Martin Luther und die Kabbala - Martin Luther

Martin Luther und die Kabbala

Vom Schem Hamephorasch und vom Geschlecht Christi

(Autor)

Matthias Morgenstern (Herausgeber)

Buch | Hardcover
298 Seiten
2017
Berlin University Press ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
978-3-7374-1327-5 (ISBN)
19,90 inkl. MwSt
Martin Luther ist eine der prägendsten Persönlichkeiten der Weltgeschichte und das Lutherjahr wirkt wie eine Heiligsprechung des Reformators. Seine dunkle Seite, seine Hetze gegen Menschen jüdischen Glaubens, wird gern verdrängt, obwohl sie tiefe Spuren in der deutschen Kultur und Geschichte hinterlassen hat. Ist Luther ein Gelehrter seiner Zeit, den man nicht nach unseren heutigen Maßstäben richten darf? Urteilen Sie selbst!Im Frühjahr 1543 ließ Martin Luther seiner diffamierenden Streitschrift 'Von den Juden und ihren Lügen' den Traktat 'Vom Schem Hamephorasch und vom Geschlecht Christi' folgen: eine Ansammlung antisemitischer Hetztiraden. Der Reformator forderte die Bekehrung der Juden zum Christentum. Als aber seine Hoffnung unerfüllt bleibt, wird der Ton schärfer, schlägt um in Anklage und Diffamierung. Ein weiterer Anlass der nochmaligen, demagogischen Steigerung seiner Judenfeindschaft ist seine Auseinandersetzung mit einem 'Toledot Jeschu'-Text. In dieser jüdischen Spottgeschichte aus dem Mittelalter wird die Jesuserzählung des Neuen Testaments persifliert und verächtlich gemacht. Luther nimmt seine Übersetzung dieses Textes ins Deutsche zum Anlass einer nicht nur kritischen, sondern geradezu aggressiven Auseinandersetzung mit der jüdischen Volksüberlieferung und der Kabbala (der jüdischen Mystik). Der zweite Teil der Schrift 'Vom Schem Hamephorasch und vom Geschlecht Christi' ist u. a. der Verteidigung der Jungfrau Maria gegen den Verdacht ihres Ehebruchs (und möglicherweise auch ihrer Teufelsbuhlschaft) gewidmet. Jahrhunderte lang sind Luthers judenfeindliche, bösartige Polemiken unbeachtet geblieben. Dieses Buch schließt die Lücke.

Martin Luther (1483–1564) löste mit seinen berühmten 95 Thesen die Reformation aus und prägte mit seiner Bibelübersetzung das Christentum im deutschen Sprachraum nachhaltig. Im Gegensatz zu seiner anfangs aufgeschlossenen Haltung gegenüber dem Judentum überwiegen in seinen Spätschriften Enttäuschung und offene Feindschaft. Matthias Morgenstern, bis 1999 Pfarrer der evangelischen Landeskirche in Württemberg, lehrt als außerplanmäßiger Professor am Seminar für Religionswissenschaft und Judaistik/ Institutum Judaicum der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Er ist Mitglied im gemeinsamen Ausschuss 'Kirche und Judentum' der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Vereinigten Evangelisch Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD) und der Union Evangelischer Kirchen in Deutschland (UEK).

Erscheinungsdatum
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Maße 135 x 215 mm
Gewicht 494 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Neuzeit (bis 1918)
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Judentum
Schlagworte Antijudaismus • Antisemitismus • Christentum • Judenfeindlichkeit • Judenhass • Judenschriften • Judenschriften (Luther) • Judentum • Jüdische Mystik • Kabbala / Quabbalah • Luther, Martin • Polemik • Reformation • Toledot Jeschu • Von den Juden und ihren Lügen
ISBN-10 3-7374-1327-4 / 3737413274
ISBN-13 978-3-7374-1327-5 / 9783737413275
Zustand Neuware
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