Guyana - Thomas Gast

Guyana

Faszination Fremdenlegion

(Autor)

Buch
324 Seiten
2013
EPEE Edition (Verlag)
978-3-943288-19-3 (ISBN)
19,90 inkl. MwSt
Der Autor Thomas Gast berichtet über seine Dienstzeit beim Dschungelregiment der französischen Fremdenlegion in der grünen Hölle Guyanas von 1985-1987. Doch nicht nur das. Gast geht besondere Wege, und so liefert er außergewöhnliche Einblicke in diese Eliteeinheit und lässt auch weitere Zeitzeugen in seinem Buch zu Wort kommen.
Sich dorthin begeben, wo andere niemals hingehen!
Die französische Fremdenlegion in Guyana - damals, mittendrin und heute. Ob die Zeit der Grabenkriege 1914-1918, ob die Gründung der ersten Dschungelkampfschule der Fremdenlegion 1986 mitten im Urwald Französisch Guyanas oder ob der nervenaufreibende Kampf einer höchstmodernen und hochflexiblen Truppe gegen illegale Goldgräber im Rahmen der im Jahre 2008 ins Leben gerufene Operation Harpie: All das vereint Thomas Gast in einem einzigen Werk.
Vervollständigt wird dieses Buch durch ein Vorwort von General Pierre Chavancy.

Thomas Gast kämpfte fast zwei Jahrzehnte lang bei der Legion. Während seiner Dienstzeit lernte er sie so gut kennen wie nur wenige andere.

Vorwort von General Pierre Chavancy Guyana ist ein abenteuerliches Land. Ein Land, das beeindruckt und in dem die moderne und fortschrittliche Technologie und eine seit der Vorgeschichte existierende unberührte und natürliche Umwelt Seite an Seite existieren. Es ist also ganz natürlich, dass die Fremdenlegion, die einerseits hochmodern und andererseits tief mit ihrer Vergangenheit verankert ist, sich hier heimisch fühlt. Seit dem 11. September 1973, Datum, an welchem das 3e régiment étranger d’infanterie aus Madagaskar hierherkam, haben die Legionäre dieses Land der Kontraste und der Extreme, in dem jeder Schritt schwieriger ist als anderswo und in dem das Überleben im Detail liegt, zu ihrem eigenen gemacht. Selbst die Abgehärtetsten unter ihnen erlernen in diesem Umfeld erneut die Bedeutung der Werte wie Demut und Geduld. Die Jüngsten unter den Legionären formen hier ihren Charakter und entwickeln einen nie gekannten, unvergleichbaren Leistungswillen, ohne diesen jedoch offen an den Tag zu legen, denn ihre Hartnäckigkeit und Ausdauer bleiben diskret unter Baumkronen verborgen, die kaum jemals vom Sonnenlicht durchbrochen werden. Selbst in einer Zeit, in der das GPS existiert, spielen sich ihre Aktionen in einem nahezu zeitlosen Umfeld ab, weit außerhalb der von Karten erfassten Gebiete. Als junger Zugführer war ich, wie auch der damals junge Legionär Thomas Gast, Teil dieser neu Angekommenen, die dieses unvergleichbare menschliche Abenteuer erlebten, gleich denen, die sich dorthin begeben, wo andere niemals hingehen, ein Abenteuer, das einen Menschen ein Leben lang prägt. Um zu verstehen, was uns vereint, muss man diese tiefe, einfache, geteilte und andauernde Freude am eigenen Leibe gespürt haben, einen dieser einen Meter hohen Grenzsteine an der brasilianischen Grenze zu finden, und dies nach einem einmonatigen schweren Marsch durch den Dschungel in totaler Autonomie. Um Begriffe wie Waffenbrüderschaft, Korpsgeist und Zusammenhalt deuten zu können, muss man, wie wir, Guyana mehrere Wochen lang von Ost nach West zu Fuß durchquert haben, nass bis auf die Knochen. [.]

Was wäre, wenn Frieden herrscht, und kein Leser will ihn? Die meisten, ja fast alle Bücher, die es über die französische Fremdenlegion gibt, erzählen von Einsätzen und vom Krieg. Mexiko, Tonkin, beide Weltkriege, Indochina, Vietnam, Algerien und Kolwesi/Zaire. Wir kennen diese Geschichten, weil sie wieder und wieder und noch einmal erzählt und geschrieben werden. Ein Teil der Geschichte der Fremdenlegion bleibt also ständig im Schatten. Die Zeiten nämlich, in denen ausnahmsweise nichts geschieht. Weil gerade kein Krieg tobt. Weil Vernunft herrscht hüben wie drüben. Weil sie sich alle ausnahmsweise mal einig sind. Ist die Fremdenlegion deshalb wertlos, überflüssig gar? Natürlich nicht!
Hochmütig, wie Männer es im Allgemeinen und Soldaten im Speziellen sind, erinnern sie sich nur nicht mehr daran, dass Erfolg im Krieg nur dank der guten Vorbereitung in Friedenszeiten möglich ist. Dass im Kampf die Handgranate nur deswegen genau im feindlichen MG Nest landet, weil man den Wurf tausende Male in Friedenszeiten geübt hatte. Dass nur diese eiserne und ach so notwendige Disziplin, angeeignet im Laufe der täglichen langweiligen Ausbildungen und der tödlichen Routine - dass nur sie es ist, die Kitt und Kleister für eine im Kampf gut funktionierende Truppe darstellt. Und dennoch schweigt man sich über die Zeit zwischen den Kriegen aus. Wer will denn schon von einer Legion lesen, die nicht mit dem Säbel rasselt, die nicht mit lautem Hurra-Gebrüll des Feindes starke Festung stürmt?
Den Umständen Tribut zahlend möchte man meinen, dass es eine undankbare, ja fast unmögliche Herausforderung ist, dennoch darüber berichten zu wollen, und die Frage tut sich auf: Ist der Autor tatsächlich in der Lage abseits von tödlichen Maschinengewehr-Garben, weg von abgetrennten Gliedmaßen und ohne dass das Blut der Legionäre in den Boden fremder Länder sickert den Leser zu fesseln? Genau diese Frage stellte ich mir auch, bevor ich dieses Buch zu schreiben begann. Doch dann erinnerte ich mich, an meine Zeit damals im 3. Regiment, und ich wusste, GUYANA, ob Krieg oder Frieden, ist ein Thema, das nur selten kaltlässt. Darüber zu schreiben, treibt sogar mir heute noch den Schweiß auf die Stirn, so aufregend, dunkel und fremd ist dieses Land und genauso aufregend, dunkel und fremd sind diese fremden Söhne Frankreichs, die hier ihren Dienst tun. Und ich wusste auch: Guyana ist Krieg, auch dann wenn die Waffen nicht ständig sprechen. In Guyana herrscht ein immerwährender Kampf! Ein Kampf gegen einen Feind, der grausamer ist als der Tiger der Katanga Söldner von Kolwesi/Zaire 1978, zäher als der Viêt Minh der Hügel rund um die belagerte Urwaldfestung Dien Bien Phu/Vietnam 1954, genauso gewieft wie der Taliban in Tagab Valley/Afghanistan 2010.
Es ist der eigene innere Schweinehund, den es zu besiegen gilt!
Dieser Kampf wird mit extrem harten Bandagen geführt in Guyane française, stündlich, täglich, von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang und vor allem nachts. Und wer diesen Kampf nicht annimmt, wer nicht kämpft der hat schon verloren.
[...] Auf dem Weg in die Stadt betrat ich kurz den Laden des Chinesen, um Zigaretten zu kaufen. Er lag auf dem Weg. Wieder auf der Straße sah ich zum Urwald hinüber. Dort ging gerade die Sonne unter. Vom Landesinneren her wehte eine frische Brise, es roch nach Feuer und Rauch und nach feuchter Erde. Vom Camp aus konnte man das Meer nur sehen, wenn man sich im obersten Stockwerk eines der Gebäude befand, aber ich konnte es auf meiner Haut spüren, feucht, salzig, unergründlich. Der Abend mit Martine war ein einziges Festival der Sinne, das jedoch abrupt unterbrochen wurde. Draußen in der schwarzen südamerikanischen Nacht fielen Schüsse. Einer, zwei, drei dann kehrte die Stille zurück. Irgendwann wurden Stimmen laut, jemand schrie. Dann wieder ein Schuss, ganz nahe diesmal. Die Straßen waren feindliches Gebiet. Die Legionäre hatten zum Tanz gebeten und die Kreolen haben sich n

Erscheint lt. Verlag 28.10.2013
Vorwort Pierre General Chavancy
Sprache deutsch
Maße 135 x 195 mm
Gewicht 612 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Biografie • Biografisch • Dschungel • Französische Fremdenlegion • Fremdenlegion • Fremdenlegion; Berichte/Erinnerungen • Guyana • Guyana; Bericht/Erinnerung • Kampfausbildung • Militär • Thomas Gast
ISBN-10 3-943288-19-6 / 3943288196
ISBN-13 978-3-943288-19-3 / 9783943288193
Zustand Neuware
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