Hungern, um zu leben – die Paradoxie der Magersucht

Psychodynamische und familientherapeutische Konzepte
Buch | Softcover
216 Seiten
2017
Psychosozial-Verlag
978-3-8379-2443-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hungern, um zu leben – die Paradoxie der Magersucht - Günter Reich, Antje von Boetticher
22,90 inkl. MwSt
Anorexie stellt sich als vielschichtiges Krankheitsgeschehen dar, bei dem soziale, psychische, familiendynamische und somatische Einflüsse ineinander wirken. Anhand konkreter Falldarstellungen aus ihrer langjährigen Praxis verdeutlichen Günter Reich und Antje von Boetticher, wie das Essverhalten und das Körperbild in das psychodynamische sowie familien- und paartherapeutische Vorgehen eingebunden werden kann.
Anorexie stellt sich als vielschichtiges Krankheitsgeschehen dar, bei dem soziale, psychische, familiendynamische und somatische Einflüsse ineinander wirken. In der psychotherapeutischen Behandlung müssen alle diese Ebenen berücksichtigt werden. Günter Reich und Antje von Boetticher beschreiben ausführlich psychodynamische und familientherapeutische Behandlungsansätze und beziehen die oft schwerwiegenden Auswirkungen der somatischen Ebene in die Therapiekonzeption ein. Anorexie wird dabei als ein Kampf um die Wahrung der Grenzen des Subjekts gegenüber der Außenwelt und dem eigenen Körper verstanden.

Anhand konkreter Falldarstellungen aus ihrer langjährigen Praxis verdeutlichen Reich und von Boetticher, wie das Essverhalten und das Körperbild in das psychodynamische sowie familien- und paartherapeutische Vorgehen eingebunden werden können. Auch findet hier die Anorexie bei männlichen Jugendlichen und Männern Beachtung.

1 Anorexie - eine psychosomatische Erkrankung: Das Mehrebenen-Modell

2 Der soziale Kontext der Anorexie
2.1 Essen und Ernährung sind soziale Ereignisse
2.2 Die soziale Kontrolle des Körpers: Perfektion und "Selbstoptimierung"
2.3 Anorexie als "ethnische Störung"
2.4 Die "Vermittlungswege"
2.5 Körperliche, seelische und soziale Folgen des Hungerns

3 Zur Psychodynamik der Anorexie
3.1 Der anorektische Modus
3.2 Das Erleben von Machtlosigkeit und die Verschiebung auf den Körper
3.3 Sind Magersüchtige suizidal?

4 Zur Genese des Gefühls der Machtlosigkeit und der Konflikte um Grenzen
4.1 Entwicklungsstillstand oder Regression?
4.2 Brüchige Autonomieentwicklung
4.3 Ritualisierte Emotionalität
4.4 Emotionalität, Körpererleben und Essverhalten
4.5 Die Rolle der Väter
4.6 Ödipale Konstellationen bei der Anorexie
4.7 Die Über-Ich-Struktur
4.8 Typische Abwehrmuster
4.9 Auslösende Situationen
4.10 Ausformungen der Entwicklungskonflikte um Grenzen und Macht
4.11 Fazit: Omnipotenter Negativismus

5 Familiendynamische Aspekte der Anorexie
5.1 Familientherapie - eine Antwort auf die Herausforderungen der Anorexiebehandlung
5.2 Das Modell von Mara Selvini Palazzoli
5.3 Das Modell von Salvador Minuchin und Mitarbeiterinnen: Die "psychosomatische Familie"
5.4 Die Mehrgenerationenperspektive
5.5 Die Funktion der Anorexie im Familiensystem
5.6 Empirische Studien zu den Familienbeziehungen von Anorektikerinnen
5.7 Ein Familienmodell der anorektischen Essstörungen
5.8 Geschwister - die horizontale Ebene der Familiendynamik

6 Anorexie bei männlichen Jugendlichen und Männern

7 Störungsorientierte psychodynamische Therapie der Anorexie
7.1 Vorbemerkung
7.2 Zwei Extreme in der Behandlung der Anorexie
7.3 Die notwendige Aktivität des Therapeuten
7.4 Ablehnung von Psychotherapie durch die Patientinnen
7.5 Der erste Schritt: Erläuterung des Störungsmodells und des Vorgehens. Die Anfänge des Arbeitsbündnisses
7.6 Der zweite Schritt: Störungsorientierte Diagnostik
7.7 Weitere zentrale Aspekte der Diagnostik
7.8 Die Stabilisierung
7.9 Die vertiefte Bearbeitung der Abwehrmuster und der Konflikte
7.10 Abschluss

8 Eine kombinierte Einzel- und Familienbehandlung einer Jugendlichen mit Anorexie

9 Familientherapie bei Anorexie
9.1 Unterschiedliche Modelle der Familientherapie
9.2 Schuldgefühle und Schuld
9.3 Die Indikation zur Familien- und Paartherapie
9.4 Familientherapie in drei Phasen

10 Paardynamik und Paartherapie bei Anorexie
10.1 Anorexie und Paarbeziehungen
10.2 Sexuelle Beziehungen von Anorektikerinnen
10.3 Die These der Homogamie
10.4 Muster und Konflikte in den Paarbeziehungen anorektischer Patientinnen
10.5 Paartherapie bei Anorexie
10.6 Besonderheiten bei der Paartherapie
10.7 Skizze einer Paartherapie

11 Schlusswort: Keine Angst vor Anorexiebehandlungen

Literatur

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Therapie & Beratung
Verlagsort Gießen
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 322 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Psychoanalyse / Tiefenpsychologie
Schlagworte Anorexie • Essstörungen • Familiendynamik • Familientherapie • Klinische Psychologie • Körperbildstörungen • Magersucht • Magersucht / Anorexie • Psychodynamik • Psychosomatik • Psychotherapie
ISBN-10 3-8379-2443-2 / 3837924432
ISBN-13 978-3-8379-2443-5 / 9783837924435
Zustand Neuware
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