Letzte Einkehr
Rowohlt Taschenbuch (Verlag)
978-3-499-26910-3 (ISBN)
Von der 'Glückskatastrophe' des Nobelpreises bis ins 'Vorzimmer des Todes' reicht der Bogen dieses Tagebuchromans. Das Glück eines neuen Lebens in Berlin, Reisen, weltweiter Ruhm auf der einen Seite, auf der anderen schmerzliche Selbstentfremdung durch die neue öffentliche Rolle, Krankheit und Verfall: Letzte Einkehr ist die gnadenlos dargebotene 'Geschichte eines Erkaltens', durch die sich wie ein roter Faden der Plan zu einem letzten, radikal persönlichen Buch mit dem Titel Letzte Einkehr zieht.
Imre Kertesz, 1929 in Budapest geboren, wurde 1944 nach Auschwitz deportiert und 1945 in Buchenwald befreit. Er gilt seit dem späten Erfolg seines "Roman eines Schicksallosen" als einer der großen europäischen Schriftsteller. Die jahrelange Arbeit an diesem Roman, der 1975 in Ungarn erschien, finanzierte er durch Musicals und Unterhaltungsstücke. Er betätigte sich als Übersetzer von Freud, Nietzsche, Hofmannsthal, Canetti, Wittgenstein und anderen. 2000 erhielt er den "Welt"-Literaturpreis, 2002 den Nobelpreis für Literatur und 2004 den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten und den Corine - Internationaler Buchpreis 2004 für sein Lebenswerk. 2009 wurde Imre Kertesz mit dem Jean Améry-Preis für Essayistik geehrt, 2013 erhielt er den Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch. Imre Kertész lebte zuletzt in Budapest und Berlin. Er starb am 31.3.2016
Aus den Tagebüchern ist in höchster Verdichtung ein "Tagebuchroman" geworden, der in seiner autofiktionalen Komposition an das berühmte "Galeerentagebuch" erinnert. Das traurige, aber grandios und kompromisslos gestaltete Generalthema: Wie das Schreiben vergeht und ein Leben erkaltet.
Was nun im Taschenbuchformat unter dem Titel 'Letzte Einkehr' vorliegt, gleicht einem Konzentrat aus Kertész' Gedanken, Befindlichkeitsprotokollen, Erlebnissen, die sich zu einer 'Geschichte des Erkaltens', zu einem Alterswerk von erschütternder Radikalität fügen. … Ein Abschiedsbuch von geradezu schockierender Luzidität.
Dieses Konvolut aus Alltagsbeobachtungen, Selbstzweifeln und Verzweiflungen, Todessehnsucht und Todesfurcht, sarkastischen Abrechnungen mit dem wahrlich ungeliebten Land Ungarn, dem Kertész keinen Kredit auf Läuterung und liberaler Entwicklung gibt, fesselt an jeder Stelle.
Der Schlussstein im autofiktionalen Universum des Nobelpreisträgers – und die denkbar nüchternste Beschwörung einer Auflehnung gegen die Vergeblichkeit, die 1992 mit dem 'Galeerentagebuch' ihren Ausgang nahm.
Erscheint lt. Verlag | 27.2.2015 |
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Reihe/Serie | rororo Taschenbücher |
Übersetzer | Kristin Schwamm, Adan Kovacsics, Ilma Rakusa |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | A végsö kocsma |
Maße | 115 x 190 mm |
Gewicht | 280 g |
Themenwelt | Literatur ► Briefe / Tagebücher |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Schlagworte | Holocaust • Kertesz, Imre • Kertesz, Imre; Tagebuch • Krankheit • Literaturnobelpreis • Literaturnobelpreisträger • Nobelpreis für Literatur • Öffentliches Leben • Öffentliches Leben • Schriftsteller (Tagebuch); Kertesz, Imre • Selbstentfremdung • Tagebuchroman • Ungarische Literatur • Ungarn Romane |
ISBN-10 | 3-499-26910-4 / 3499269104 |
ISBN-13 | 978-3-499-26910-3 / 9783499269103 |
Zustand | Neuware |
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