Logbuch Berufung

Navigationshilfen für ein gelingendes Leben

(Autor)

Buch | Softcover
224 Seiten
2017 | 1. Auflage
Francke-Buch (Verlag)
978-3-86827-683-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Logbuch Berufung - Tobias Faix
9,95 inkl. MwSt
Beim Thema Berufung geht es nicht um eine einmalige Kursbestimmung für das eigene Lebensschiff, sondern die Berufung muss immer wieder neu reflektiert, eingestellt und bestimmt werden - davon ist Autor Tobias Faix überzeugt. Sein Log-buch gibt dem Leser für diesen spannenden Prozess praktische Navigationshilfen an die Hand. Das ist auch deshalb so wichtig, weil die Frage, wie man Perspektiven für ein gelingendes Leben entwickeln kann, oft eng mit der eigenen Berufung zusammenhängt. Viele Menschen verpassen einen wichtigen Teil ihres Lebens, weil sie auf ihre besondere Berufung warten und nicht erkennen, was bereits in ihnen angelegt ist.
Ausgehend von der eigenen Biografie und den persönlichen Erlebnissen mit Gott wird das Thema Berufung in diesem Buch mit vielen Geschichten, Beispielen und vertiefenden Übungen lebensnah und kurzweilig aufgenommen.

Tobias Faix lebt mit seiner Frau Christine und seinen zwei Töchtern in Marburg. Er studierte in Deutschland, Amerika und Südafrika Theologie und arbeitet als Professor für Praktische Theologie an der CVJM-Hochschule in Kassel. Er ist Autor mehrerer Bücher zu den Themenbereichen Jugend, Gemeinde und Gesellschaft.

1. Berufung als roter Faden in der eigenen Lebensreise Jeder bleibe in seiner Berufung. Paulus IN 1. KORINTHER 7,20 Dieser Weg wird kein leichter sein, Dieser Weg wird steinig und schwer. Nicht mit vielen wirst Du Dir einig sein, Doch dieses Leben bietet so viel mehr. Xavier Naidoo Das Leben wurde in der Literatur schon oftmals als Reise beschrieben, beispielsweise von Mark Twain in Huckleberry Finn, von Homer in seiner Odyssee oder von Herman Hesse in Sid- dhartha. Und auch von Christen wird die Metapher der Reise oft verwendet, denken wir nur an Die Pilgerreise von John Bunyan. Dafür gibt es gute Gründe, denn schon die ersten Christen wurden als „die auf dem Weg sind“ bezeichnet (Apostelgeschichte 27). Und dieser Weg ist voller Höhen und Tiefen und manchmal steinig und schwer. Und mitten auf diesem Weg suchen wir unsere Berufung. Wenn wir über Berufung reden, dann meinen wir etwas, das mit unserem Lebensweg zu tun hat, ihn beeinflusst und begleitet. Aber manchmal kommt es vor, dass unser Leben aus den Fugen gerät, dass es schwankt zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Doch das geht nicht nur uns so. In Lukas 24,13-35 wird von zwei Männern berichtet, die alles auf eine Karte gesetzt hatten. Und dann war auf einmal alles aus. Jesus, dem sie vertraut hatten, dem sie nachgefolgt waren, der sie berufen hatte, war plötzlich tot. Der Bericht aus Lukas 24 zeigt einen Weg auf, der von Verzweiflung über Hoffnung bis zum Leben führt. Aber bis dahin ist noch einiges an Wegstrecke zurückzulegen: Es waren zwei Jünger. Der eine hieß Kleopas, er gehörte zum Verwandtschaftskreis von Jesus. Der Name des anderen wird nicht erwähnt. Vielleicht steht er für dich und deinen Weg, den du noch zu gehen hast. Die beiden waren auf dem Weg nach Hause. Nach dem Motto „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ hatten sie lange ausgehalten, aber jetzt, am dritten Tag, hatten sie kein Fünkchen Hoffnung mehr. Noch immer konnten sie es nicht fassen. Erregt diskutierten sie über die letzten Tage. Da gesellte sich ein Fremder zu ihnen, der anscheinend keine Ahnung davon hatte, was sich in den letzten Tagen ereignet hatte. Die zwei Jünger gingen mit ihm, erzählten ihm, was passiert war. Und dann steht da ein seltsamer Satz in dieser Geschichte: „Aber sie erkannten ihn nicht; sie waren wie mit Blindheit geschlagen.“ Sie konnten Jesus gar nicht erkennen, da ihnen jemand die Augen zuhielt. Wie man sich das im Einzelnen vorzustellen hat, das wissen wir nicht. Nur eines ist klar: Da war die Hoffnung neben ihnen und sie konnten sie nicht erkennen. Diese Situation der Jünger ist auch ein Bild für uns: Mitten in den größten Krisen unseres Lebens sind wir oft blind für Jesus, für das, was er will, vielleicht auch für die Berufung, die wir nicht erkennen können. Und wir sind dann wie die beiden in der Geschichte so mit uns selbst, unserer Trauer, unserem Scheitern beschäftigt, dass wir den Hoffnungsschimmer am Horizont gar nicht wahrnehmen. Aber Jesus geht mit den beiden. Er gibt sich ihnen zunächst nicht zu erkennen, sondern ist einfach mit ihnen zusammen unterwegs. Das Leben ist manchmal mehr als Worte. Jesus ist da, auch wenn wir ihn nicht erkennen. Wenn wir ihn nicht verstehen. Ein interessantes Bild. Es gibt Situationen, da scheint die eigene Berufung aus dem Leben „zu fallen“. Alles schien zunächst so klar, und dann spielt das Leben nicht mit. Ich glaube, dass das Bild, das die beiden Jünger abgeben, für unser Thema sehr wichtig ist. Verwirrt zu sein, die Hoffnung aufgegeben zu haben, gehört zum Leben und auch zur Frage nach unserer Berufung. Eine Berufung muss sich sozusagen im Leben bewähren, muss geprüft werden. Diese Situationen zu ertragen ist nicht leicht, es sind aber sogenannte Knotenpunkte im Leben. Da staut sich etwas an, da geht scheinbar nichts weiter, da gibt es nur Trauer, Wut und Resignation. Aber oftmals sind diese Knotenpunkte auch Wachstumspunkte. Solange wir mitten in dieser Situation stecken, können wir das nicht erkennen, aber später im Rückblick sehr wohl. Knotenpunkte sind Wachstumspunkte Es ist wie bei manchen Gräsern oder dem Bambus. Sie wachsen sehr schnell, dann geht scheinbar nichts mehr weiter und es bildet sich ein Knotenpunkt, bevor dann plötzlich der nächste Wachstumsschub kommt. Diese Knotenpunkte sind enorm wichtig, denn sie geben dem Bambus seine Stabilität im „Sturm des Lebens“. Perspektivwechsel zum Leben Zwölf Kilometer weit ist der Weg, den die zwei Jünger zurückzulegen haben. Zunächst berichteten sie dem Unbekannten von dem, was passiert war. Und dann erklärte er ihnen, was eigentlich passiert war. Zweimal dieselbe Geschichte, aber aus ganz unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Das führte zur Wende. Bei den Jüngern fing das Herz wieder an zu brennen, sie luden Jesus zu sich ein, sie aßen miteinander und erkannten ihn. Ihn, ihren Herrn, Jesus. Aber bevor sie noch jubeln konnten, war Jesus auch schon weg. Was für ein Wechselbad der Gefühle. Aber es fand eine Veränderung in ihnen statt, sie wussten erst gar nicht so genau, wie und was da vor sich ging. Eine Kraft, die wie ein Feuer in ihnen brannte. Sie spürten etwas von der Auferstehungskraft Christi, die auch uns in unserem Alltag nach „oben“ ziehen will. Das ist Hoffnung, auch wenn uns die Schwerkraft unseres Alltags immer wieder nach „unten“ zieht. Hier siegt das Leben. Eben glaubten sie noch, sie hätten ihre Berufung verloren, kurze Zeit später jagten sie ihr schon wieder nach. Das Feuer der Berufung brannte wieder: „Brannte es nicht wie ein Feuer in unserem Herzen, als er unterwegs mit uns sprach und uns den Sinn der Heiligen Schriften aufschloss?“ Das ist bis heute so: Die Begegnung mit Jesus gibt uns neue Kraft, plötzlich fängt das schon erloschene Feuer der Berufung wieder an zu brennen. Die Hoffnung kommt, sie siegt, das Leben beginnt wieder. Berufung als roter Faden im Leben Solche Situationen gehören zum Leben, ja sind sogar wichtig für das eigene Wachstums- und Entwicklungspotenzial, auch wenn sich in der Situation selbst manchmal die Frage stellt, ob es einen roten Faden im Leben gibt oder nur ein wirres Knäuel an Erfahrungen. Die eigene Berufung begleitet uns auf unserer Lebensreise, sie verändert sich, ist an manchen Stellen klarer zu sehen und manchmal scheint sie ganz zu verschwinden, aber im Rückblick ist sie oftmals als roter Faden erkennbar, der sich durch unser Leben zieht. 1.1 Die Grundfragen des Lebens in unserer eigenen Geschichte Die Wissenschaft ist bedeutungslos, weil sie uns keine Antwort auf unsere Frage gibt, die für uns wichtig ist, nämlich, was sollen wir tun und wie sollen wir leben. Leo Tolstoi Wenn wir über das Thema Berufung nachdenken, dann tun wir dies in dem Wissen, dass schon Millionen von Menschen vor uns dasselbe getan haben. Auch wenn die Menschen in jeder Epoche der Geschichte dieses Thema unterschiedlich angegangen sind, gibt es doch eine große Linie an grundsätzlichen Fragen, die die Menschheit begleiten. Für alle Menschen in allen Zeiten gelten drei Lebensfragen, die sie beschäftigen und auf die sie eine Antwort suchen: Wer bin ich? Wozu bin ich auf dieser Welt? Aus welcher Quelle schöpfe ich (meine Kraft zum Leben)? Diese drei Fragen können in diesem Buch nicht ausführlich behandelt werden, aber da sie eng mit der Frage der Berufung zusammenhängen, möchte ich sie zumindest kurz anreißen: Vor einigen Jahren schrieb der deutsche „Volksphilosoph“ Richard David Precht den überaus lesenswerten Bestseller Wer bin ich – und wenn ja wie viele? Seine philosophische und psychologische Betrachtung des Lebens hat viele Menschen angesprochen, weshalb das Buch mittlerweile in der 24. Auflage erschienen ist. In seinem Buch macht der Autor viele interessante Beobachtungen, aber meines Erachtens fehlt eine entscheidende, die er in seinen Betrachtungen unerwähnt lässt: Der Mensch ist Ebenbild Gottes (1. Mose 1,26). Der theologische Ausdruck dafür ist „imago Dei“ und beschreibt eine zentrale Bedeutung unseres Lebens: Der Mensch ist nach der Wesensart Gottes geschaffen und deshalb spiegelt sich Gott selbst in jedem Menschen wider! Das bedeutet, dass jeder Mensch eine göttliche Würde besitzt, unabhängig von Rasse, Geschlecht, Religion, Milieu oder sexueller Ausrichtung. Alle Menschen sind von Gott geliebt und durch die Schöpfung Teil seines Wesens. Auch wenn wir täglich sehen, dass der Mensch durch den Sündenfall strukturell tief in das Böse verstrickt ist, bleibt er doch Gottes Geschöpf, geliebt und gewollt. Dadurch sind zwar nicht alle Lebens- und Identitätsfragen beantwortet, aber die Tatsache, ein Geschöpf Gottes zu sein, stellt für mich eine Art Nährboden dar, der mir Sicherheit und Zuversicht gibt. Dies lässt mich wissen, dass ich nicht aus Zufall auf der Erde gelandet, dass ich nicht wertlos bin, sondern gewollt und dass dieser Gott grundsätzlich Ja zu mir sagt und einen Plan für mein Leben hat. Dazu hat Gott jedem unterschiedliche Gaben gegeben, die man zur Erfüllung seines Plans einsetzen kann. Dies führt uns gleich zur nächsten Frage: Wozu bin ich auf dieser Welt? Sören Kierkegaard merkte zur Ebenbildlichkeit Gottes an, dass diese dem Menschen Freiheit und Würde gibt, sodass er eigene Entscheidungen treffen und so die Welt gestalten kann. Dies ist wie eine grundsätzliche Berufung, die Gott über allen Menschen ausspricht. Sie leben und gestalten das Miteinander auf der Welt zu seiner Ehre. Der Apostel Petrus beschreibt dies folgendermaßen: „Gott hat uns berufen zu seiner Herrlichkeit“ (2. Petrus 1,2). In Gottes Herrlichkeit geht es nicht um Perfektion, sondern um Beziehungen: zu Gott, zu mir selbst, zu den Menschen um mich herum und zur Natur (Matthäus 22,37). Die grundsätzliche Aufgabe für uns Menschen besteht darin, dass wir in diesen vier Beziehungsebenen leben und sie gestalten. Dabei werden und dürfen wir Fehler machen, aber Gottes Liebe und Vergebung möchten uns helfen, diese vier Beziehungsebenen zu gestalten und immer wieder herzustellen. Wenn ich in diesen Beziehungen meinen Platz, meine Heimat finde, dann bin ich auf dem besten Weg, meine eigene Berufung zu finden. Aus welcher Quelle schöpfe ich (meine Kraft zum Leben)? Bisher wurde schon klar, dass mir persönlich die Beziehung zu Gott wichtig ist und dass diese in alle Bereiche meines Lebens hineinspielt. Dies hat mit meinem Glauben zu tun und auch mit den Erfahrungen, die ich schon mit Gott gemacht habe. Diese Erfahrungen haben mir gezeigt, dass dieser Schöpfergott genau weiß, was für mich gut ist, wo meine Grenzen sind und was ich zum Leben brauche. Keine Frage, manchmal bin ich mir nicht so sicher, ob ich meine Kraft zum Leben aus Gott schöpfe, aus mir selbst und meinen eigenen Gedanken oder einfach nur aus einer bestimmten Situation. Aber im Laufe der Zeit habe ich gelernt, dies immer mehr zu unterscheiden. Manchmal, wenn ich zurückblicke, verändert sich mein Blick auf eine bestimmte Situation oder Entscheidung auch und ich merke, dass ich mich getäuscht habe. Aber das ist o. k., denn es geht ja nicht um Perfektion. Ich bin nicht der Erste und nicht der Einzige, der sich diese Frage stellt, sondern ich stehe in einer langen Tradition, ja in einer größeren Geschichte, die Gott mit der Menschheit schreibt und in die ich meine eigene Lebensgeschichte einordnen kann. Ein Vorbild ist da für mich der protestantische Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer, der sagt, dass er gerade im Widerstand gegen den Nationalsozialismus seine Kraft von Gott bekommen habe. Selbst im Gefängnis und trotz aller Zweifel und aller Demütigung habe er aus der Kraft Gottes geschöpft. Dies bewundere ich sehr. Bonhoeffer hat selbst in schwierigsten Zeiten immer dankbar den Blick zu Gott gehalten und hat bei allen Zweifeln und Widrigkeiten des Lebens an seiner Berufung dankbar festgehalten. Dies war sein wahrer Reichtum, wie er selbst sagt, und darum soll es im folgenden Punkt gehen.

1. Berufung als roter Faden in der eigenen Lebensreise

Jeder bleibe in seiner Berufung. Paulus IN 1. KORINTHER 7,20

Dieser Weg wird kein leichter sein, Dieser Weg wird steinig und schwer. Nicht mit vielen wirst Du Dir einig sein, Doch dieses Leben bietet so viel mehr. Xavier Naidoo

Das Leben wurde in der Literatur schon oftmals als Reise beschrieben, beispielsweise von Mark Twain in Huckleberry Finn, von Homer in seiner Odyssee oder von Herman Hesse in Sid-
dhartha. Und auch von Christen wird die Metapher der Reise oft verwendet, denken wir nur an Die Pilgerreise von John Bunyan. Dafür gibt es gute Gründe, denn schon die ersten Christen wurden als "die auf dem Weg sind" bezeichnet (Apostelgeschichte 27). Und dieser Weg ist voller Höhen und Tiefen und manchmal steinig und schwer. Und mitten auf diesem Weg suchen wir unsere Berufung. Wenn wir über Berufung reden, dann meinen wir etwas, das mit unserem Lebensweg zu tun hat, ihn beeinflusst und begleitet. Aber manchmal kommt es vor, dass unser Leben aus den Fugen gerät, dass es schwankt zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Doch das geht nicht nur uns so. In Lukas 24,13-35 wird von zwei Männern berichtet, die alles auf eine Karte gesetzt hatten. Und dann war auf einmal alles aus. Jesus, dem sie vertraut hatten, dem sie nachgefolgt waren, der sie berufen hatte, war plötzlich tot. Der Bericht aus Lukas 24 zeigt einen Weg auf, der von Verzweiflung über Hoffnung bis zum Leben führt. Aber bis dahin ist noch einiges an Wegstrecke zurückzulegen:
Es waren zwei Jünger. Der eine hieß Kleopas, er gehörte zum Verwandtschaftskreis von Jesus. Der Name des anderen wird nicht erwähnt. Vielleicht steht er für dich und deinen Weg, den du noch zu gehen hast. Die beiden waren auf dem Weg nach Hause. Nach dem Motto "Die Hoffnung stirbt zuletzt" hatten sie lange ausgehalten, aber jetzt, am dritten Tag, hatten sie kein Fünkchen Hoffnung mehr. Noch immer konnten sie es nicht fassen. Erregt diskutierten sie über die letzten Tage. Da gesellte sich ein Fremder zu ihnen, der anscheinend keine Ahnung davon hatte, was sich in den letzten Tagen ereignet hatte. Die zwei Jünger gingen mit ihm, erzählten ihm, was passiert war. Und dann steht da ein seltsamer Satz in dieser Geschichte: "Aber sie erkannten ihn nicht; sie waren wie mit Blindheit geschlagen." Sie konnten Jesus gar nicht erkennen, da ihnen jemand die Augen zuhielt. Wie man sich das im Einzelnen vorzustellen hat, das wissen wir nicht. Nur eines ist klar: Da war die Hoffnung neben ihnen und sie konnten sie nicht erkennen.
Diese Situation der Jünger ist auch ein Bild für uns: Mitten in den größten Krisen unseres Lebens sind wir oft blind für Jesus, für das, was er will, vielleicht auch für die Berufung, die wir nicht erkennen können. Und wir sind dann wie die beiden in der Geschichte so mit uns selbst, unserer Trauer, unserem Scheitern beschäftigt, dass wir den Hoffnungsschimmer am Horizont gar nicht wahrnehmen. Aber Jesus geht mit den beiden. Er gibt sich ihnen zunächst nicht zu erkennen, sondern ist einfach mit ihnen zusammen unterwegs. Das Leben ist manchmal mehr als Worte. Jesus ist da, auch wenn wir ihn nicht erkennen. Wenn wir ihn nicht verstehen. Ein interessantes Bild.
Es gibt Situationen, da scheint die eigene Berufung aus dem Leben "zu fallen". Alles schien zunächst so klar, und dann spielt das Leben nicht mit. Ich glaube, dass das Bild, das die beiden Jünger abgeben, für unser Thema sehr wichtig ist. Verwirrt zu sein, die Hoffnung aufgegeben zu haben, gehört zum Leben und auch zur Frage nach unserer Berufung. Eine Berufung muss sich sozusagen im Leben bewähren, muss geprüft werden. Diese Situationen zu ertragen ist nicht leicht, es sind aber sogenannte Knotenpunkte im Leben. Da staut sich etwas an, da geht scheinbar nichts weiter, da gibt es nur Trauer, Wut und Resignation. Aber oftmals sind diese Knotenpunkte auch Wachstumspunkte. Solange wir mitten in dieser Situation stecken, können wir das

Erscheinungsdatum
Sprache deutsch
Maße 135 x 205 mm
Einbandart Paperback
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Berufung • Christliche Lebensführung • Christlicher Glaube • Christliches Leben und christliche Praxis • Nachfolge Christi • Praktische Theologie • Religiöse Erfahrung • Religiöses Leben und religiöse Praxis • Selbsthilfe und Persönlichkeitsentwicklung • Sinn im Leben • Spiritualität und religiöse Erfahrung
ISBN-10 3-86827-683-1 / 3868276831
ISBN-13 978-3-86827-683-1 / 9783868276831
Zustand Neuware
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