Die Päpste und ihr Amt zwischen Einheit und Vielheit der Kirche

Theologische Fragen in historischer Perspektive
Buch | Hardcover
304 Seiten
2017
Schnell & Steiner (Verlag)
978-3-7954-3090-0 (ISBN)
29,95 inkl. MwSt
Wissenschaftliche Publikationen zur Ausstellung
„Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt. Antike – Mittelalter – Renaissance“

Im Mai 2017 eröffnet in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim die große kulturhistorische Ausstellung, die unter dem Titel „Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt. Antike – Mittelalter – Renaissance“ steht. Zum ersten Mal wird dieses Thema in Deutschland in einer solch umfassenden Weise dargestellt werden. Es wird gezeigt werden, wie aus einer kleinen Glaubensgemeinschaft die christlichen Gemeinden rund um das Mittelmeer entstanden sind, wie sich Rom schon früh auf die Apostelfürsten Petrus und Paulus zurückführte und daraus den ersten Rang unter den Patriarchalsitzen ableitete. Es wird zu sehen sein, wie in den folgenden Jahrhunderten Schritt um Schritt das Papsttum in den Norden und Westen Europas ausgriff und zum Bezugspunkt und zur zentralen Deutungsmacht heranwuchs. Schließlich umspannte die Kirche von Rom in einzigartiger Weise das gesamte lateinische Europa und schuf verbindliche Werte und Orientierung. Die Vermittlung antiker Rechtsvorstellungen und antiker Bildung in die europäische Welt erfolgte maßgeblich durch die Päpste und ihre Mitarbeiter, und seit dem hohen Mittelalter wurde die Kurie in Rom zum obersten europäischen Gerichtshof. Mit der Erneuerung Roms im 15. Jahrhundert ging ein einzigartiger Ausbau einher, die Stadt wurde zum Mittelpunkt europäischer Bau-, Bild- und Skulpturkunst.
Die Aufgabe der Päpste bestand im Kern in der Verbreitung und Festigung der christlichen Botschaft. Dazu gehörten auch die Wahrung der Einheit der christlichen Welt sowie die Durchsetzung der christlichen Wahrheit. Die Vielfalt der Kulturen und die gesellschaftlichen, religiösen und politischen Veränderungen erforderten in den eineinhalbtausend Jahren, die hier in den Blick genommen werden, immer wieder die Reaktion oder auch die Aktion der Päpste. Aus dieser Wechselwirkung heraus entstanden Kritik und Reformbewegungen in der Kirche, die sich gegen die Päpste richten konnten, aber auch von ihnen in Gang gesetzt wurden. In großer analytischer Schärfe wurde im 14. und 15. Jahrhundert die Frage erörtert, ob in der christlichen Kirche das Prinzip der kollegialen Repräsentation durch die Bischöfe oder das monarchische Modell der Entscheidungsgewalt durch den Nachfolger Petri vorherrschen soll. Damit wurden die theoretischen Grundlagen für die späteren politischen Ordnungsmodelle Europas vorbereitet. Auch in der Administration wurden päpstlich-römische Innovationen wegweisend, unter anderem durch die erste europaweit effiziente Finanzverwaltung, die im 13. Jahrhundert einen ersten Höhepunkt erreichte.

Auf mehreren internationalen wissenschaftlichen Kongressen werden aktuelle und wesentliche Kernfragen der Entwicklung, der Ausformung und der Darstellung des Papsttums von den Anfängen bis in das 16. Jahrhundert hinein neu behandelt. Dazu gehören neben den kirchenhistorischen Themen die archäologischen Befunde der letzten Jahre, die neuesten kunstgeschichtlichen Erkenntnisse, die theologischen Grundfragen, die bis heute in den Konfessionen diskutiert werden, und die Wissens- und Wissenschaftsgeschichte, die ohne das Papsttum in Europa nicht erklärt und verstanden werden kann.

Wetere wissenschaftliche Bände, die aus diesen Kongressen hervorgehen, aus der Reihe „Die Päpste“ :

Die Päpste, Band 1:
Die Päpste. Amt und Herrschaft in Antike, Mittelalter und Renaissance.

Volker Leppin, geb. 1966, ist Professor für Kirchengeschichte in Jena.

Christoph Strohm, geb. 1958, ist Professor für Reformationsgeschichte und Neuere Kirchengeschichte an der Universität Heidelberg und Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Hubert Wolf, geboren 1959, ist Professor für Kirchengeschichte an der Universität Münster. Er wurde u. a. mit dem "Leibnizpreis" der DFG, dem "Communicator- Preis" und dem "Gutenberg-Preis" ausgezeichnet.

Alfried Wieczorek ist Vorstandsvorsitzender der Curt-Engelhorn-Stiftung und Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen.

Prof. Dr. Stefan Weinfurter ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Direktor des Instituts für fränkisch-pfälzische Geschichte und Landeskunde an derselben Universität sowie Ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Publikationen der Reiss-Engelhorn-Museen ; 77
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 1104 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Allgemeines / Lexika
Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Religion / Theologie Christentum Kirchengeschichte
Schlagworte Amtsverständnis • Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt • Einheit • Europa • {IS-9783795430863-1} • {IS-9783795430887-1} • {IS-9783795430894-1} • {IS-9783795431563-1} • Kollegialität • Monarchie • Papst • Päpste • Theologie • Vielheit
ISBN-10 3-7954-3090-9 / 3795430909
ISBN-13 978-3-7954-3090-0 / 9783795430900
Zustand Neuware
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