Irdische Wege und himmlischer Lohn
Kreuzzug, Jerusalem und Fegefeuer in religionswissenschaftlicher Perspektive
Seiten
2002
Vandenhoeck & Ruprecht (Verlag)
978-3-525-35459-9 (ISBN)
Vandenhoeck & Ruprecht (Verlag)
978-3-525-35459-9 (ISBN)
Wenn die Eschatologie des Mittelalters nicht den Weltuntergang vorsieht, was bedeutet sie dann?
Im Zentrum des Mittelalterbildes der Romantik steht die Vorstellung, dass alles Denken der Menschen auf das Leben im Jenseits gerichtet gewesen sei. Doch sie wussten sehr wohl zwischen dem irdischen und dem Himmlischen Jerusalem zu unterscheiden. Im Unterschied zum apokalyptischen Saeculum des Spätmittelalters und der Reformation motivierte die Menschen im »Zeitalter des Glaubens« jedoch eher eine Kontinuität zwischen dem irdischen und dem künftigen Reich denn eine Umkehr.In der genauen Beobachtung der Medien und der sozialen Stellung der Adressaten wird deutlich, dass das Weltbild der Apokalypse durch die Schrift und die theologische Arbeit der Kommentare zwar weitergetragen, in der Pragmatik der Rituale - in den Osterspielen, bei Bestattungen, auf den Kreuzzügen - aber präsentisch ausgelegt wird: eine unapokalyptische Lesart der Apokalypse.Christoph Auffarth nimmt als Historiker und Religionswissenschaftler die Problemstellung der Mentalitätsgeschichte auf, weitet sie aber - in bewusster Anknüpfung an die großen Entwürfe um 1900 - zu einer Kulturwissenschaft aus. Mit diesen Untersuchungen liegt nicht weniger als ein Modell für das Programm einer Europäischen Religionsgeschichte vor.
Im Zentrum des Mittelalterbildes der Romantik steht die Vorstellung, dass alles Denken der Menschen auf das Leben im Jenseits gerichtet gewesen sei. Doch sie wussten sehr wohl zwischen dem irdischen und dem Himmlischen Jerusalem zu unterscheiden. Im Unterschied zum apokalyptischen Saeculum des Spätmittelalters und der Reformation motivierte die Menschen im »Zeitalter des Glaubens« jedoch eher eine Kontinuität zwischen dem irdischen und dem künftigen Reich denn eine Umkehr.In der genauen Beobachtung der Medien und der sozialen Stellung der Adressaten wird deutlich, dass das Weltbild der Apokalypse durch die Schrift und die theologische Arbeit der Kommentare zwar weitergetragen, in der Pragmatik der Rituale - in den Osterspielen, bei Bestattungen, auf den Kreuzzügen - aber präsentisch ausgelegt wird: eine unapokalyptische Lesart der Apokalypse.Christoph Auffarth nimmt als Historiker und Religionswissenschaftler die Problemstellung der Mentalitätsgeschichte auf, weitet sie aber - in bewusster Anknüpfung an die großen Entwürfe um 1900 - zu einer Kulturwissenschaft aus. Mit diesen Untersuchungen liegt nicht weniger als ein Modell für das Programm einer Europäischen Religionsgeschichte vor.
Christoph Auffarth (*1951) ist Professor emeritus der Religionswissenschaft, zuletzt an der Universität Bremen. Seine Forschungsgebiete sind die Religionen der Antike samt ihrem altorientalischen Hintergrund (Diss. zur Odyssee 1991; Habil. zur Polis-Religion 1995; Orientalische Religionen 2007. 2008. 2022; Mysterienkulte 2013; Christentum als antike Religion), die Europäische Religionsgeschichte (Kreuzzüge Diss. 1996, mittealterliche „Ketzer“ 2005, ³2016, Städtereformation 2020, Religion des Dritten Reiches 2015, 2022) und Wissenschaftsgeschichte. Mitherausgeber der Lexika Metzler Lexikon Religion 4 Bände 1999–2002; engl. 2006; Wörterbuch der Religionen 2006. Herausgeber der Zeitschrift für Religionswissenschaft 2000–2008.
Erscheint lt. Verlag | 12.1.2002 |
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Reihe/Serie | Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte ; Band 144 |
Zusatzinfo | mit 21 s/w-Abb. |
Verlagsort | Göttingen |
Sprache | deutsch |
Maße | 167 x 246 mm |
Gewicht | 675 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Mittelalter |
Schlagworte | Aufklärung • Christentum, Geschichte • Deutschland • Eschatologie • Europa • Frömmigkeit • Johannes-Apokalypse • Mittelalter /Religion • Mittelalter; Religion • Religion • Rezeption • Theologie |
ISBN-10 | 3-525-35459-2 / 3525354592 |
ISBN-13 | 978-3-525-35459-9 / 9783525354599 |
Zustand | Neuware |
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