Protestantismus und Neutralisierung.

Die Begründung der Republik aus dem Geist der Reformation unter Verweis auf Martin Bucer.
Buch | Softcover
254 Seiten
2016
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-15076-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Protestantismus und Neutralisierung. - Mathias Eichhorn
89,90 inkl. MwSt
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Religiöse und populistische Identitätsbehauptungen bedrohen die offene Gesellschaft. Humanismus und Aufklärung fordern Toleranz gegenüber Fremdidentitäten, stehen aber vor dem Problem, ihre Grenzen zu begründen. Für die reformierte Theologie ist Identitätsbehauptung mit dem christlichen Selbstverständnis nicht vereinbar. Ihrer Logik folgend hat sie ein Verständnis von Identität entwickelt, das gerade religiöser Authentizitätsbehauptung Grenzen zu setzen vermag.
Identitätsbehauptungen setzen zentrifugale Kräfte frei, die die offenen Gesellschaften westlicher Prägung zunehmend religiös oder populistisch herausfordern. Gefahr droht weniger von außen, etwa über asymmetrische Kriegführung, als von innen. Die verschiedenen Identitäten zu vermitteln erfordert Toleranz, deren Grenzen philosophisch zu ermitteln sich als schwierig, wenn nicht gar als unmöglich erweist. Dabei gerät in Vergessenheit, dass Liberalismus und republikanisches Denken auch theologisch begründet wurden, mehr noch: Im Unterschied zu Humanismus und Aufklärung, die alle guten Verfassungsformen im Rahmen des aristotelischen Denkens anerkannten, gilt für die reformierte Theologie ausschließlich die Republik als legitim. Ihre Logik hat die Vorstellung von Identität verabschiedet und ein Denken entwickelt, das der Toleranz gegenüber Identitätsbehauptungen, erst recht, wenn sie religiös begründet werden, in durchaus liberaler Absicht Grenzen zu setzen vermag.

Einleitung

A. Staat und Republik

Semantische Vorüberlegungen im Hinblick auf das Ziel der Untersuchung – Vergesellschaftung und Theologie – Die Unzulänglichkeit der Vernunft als einer Grundlage für republikanisches Denken – Republik und Glaube

B. Der Streit um das Abendmahl

Wort und Sakrament als Handlungslogik – Die Eucharistie – Luther und Zwingli schließen keinen Kompromiss – Martin Bucers Vermittlung als Neutralisierung – Kompromiss und Toleranz – Politische Strategie im republikanischen Kontext

C. Sachlichkeit und Loyalität

Webers zwiefacher und entsprechend zwiespältiger Sachlichkeitsbegriff – Republikanische Loyalität

Schluss

Literaturverzeichnis und Sachregister

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Beiträge zur Politischen Wissenschaft ; 189
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 400 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Abendmahl • Abendmahl / Eucharistie / Kommunion • Bucer, Martin • Idendität • Identität • Politische Ideologien • Politische Theorie • Republikanismus • Soziale und politische Philosophie
ISBN-10 3-428-15076-7 / 3428150767
ISBN-13 978-3-428-15076-2 / 9783428150762
Zustand Neuware
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