Lehrpredigten

(Autor)

Manfred Marquardt (Herausgeber)

Buch | Hardcover
816 Seiten
2016 | 2. Neuübersetzung
Edition Ruprecht (Verlag)
978-3-8469-0248-6 (ISBN)
149,00 inkl. MwSt
Neuübersetzung zum 225. Todestag von John Wesley. Herausgegeben und übersetzt von Manfred Marquardt
John Wesleys Lehrpredigten (Standard Sermons) sind keine Konzepte oder Nachschriften seiner fast ausschließlich frei gehaltenen Predigten, sondern eher aus ihnen erwachsene schriftliche Darlegungen biblischer Grundaussagen über den christlichen Glauben und das ihm entsprechende Leben. Die Texte dieser Ausgabe bieten den wesentlichen Inhalt der wesleyanischen Verkündigung und erschienen zwischen 1746 und 1771. - Worum ging es Wesley bei der Veröffentlichung seiner Lehrpredigten? Vor allem um die von ihm als unverzichtbar angesehenen stete Weiterbildung der Laienprediger. Auffällig sind griechische und hebräische Zitate, die die von Wesley zitierten Bibelübersetzungen aus der King-James-Bibel präzisieren und vor Missdeutungen schützen.
Diese Neuübersetzung der 53 Lehrpredigten enthält Einleitungen von Fachwissenschaftlern, die zusammen mit Literaturverzeichnis und Registern zu eigenem Urteil anregen.

John Wesley (*17. Juni 1703 in Epworth; †2. März 1791 in London) war ein britischer Evangelist, Theologe und Sozialreformer und einer der Begründer der Evangelisch-methodistischen Kirche.

"Nicht allem, was Wesley schreibt, ist ohne weiteres zuzustimmen, mancher wird ihm hier oder dort heftig widersprechen wollen. Vieles ist jedoch in bestem Sinne bedenkenswert, weil es der Prüfung, der Klärung und der Förderung der eigenen (Glaubens-)Überzeugung dienen kann. Vielleicht werden die folgenden Predigten Wesleys, vor dem Hintergrund seiner Zeit, mit Verstand gelesen und mit den Augen des Herzens aufgenommen, zu einem neuen Aufmerken auf die Stimme dieses Mannes führen, der in allem, was er sagte und tat, nichts anderes sein wollte als ein den Menschen zugewandter und glaubwürdiger Zeuge des Evangeliums von Jesus Christus und des durch ihn geschenkten Heils." (Manfred Marquardt im Vorwort)

»Nicht allem, was Wesley schreibt, ist ohne weiteres zuzustimmen, mancher wird ihm hier oder dort heftig widersprechen wollen. Vieles ist jedoch in bestem Sinne bedenkenswert, weil es der Prüfung, der Klärung und der Förderung der eigenen (Glaubens-)Überzeugung dienen kann. Vielleicht werden die folgenden Predigten Wesleys, vor dem Hintergrund seiner Zeit, mit Verstand gelesen und mit den Augen des Herzens aufgenommen, zu einem neuen Aufmerken auf die Stimme dieses Mannes führen, der in allem, was er sagte und tat, nichts anderes sein wollte als ein den Menschen zugewandter und glaubwürdiger Zeuge des Evangeliums von Jesus Christus und des durch ihn geschenkten Heils.« (Manfred Marquardt im Vorwort)

Wesleys Vorwort:
1. Die folgenden Predigten haben zum Inhalt, was ich in den letzten acht oder neun Jahren gepredigt habe. In dieser Zeit habe ich oft in der Öffentlichkeit über alle Themen der folgenden Sammlung gesprochen. Ich bin mir keines Aspektes der Lehre bewußt, über den ich gewöhnlich in der Öffentlichkeit sprach, der nicht hier - beiläufig, wenn nicht bewußt - jedem christlichen Leser dargelegt wäre. Jeder ernsthafte Mensch, der sie durchliest, wird darum ganz klar sehen, welche Lehrmeinungen ich mir als die Essenz der wahren Religion angeeignet und gelehrt habe.

2. Aber ich bin mir völlig bewußt, daß sie nicht in der Art und Weise verfaßt sind, wie viele es erwarten. Nichts erscheint hier in einer ausführlichen, eleganten oder sprachlich kunstvollen Form. Wenn es mein Wunsch oder meine Absicht gewesen wäre, so zu schreiben, dann hätte mir meine Zeit dies nicht erlaubt. Doch in Wahrheit beabsichtige ich zur Zeit nichts anderes: Ich schreibe - wie ich auch normalerweise spreche - ad populum, zu der Masse der Menschen, die an der Redekunst weder Gefallen haben noch sie verstehen; die aber trotzdem ein kompetentes Urteil über die Wahrheiten haben, die für das jetzige und das kommende Glück notwendig sind. Ich erwähne dies, damit wißbegierige Leser sich die Arbeit ersparen können, das zu suchen, was sie nicht finden werden.

3. Ich beschreibe die einfache Wahrheit für einfache Leute. In dieser Absicht enthalte ich mich jeglicher scharfsinniger und philosophischer Spekulation, jeglicher verwirrender und schwieriger Beweisführung; ich vermeide, wenn irgend möglich, Gelehrsamkeit zu zeigen - außer manchmal beim Zitieren originaler Schriften. Ich bemühe mich, alle Wörter zu vermeiden, die nicht leicht verständlich sind und üblicherweise gebraucht werden, zu vermeiden. Ganz besonders gilt das für solche technischen Begriffe, wie sie oft bei Theologen erscheinen - die Redeweise also, mit der belesene Menschen innig vertraut sind, die aber für den gewöhnlichen Menschen eine unbekannte Sprache ist. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob ich nicht manchmal unbewußt in diese Sprache hineinrutsche. Es ist ja das Allernatürlichste, sich vorzustellen, daß ein Wort, das einem selbst vertraut ist, es auch für die ganze Welt ist.

4. Nein, in gewissem Sinne ist es meine Absicht, alles zu vergessen, was ich je in meinem Leben gelesen habe. Ich will im allgemeinen so sprechen, als hätte ich nie einen alten oder zeitgenössischen Schriftsteller gelesen (immer ausgenommen die inspirierten). Ich bin überzeugt: Wenn ich einfach der Kette meiner Gedanken folge, ohne mich in den Gedankengang anderer Leute zu verwickeln, dann gibt das mir einerseits die Möglichkeit, klarer die Gefühle meines Herzens auszudrücken. Andererseits werde ich mit weniger schweren Gedanken, mit weniger Vorurteilen und VorausSetzungen die bloßen Wahrheiten des Evangeliums sowohl für mich überprüfen als auch anderen weitergeben.

5. Ich fürchte mich nicht, gegenüber ehrlichen, vernünftigen Menschen die innersten Gedanken meines Herzens offen darzulegen. Ich wähnte mich als Eintagskreatur, wie ein Pfeil durch das Leben schießend. Ich bin eine Seele, die von Gott kommt und zu Gott zurückkehrt, schwebend über dem Abgrund. Noch einige Augenblicke, und ich bin nicht mehr. Ich falle in eine unwandelbare Ewigkeit! Ich will nur eines wissen: den Weg zum Himmel, wie ich an jenem seligen Ufern lande. Gott selbst hat sich herabgelassen, diesen Weg zu lehren. Genau deshalb stieg Er vom Himmel herab. Er schrieb es in ein Buch. O gib mir das Buch um jeden Preis: Gib mir das Buch Gottes! Ich habe es: Hier ist genug Wissen für mich. Was ich sein will, ist ein homo unius libri. Da bin ich dann weitab von der Geschäftigkeit der Menschen. Ich bin allein. Nur Gott ist hier. In Seiner Gegenwart öffne und lese ich Sein Buch mit dem Ziel, den Weg zum Himmel zu finden. ...

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Methodistische Quellentexte ; 1
Co-Autor Walter Klaiber, Manfred Marquardt, Michel Weyer
Übersetzer Manfred Marquardt
Sprache deutsch
Original-Titel The Standard Sermons
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 1496 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte 18. Jahrhundert • 18. Jahrhundert (1700 bis 1799 n. Chr.) • Christentum • Kritik und Exegese heiliger Texte • Methodistische Kirche • Methodistische Kirchen • Nordamerika • Nordamerika (USA & Kanada) • Nordamerika (USA & Kanada) • Praktische Theologie • Predigten • Predigtübersetzungen • Religiöses Leben und religiöse Praxis • Theologie • Vereinigtes Königreich Großbritannien • Vereinigtes Königreich, Großbritannien
ISBN-10 3-8469-0248-9 / 3846902489
ISBN-13 978-3-8469-0248-6 / 9783846902486
Zustand Neuware
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