Von Freiheit, Solidarität und Subsidiarität – Staat und Gesellschaft der Moderne in Theorie und Praxis.

Festschrift für Karsten Ruppert zum 65. Geburtstag.
Buch | Softcover
787 Seiten
2013
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-13806-7 (ISBN)
119,90 inkl. MwSt
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Der Eichstätter Neuzeithistoriker Karsten Ruppert ist ein besonderer Vertreter seines Faches: Er gehört zu den immer weniger werdenden Historikern, die durch Forschungen von der Frühen Neuzeit bis zur Zeitgeschichte ausgewiesen sind. Lange bevor der Mainstream der Forschung es zum Credo erhoben hat, ging sein Blick über die deutschen Grenzen - insbesondere in Richtung Nordamerika - hinaus. Ohne seine Verpflichtung gegenüber der klassischen historisch-kritischen Methode zu verleugnen, hat er sich zudem immer wieder offen für neuere Trends der Geschichtswissenschaft gezeigt. Aus Anlass seines 65. Geburtstages widmen ihm Lehrer, Kollegen und Schüler aus Europa und den USA eine Festschrift mit dem sprechenden Titel "Von Freiheit, Solidarität und Subsidiarität", die der Breite seiner wissenschaftlichen Interessen Rechnung zu tragen sucht. Sie umfasst 25 Studien zur Ideen- und Verfassungsgeschichte der europäischen Moderne, zu politisch-sozialen Bewegungen und Parteien des 19. und 20. Jahrhunderts, deutscher Außenpolitik im globalen Kontext sowie Identitätsfragen und kulturellen Praxen. Das Interesse gilt ebenso Antikatholizismus, Antisemitismus, Abendlandidee und Kommission für Zeitgeschichte wie deutschem Theater, Gedenkstättenarbeit, Ausländerbeschäftigung und modernem Fußball. Im Fokus stehen Berlin, Stuttgart, Neckarsulm, Leverkusen und Sinsheim, aber auch Großbritannien, Jugoslawien, Russland, Brasilien und der Nahe Osten. Reichskanzler, Bundespräsidenten und Minister werden betrachtet, desgleichen Adlige, Theologen und Wahnsinnige. Etliche Beiträge präsentieren instruktive Fragestellungen, nicht wenige bisher nicht oder kaum beachtetes Quellenmaterial. Der Band vereint renommierteste Fachvertreter wie Margaret Lavinia Anderson, Heinz Hürten oder Rudolf Morsey und eine beträchtliche Anzahl von Nachwuchskräften. Historiker treffen auf Politikwissenschaftler und Germanisten. Die Altersspanne zwischen dem ältesten und dem jüngsten Beiträger liegt sinnfälligerweise bei über 60 Jahren.

Markus Raasch, PD. Dr., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Zeitgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und war zuvor Lehrstuhlvertreter an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er publizierte u.a. zu Wirtschaftskulturen, Adel, Katholizismus und Gesellschaften – insbesondere Kindern und Familien – im Krieg. Karsten Ruppert absolvierte von 1967–1972 ein Studium der Geschichte, Germanistik, Philosophie und Pädagogik an der Universität in Bonn. Nach seiner Promotion im Jahre 1978 war er Assistent bei Rudolf Morsey am Lehrstuhl für Neuere Geschichte an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer. 1990 schloss er seine Habilitation an der Technischen Universität Karlsruhe ab mit der Arbeit »Im Dienst am Staat von Weimar. Das Zentrum als regierende Partei in der Weimarer Demokratie 1923–1930«. Nach verschiedenen Lehrstuhlvertretungen wurde er am 1. Oktober 1995 Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Tobias Hirschmüller absolvierte von 2000–2004 zunächst ein Studium der Sozialen Arbeit an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. 2010 schloss er dann dort ein Magisterstudium mit dem Hauptfach Neuere und Neueste Geschichte ab. Seine Magisterarbeit trug den Titel »Bedeutung und Funktion von Friedrich dem Großen und Otto von Bismarck in der Nationalsozialistischen Geschichtspolitik im Vergleich«. Seit Oktober 2010 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Eichstätter DFG-Projekt »Edition der Akten der Provisorischen Zentralgewalt von 1848/49«. Das Thema seiner Dissertation lautet: »Erzherzog Johann als Reichsverweser der provisorischen Zentralgewalt von 1848/1849«.

Sektion I: Identität und kulturelle Praxis

Waltraud Schreiber
Gedenkstätten und historische Ausstellungen lesen (lernen). Das Beispiel Gedenkstätte Berliner Mauer

Margaret Lavinia Anderson
Anatomy of an Election. Anti-Catholicism, Antisemitism, and Social Conflict in the Era of Reichsgründung and Kulturkampf

Thomas Pittrof
Theatergeschichte in der Weimarer Republik, davor und danach: Der Fall Wilhelm Carl Gerst

Stephanie von Göwels und Markus Raasch
Betriebliche Identität und Ausländerbeschäftigung. Das Beispiel der Firma Bayer

Mathias Pfaffel
Möglichkeiten und Grenzen politischer Einflussnahme auf unternehmerische Entscheidungen. Das Beispiel der Fusion der NSU Motorenwerke AG und der Auto Union GmbH im Jahr 1969 mit ihren Auswirkungen auf die Anliegergemeinde Neckarsulm

Florian Basel
Zum Problem von Traditionserzählung und Moderne im deutschen Fußball. Ein allgemeiner Blick unter besonderer Berücksichtigung der Rhein-Neckar-Region

Sektion II: Außenpolitik in internationaler Perspektive

Sabine Thielitz
Großbritannien in der Außenpolitik Otto von Bismarcks nach der Reichsgründung bis zum Berliner Kongress 1871–1878

Thomas Fischer
Brasilien und der Völkerbund

Hans-Christof Kraus
Friedrich Thimme. Ein Historiker und Akteneditor im »Krieg der Dokumente« 1920–1937

Marc Christian Theurer
Kontinuität und Diskontinuität. Entspannungspolitik der Bundesrepublik Deutschland am Beispiel Jugoslawiens 1957–1968

Gert Krell
Der Nahost-Konflikt zwischen Geschichte und nationalen Narrativen

Sektion III: Verfassungs- und Geistesgeschichte der Moderne

Hans Fenske
»Die Freyheit ist der Menschen Eigenthum«. Zur Frühgeschichte des deutschen Liberalismus

Markus Raasch
Die politische Ideenwelt des Adels. Das Beispiel der Zentrumspartei in der Bismarckära

Leonid Luks
Die Auseinandersetzung Sergej Bulgakovs mit den totalitären Versuchungen von links und rechts

Gerhard Wenzl
»Das Reich und Europa«. Der Reichsgedanke der Schutzstaffel

Stefan Gerber
Vom Barnabasbrief zum »Mythus des 20. Jahrhunderts«. Philipp Haeuser (1876–1960)

Tobias Hirschmüller
Nicht die »volkstümlich vereinfachte Rolandsfigur«. Die Bismarckidee bei Theodor Heuss

Winfried Becker
Die Abendlandidee

Klaus Stüwe
Staatszweck Sicherheit: Reichweite und Grenzen. Risiken, Gefahren und der Wunsch nach Sicherheit

Sektion IV: Politisch-soziale Bewegungen und Parteiengeschichte

Larry Eugene Jones
Adolf Hitler and the 1932 Presidential Elections. A Study in Nazi Strategy and Tactics

Rudolf Morsey
War Fritz Gerlich für seinen »Geraden Weg« 1932/33 auf Informationen des Nachrichtenhändlers Georg Bell angewiesen? Ein Beitrag zur Gerlich-Forschung

Markus Herbert Schmid
Paradigmenwechsel oder Ausdruck nationalsozialistischer Polykratie? »ZIEL UND WEG« der Protagonisten des NSDÄB

Michael F. Feldkamp
Der Zwischenruf »Der Bundeskanzler der Alliierten!« und die parlamentarische Beilegung des Konfliktes zwischen Konrad Adenauer und Kurt Schumacher im Herbst 1949

Michael Kitzing
Der »Manager der Heusteigstrasse«. Der Beitrag Alex Möllers zur Entstehung und Konsolidierung des Südweststaates

Wilfried Loth
Der Katholizismus und die Durchsetzung der modernen Demokratie

Heinz Hürten
50 Jahre Kommission für Zeitgeschichte. Überlegungen zu Problemen der Katholizismusforschung

Anhang

Autorenverzeichnis

Erscheint lt. Verlag 5.2.2013
Reihe/Serie Beiträge zur Politischen Wissenschaft ; 175
Zusatzinfo Abb.; 787 S., 28 schw.-w. Abb.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 1050 g
Themenwelt Geisteswissenschaften
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Festschriften (Politikwissenschaft) • Freiheit • Frühe Neuzeit • Gesellschaft (Soziologie) • Ideengeschichte • Ruppert, Karsten • Solidarität • Staat • Verfassungsgeschichte • Zeitgeschichte
ISBN-10 3-428-13806-6 / 3428138066
ISBN-13 978-3-428-13806-7 / 9783428138067
Zustand Neuware
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