Wie aufgeklärt ist die Vernunft der Aufklärung?

Eine Kritik aus aristotelischer Sicht
Buch | Hardcover
472 Seiten
2016
Universitätsverlag Winter GmbH Heidelberg
978-3-8253-6461-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wie aufgeklärt ist die Vernunft der Aufklärung? - Arbogast Schmitt
42,00 inkl. MwSt
In der Auseinandersetzung um das Verhältnis der westlichen Moderne zu anderen Kulturen, Gesellschaften, Religionen spielt die Berufung auf die Aufklärung eine wichtige, vielleicht die wichtigste Rolle. Die Befreiung von der Bevormundung durch religiöse und politisch-gesellschaftliche Autoritäten durch die Entdeckung der Selbstständigkeit der jedem zur Verfügung stehenden eigenen Vernunft gilt vielen als ein erreichtes kulturelles Niveau, das nicht mehr unterschritten werden dürfe. Diese Unterscheidung zwischen einem Zustand der Aufgeklärtheit und einem des Nicht-aufgeklärt-Seins brachte und bringt allerdings viele Verständnisschwierigkeiten zwischen den so getrennten Seiten mit sich.

Die Vernunft der Aufklärung kann aber auch nicht einfach als die Vernunft überhaupt verstanden werden, die die westliche Moderne von allen früheren Epochen und allem gegenwärtig Fremden unterscheidet. Auch diese Vernunft hat ihre historischen Bedingungen und ihre Grenzen. Es gab auch in anderen Zeiten und Regionen ein Nachdenken über die Vernunft ‚selbst‘ und ihr Können.

Das Anliegen, dem sich dieses Buch stellt, ist, am Beispiel von Aristoteles zu belegen, dass es sich lohnt, auch scheinbar ‚überwundene‘ Konzepte als Partner einer verbindlichen Diskussion zu betrachten. Allein die (über 1500 Jahre) außergewöhnlich lange und außergewöhnlich elastische Vermittlungs- und Verständnisleistung, die zwischen den Kulturen (auch zwischen Orient und Okzident) durch Aristoteles möglich geworden war, macht eine Auseinandersetzung, die nicht nur Vergangenes beschreibt, sondern es in seinem Anspruch ernst nimmt, attraktiv – auch als Beitrag zur Lösung von Verständigungsproblemen, denen wir uns heute stellen müssen.

Arbogast Schmitt, Professor für Literatur und Philosophie der griechischen Antike in Marburg. Forschungsschwerpunkte: Homer, Tragödie, Platon, Aristoteles, die Antithese von 'antik' und 'modern' und ihre Folgen für das Selbstverständnis der Moderne und die Deutung der Antike in der Moderne.

Reihe/Serie Studien zu Literatur und Erkenntnis ; 7
Sprache deutsch
Maße 155 x 235 mm
Gewicht 836 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Latein / Altgriechisch
Schlagworte Antike Philosophie • Aristoteles • Aufklärung • Aufklärungsphilosophie • Erkenntnistheorie • Geschichtlichkeit • Kategorienlehre • Moderne • Selbstreflexion des Denkens • Stoa • Vernunft • Widerspruchsaxiom
ISBN-10 3-8253-6461-5 / 3825364615
ISBN-13 978-3-8253-6461-8 / 9783825364618
Zustand Neuware
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