Wege zur Rechtsgeschichte: Gerichtsbarkeit und Verfahren

(Autor)

Buch | Softcover
374 Seiten
2015
UTB (Verlag)
978-3-8252-4295-4 (ISBN)
10,99 inkl. MwSt
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Organisationsformen von Gericht und Prozess

In der Prozessrechtsgeschichte gab es zwei große Epochen: die ohne staatliches Gewaltmonopol und diejenige mit staatlichem Gewaltmonopol seit 1495.

Das Studienbuch zeigt, wo und in welchem historischen Umfeld diese Weichenstellungen entstanden sind und welche anderen Möglichkeiten es gab und bis heute gibt, Gericht und Prozess zu organisieren. Dabei geht es immer um den Zusammenhang von Staatsgewalt (Herrschaft, Obrigkeit) und Professionalisierung der Juristen (gelehrtes, ungelehrtes Recht).

Die Untersuchung erstreckt sich von der Völkerwanderungszeit bis zur Gegenwart, sie berücksichtigt älteste einheimische und auch kirchliche Traditionen.

Zahlreiche Quellen und Beispiele zeigen, wie Recht und Gericht in der Praxis funktionierten. So wird hier Grundwissen zum einem zentralen Thema der Rechtsgeschichte anschaulich und lebensnah vermittelt.

Dieser Titel ist auf verschiedenen e-Book-Plattformen (Amazon, Libreka, Libri) auch als e-Pub-Version für mobile Lesegeräte verfügbar.

Prof. Dr. Peter Oestmann lehrt Bürgerliches Recht und Deutsche Rechtsgeschichte an der Universität Münster.

Vorwort9
Abkürzungsverzeichnis11
1 Einleitung13
1.1 Hinführung zum Thema13
1.2 Leitfragen14
1.2.1 Staatsgewalt14
1.2.2 Gerichtsverfassung16
1.2.3 Prozessrecht17
1.2.4 Auswirkungen der Leitfragen18
1.3 Forschungsstand19
1.3.1 Lehrbücher19
1.3.2 Forschungsliteratur21
1.4 Gang der Darstellung24
1.5 Ein Wort zur Benutzung des Lehrbuchs26
2 Die Zeit vor dem staatlichen Gewaltmonopol29
2.1 Hinführung zum Thema29
2.1.1 Rückprojektion29
2.1.2 Rechtsethnologie31
2.1.3 Rechtsarchäologie32
2.1.4 Der Rechtsbegriff als Problem der Rechtsgeschichte33
2.2 Selbsthilfe und Streitschlichtung bei den germanischen Stämmen34
2.3 Gerichtsbarkeit bei germanischen Stämmen?37
2.4 Fehde und Sühneleistungen seit der Volkerwanderungszeit42
2.4.1 Ein Blick auf Blutrache und Sühne im 6. Jahrhundert43
2.4.2 Zum Verhältnis von Blutrache, Ehre und Sühne53
2.4.3 Die Busenkataloge der Stammesrechte54
2.4.4 Gerichtsverfassung und Verfahrensrecht in der fränkischen Zeit58
2.5 Die Zeit der Gottes- und Landfrieden62
2.5.1 Friesisches Recht62
2.5.2 Gottesfrieden63
2.5.3 Landfrieden64
2.5.4 Verrechtlichung der Fehde65
2.5.5 Schritte auf dem Weg zum Fehdeverbot66
2.6 Gericht und Verfahrensrecht im Sachsenspiegel67
2.6.1 Gerichtsverfassung69
2.6.2 Prozessrecht71
2.6.3 Das Anefangverfahren78
2.7 Königsgerichtsbarkeit und Reichshofgericht82
2.7.1 Organisation und Verfahren des Reichshofgerichts83
2.7.2 Exemtionen, Gerichtsstands- und Evokationsprivilegien86
2.8 Rechtskreise und Oberhofzuge im Spätmittelalter92
2.8.1 Einstufiges Gerichtsverfahren93
2.8.2 Maßgebliche Rechtsgewohnheiten94
2.8.3 Ende der Oberhöfe94
2.8.4 Formstrenge im spätmittelalterlichen Recht95
2.8.5 Zum Aufbau mittelalterlicher Gerichtsprotokolle102
2.8.6 Der Lübecker Rat als Oberhof102
2.8.7 Die Femegerichtsbarkeit104
2.8.8 Spätmittelalterliche Gerichtspraxis in Frankfurt am Main (nach 1411)106
2.9 Gelehrtes Prozessrecht im kirchlichen und weltlichen Recht115
2.9.1 Beweisführung im gelehrten Prozess120
2.9.2 Advokaten und Prokuratoren120
2.9.3 Der Richter im kanonischen Prozess121
2.9.4 Entstehung von Instanzenzügen121
2.9.5 Zivilprozess und Inquisitionsprozess122
2.9.6 Entstehung der Folter122
2.9.7 Gelehrte Richter im weltlichen Recht123
2.9.8 Gelehrtes Recht in der weltlichen Gerichtspraxis
des deutschen Spätmittelalters125
2.10 Das Königliche Kammergericht136
2.10.1 Verpachtung des Kammergerichts137
2.10.2 Reichsgerichtsbarkeit und Reichsreform138
2.10.3 Eine Verhandlung vor dem Königlichen Kammergericht139
3 Die Zeit des staatlichen Gewaltmonopols153
3.1 Der Ewige Landfrieden153
3.1.1 Verbot der Fehde154
3.1.2 Reform der Reichsgerichtsbarkeit155
3.2 Die Reichsgerichtsbarkeit im Alten Reich159
3.2.1 Reichskammergericht160
3.2.2 Reichshofrat166
3.2.3 Der Kameralprozess170
3.2.4 Die Entscheidungsliteratur175
3.3 Die Gerichtsbarkeit in den Territorien177
3.3.1 Die Appellationsprivilegien178
3.3.2 Das Wismarer Tribunal182
3.3.3 Das Oberappellationsgericht Celle184
3.3.4 Preußen und der Müller-Arnold-Prozess186
3.3.5 Aktenversendung189
3.4 Die geistliche Gerichtsbarkeit in der frühen Neuzeit194
3.4.1 Geistliche Gerichtsbarkeit und Reichsverfassung194
3.4.2 Katholische Territorien196
3.4.3 Protestantische Territorien198
3.5 Besondere Formen der Gerichtsbarkeit199
3.5.1 Patrimonialgerichtsbarkeit200
3.5.2 Bäuerliche Niedergerichte203
3.6 Der frühneuzeitliche Strafprozess207
3.6.1 Die Constitutio Criminalis Carolina207
3.6.2 Inquisitionsprozess210
3.6.3 Akkusationsprozess212
3.6.4 Crimen exceptum-Lehre und Hexenprozesse213
3.6.5 Endlicher Rechtstag214
3.7 Gerichtsverfassung und Prozessrecht des 19. Jahrhunderts als rechtshistorisches Problem216
3.8 Die französischen Reformen der Gerichtsverfassung und des Prozessrechts219
3.8.1 Die Reformbewegung in der Revolutionszeit und unter Napoleon220
3.8.2 Ausstrahlungen der französischen Reformen auf Deutschland223
3.9 Das Oberappellationsgericht der vier freien Städte Deutschlands227
3.9.1 Begründungstechnik und Argumentation229
3.9.2 Das Ende des Oberappellationsgerichts236
3.10 Der lange Weg zu den Reichsjustizgesetzen236
3.10.1 Gerichtsverfassung und Prozessmaximen in der Paulskirchenverfassung236
3.10.2 Die hannoverschen Zivilprozessordnungen von 1847 und 1850240
3.10.3 Die Zivilprozessordnung von 1877/79242
3.10.4 Die Strafprozessordnung von 1877/79245
3.10.5 Das Gerichtsverfassungsgesetz von 1877/79246
3.11 Gerichtsbarkeit und Prozessrecht in der Weimarer Republik251
3.12 Justiz im Nationalsozialismus253
3.12.1 Der Primat der Politik253
3.12.2 Lenkung der ordentlichen Gerichtsbarkeit256
3.12.3 Normenstaat und Maßnahmenstaat258
3.12.4 Volksgerichtshof, Sondergerichte260
3.12.5 Kriegsverbrecherprozesse263
3.13 Gerichtsbarkeit und Prozessrecht in der Deutschen Demokratischen Republik264
3.13.1 Die Waldheimer Prozesse265
3.13.2 Gerichtsverfassung in der DDR266
3.13.3 Primat der Politik in der Gerichtspraxis der DDR268
3.14 Gerichtsbarkeit und Prozessrecht unter dem Grundgesetz275
3.14.1 Das Bundesverfassungsgericht276
3.14.2 Ausdifferenzierung der Gerichtsverfassung276
3.14.3 Reformen des Zivilprozessrechts277
3.14.4 Reformen des Strafprozessrechts279
4 Die Zeit nach dem staatlichen Gewaltmonopol?283
5 Ergebnisse291
Literatur295
1. Einleitung295
2. Die Zeit vor dem staatlichen Gewaltmonopol301
3. Die Zeit des staatliche Gewaltmonopols321
4. Die Zeit nach dem staatlichen Gewaltmonopol?341
Register343
Personenregister343
Ortsregister346
Sachregister/Glossar349

Erscheint lt. Verlag 19.8.2015
Reihe/Serie Wege zur Rechtsgeschichte
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Maße 150 x 215 mm
Gewicht 570 g
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Militärgeschichte
Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern Rechtsgeschichte
Schlagworte Gericht • Gerichtsbarkeit • Gerichtsverfassungsrecht • Gerichtsverfassungsrecht (GVR) • Geschichte • Jura • Modernes Lehrbuch zur Rechtsgeschichte • Professionalisierung der Juristen • Prozessrecht • Recht • Rechtsgeschichte • Staatsgewalt • Verfahren • Vermittlung von Grundwissen und neuen Methoden • Wissensinseln schaffen
ISBN-10 3-8252-4295-1 / 3825242951
ISBN-13 978-3-8252-4295-4 / 9783825242954
Zustand Neuware
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