozentin im Bereich Pflege- und Gesundheitsberufe. Arbeitsschwerpunkte sind Fragen und Probleme der Qualität sozialarbeiterischen und pflegerischen Handelns. Zahlreiche Publikationen zu Fragen der Supervision und Organisationsentwicklung.

InhaltWarum dieses Buch?1 Historische Dimensionen und Aspekte der Reflexivität in der Supervision1.1 Soziale Arbeit und die Formen der Supervision1.2 Die gruppendynamische Bewegung in Deutschland und ihre Bedeutung für die Supervision1.3 Supervision zwischen verstehendem und normativem professionellen Handeln1.4 Die alte und die neue Beratungskritik und ihre Bedeutung für die Supervision2 Das Verhältnis von Beratung und Sozialreform und seine Bedeutung für die Supervision2.1 Aufbruch in der Sozialpädagogik und die Konjunktur von Beratung und Supervision3 Reflexion, Selbstreflexion und reflektierendes Denken3.1 Was ist Denken? Was ist Reflexion?3.2 Psychoanalyse und Denken - Der Beitrag Bions3.3 Reflexivität und intentionale Wahrnehmung3.4 Der innere Analytiker3.5 Soziologische Dimension der Reflexivität3.6 Mündigkeit und kritische Reflexivität3.7 Reflexion und Beratung4 Habitus, Reflexivität und funktionalistische Vernunft als Problem der Supervision4.1 Supervision und Gesellschaft4.2 Supervision und systemisches Beraten5 Dokumentarische Vertiefung5.1 Zur Methodologie der dokumentarischen Methode5.2 Supervision, zeitgeistliche Situation der Bundesrepublik Deutschland in den 1960er Jahren und persönliche Biografie5.3 Die Entstehung der Supervision in Deutschland als Netzwerk gesellschaftskritischer Sozialer Arbeit5.4 Das soziale Milieu der Supervision - Der Einfluss der gesellschaftskritischen Gruppendynamik5.5 Formen der Reflexivität5.5.1 Reflexion als biografische Rechtfertigung5.5.2 Von der politischen zur narzisstischen Reflexion5.6 Institutionalisierung, Interesse und Professionalisierung als soziales Aufstiegsprojekt5.7 Das soziale Milieu der Supervision - Die kirchlichen Bindungen und Konflikte5.8 Zwischen Reform und »Marsch durch die Institutionen«5.9 Professionalisierung, Politisierung und Ablösung von der amerikanischen Praxis6 Reflexive Formen der Supervision aus beratungswissenschaftlicher Perspektive - Eine Systematik6.1 Tabellarische Übersicht - Ansätze reflexiver Supervision6.2 Menschenbild und Selbstverständnis verschiedener reflexiver Supervisionsformen6.2.1 Menschenbild und Selbstverständnis in der psychoanalytischen Beratung und Supervision6.2.2 Menschenbild und Selbstverständnis in der neuhumanistischen Beratung und Supervision6.2.3 Menschenbild und Selbstverständnis in der gesellschaftskritischen Beratung und Supervision6.2.4 Zusammenfassung6.3 Die beraterische Haltung im Kontext reflexiver Supervision6.3.1 Die beraterische Haltung in der psychoanalytischen Supervision6.4 Die beraterische Haltung im neuhumanistischen Beratungskonzept6.5 Die beraterische Haltung in der kritischen Beratungsauffassung6.5.1 Diskurse zur kritischen Beratung6.6 Zusammenfassung7 Die Praxis reflexiver Supervision7.1 Der supervisorische Beziehungsraum und das Gesprächsverständnis in der reflexiven Supervision7.2 Kontrakt, Rechtlichkeit und Anerkennung8 Das Beratungsverständnis des Neuhumanismus, der Kritischen Sozialwissenschaft und der Psychoanalyse und die Bedeutung für die reflexive SupervisionLiteratur

»Das Buch richtet sich an all jene, die sich mit dem Ansatz der reflexiven Supervision sowie der Supervision als angewandte kritische Sozialwissenschaft beschäftigen oder bereits bestehendes Wissen vertiefen möchten.« Katharina M. Gladisch, Psychotherapie im Dialog 1-2015 »Katharina Gröning hat damit ein Werk vorgelegt, das den aktuellen Stand der Supervision in ihrer ganzen Bandbreite darstellt und dabei auch, nicht nebenbei, mit manchen Vorurteilen und Fehlvorstellungen aufräumt, die immer noch gerne mit diesem Begriff verbunden werden. Wer sich mit Supervision befasst, sei es als Lernender, Ausübender oder einfach nur als Teilnehmer, wird an diesem Buch nicht vorbei kommen.« Dr. Ulf-Henning Janssen, HEP-Informationen 1/2014 »Neben der gesellschaftskritischen und psychoanalytischen Sicht offnet Groning Supervision einem neuhumanistischen Verstandnis. Damit wird ein naturalistischer Fehlschluss vermieden, der die gegenwartig existierende Supervision zu einer Norm von Supervision überhaupt erheben würde. Supervision ist der Aufklarung als der prinzipiell nicht abgeschlossenen Freiheitsgeschichte des Menschen verpflichtet. Dies verdeutlicht Katharina Groning in ihrem Buch eindrücklich und ich wünsche ihr viele Leser, damit die Diskussion um Supervision nicht abbricht.« Peter Griewatz, FoRuM Supervision, Heft 41, April 2013 »Ein lehr- und hilfreiches Buch, das ich vor allem als eine Einladung zu eigener Weiterarbeit verstehe - Anregungen dazu gibt es wirklich genug! Und wenn die Bezeichnung »Lehrbuch« auch einen Ausbildungskontext nahelegt: Ich möchte das Buch allen (auch gestandenen) SupervisorInnen ans Herz legen - es kann einen gelungenen Beitrag dazu liefern, das eigene Fach noch besser zu verstehen!« Peter Schröder, Socialnet.de am 29. Juni 2013

Erscheint lt. Verlag 10.12.2012
Reihe/Serie Therapie & Beratung
Verlagsort Gießen
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 262 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte Beratung • Coaching • Psychotherapieforschung • Sozialwissenschaften • Supervision
ISBN-10 3-8379-2232-4 / 3837922324
ISBN-13 978-3-8379-2232-5 / 9783837922325
Zustand Neuware
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