Martin Heidegger.

Die Wahrheit über die "Schwarzen Hefte".
Buch | Softcover
336 Seiten
2017
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-15124-0 (ISBN)
49,90 inkl. MwSt
Die naheliegende erste Frage dagegen lautet: Gibt es überhaupt einen Antisemitismus im Denken Heideggers? Prof. von Herrmann legt hier nun seine hermeneutische Interpretation vor. Er hat mit Prof. Francesco Alfieri von der Pontificia Universita Lateranense einen Mitarbeiter gefunden, der eine umfangreiche philologische Analyse der Bände 94, 95, 96 und 97 der Gesamtausgabe erstellt hat. Beide gelangen zu überraschenden Ergebnissen, die eine neue Sichtweise auf die »Schwarzen Hefte« ermöglichen.

(Aus dem Vorwort von Arnulf Heidegger)
Zu Beginn des Jahres 2013 erhielt ich Kenntnis von Stellen in den »Schwarzen Heften«, die sich mit den Juden, dem Judentum bzw. dem Weltjudentum befassen. Mir war sofort klar, dass die Veröffentlichung dieser »Schwarzen Hefte« eine große internationale Debatte hervorrufen wird. Schon im Frühjahr 2013 hatte ich Herrn Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm von Herrmann, den letzten Privatassistenten und nach einer Widmung meines Großvaters »Hauptmitarbeiter der Gesamtausgabe« gebeten, er möge aus seiner tiefen Kenntnis des Denkens Martin Heideggers seine Sicht auf die »Schwarzen Hefte« insgesamt und auf die besonders in der Öffentlichkeit stehenden judenbezüglichen Stellen verfassen.

In Publikationen über die »Schwarzen Hefte« verbreiteten sich rasch griffige Ausdrücke wie »seinsgeschichtlicher Antisemitismus« oder »metaphysischer Antisemitismus«. Die naheliegende erste Frage dagegen lautet: Gibt es überhaupt einen Antisemitismus im Denken Heideggers?

Prof. von Herrmann legt hier nun seine hermeneutische Interpretation vor. Er hat mit Prof. Francesco Alfieri von der Pontificia Università Lateranense einen Mitarbeiter gefunden, der eine umfangreiche philologische Analyse der Bände 94, 95, 96 und 97 der Gesamtausgabe erstellt hat. Beide gelangen zu überraschenden Ergebnissen, die eine neue Sichtweise auf die »Schwarzen Hefte« ermöglichen.

Aus dem Vorwort von Arnulf Heidegger

Friedrich-Wilhelm v. Herrmann wurde 1961 an der Universität Freiburg/Br. von Eugen Fink mit der Dissertation »Die Selbstinterpretation Martin Heideggers« zum Dr. phil. promoviert. Von 1961–1970 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent Eugen Finks an dessen Seminar für Philosophie und Erziehungswissenschaft. 1970 habilitierte er sich an der Philosophischen Fakultät der Freiburger Universität mit der Habilitationsschrift »Bewußtsein, Zeit und Weltverständnis«. Zunächst als Univ.-Dozent und seit 1976 als Universitätsprofessor lehrte er in Freiburg Metaphysik und Ontologie (Augustinus, Descartes, Leibniz, Kant, Fichte) sowie Phänomenologie des Bewußtseins (Edmund Husserl) und Hermeneutische Phänomenologie des Daseins (Martin Heidegger) bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2000. Von 1972–1976 war er Privatassistent Heideggers, der ihn zum Haupmitarbeiter an seiner Gesamtausgabe ernannte. Von den 102 Bänden des Heidegger'schen Gesamtwerks sind inzwischen schon 84 Bände erschienen. Als Mitherausgeber der Heidegger Studies betreut er deren deutschsprachige Beiträge. Francesco Alfieri ist Professor für »Phänomenologie der Religion« an der Pontificia Universitas Lateranensis. Er ist Redaktionssekretär der Zeitschrift »Aquinas« und sitzt im »Editorial Board« der Reihe »Analecta Husserliana« und der »Heidegger Studies«. Francesco Alfieri ist Archivar und Mitglied des Leitungsrats des »Centro Italiano di Ricerche Fenomenologiche« mit Sitz in Rom und in Verbindung mit dem »World Phenomenology Institute« (Hannover NH, USA) und Sekretär des Internationalen Forschungsbereichs »Edith Stein in der zeitgenössischen Philosophie« an der Pontificia Universitas Lateranensis. 2016 wurde er von Prof. F.-W. von Herrmann zum persönlichen Assistenten ernannt. Er ist wissenschaftlicher Direktor der italienischsprachigen kritischen Ausgabe des Gesamtwerks von H. Conrad-Martius für den Verlag Morcelliana; bei demselben Verlag leitet er eine Philosophische Reihe über A.-T. Tymienieckas Denken.

Einleitung

Erstes Kapitel

Friedrich-Wilhelm von Herrmann
Notwendige Klärungen zu den Schwarzen Heften. Über die naive Instrumentalisierung hinaus, die aufgrund der Mutmaßungen bequemer Einsichten inszeniert wurde

Zweites Kapitel

Francesco Alfieri
Die Schwarzen Hefte. Historisch-kritische Analyse ohne Meinungsäußerungen

Drittes Kapitel

Francesco Alfieri
Zu den unveröffentlichten Briefwechseln von Friedrich-Wilhelm von Herrmann

Epilog

Leonardo Messinese
Betrachtungen über den »seinsgeschichtlichen« bzw. »metaphysischen« Antisemitismus. Die »Judenfrage« in den Schwarzen Heften im Lichte der »Kritik an der Metaphysik«

Hermann Heidegger
Martin Heidegger war kein Antisemit

Anhang

Claudia Gualdana
Zur medienwirksamen Instrumentalisierung der Schwarzen Hefte in Italien. Mit einigen Stellungnahmen aus einem unveröffentlichten Gespräch mit Friedrich-Wilhelm von Herrmann versehen

Schriften von Martin Heidegger

Personenregister

Zu den Autoren

"Das vorliegende Buch [ist] ein sehr komplexes und ungewöhnliches Beispiel eines Deutungskampfes." Prof. Dr. Reinhard Mehring, in: Philosophischer Literaturanzeiger, Band 70, Heft 3/2017

»Das vorliegende Buch [ist] ein sehr komplexes und ungewöhnliches Beispiel eines Deutungskampfes.« Prof. Dr. Reinhard Mehring, in: Philosophischer Literaturanzeiger, Band 70, Heft 3/2017

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Philosophische Schriften ; 94
Zusatzinfo Frontispiz, Abb.; 336 S.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 512 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Metaphysik / Ontologie
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Anmerkungen • Antisemitismus • Heidegger, Martin • Metaphysik • Metaphysik und Ontologie • Notizbücher • Sein • Seinsgeschichtliches Denken
ISBN-10 3-428-15124-0 / 3428151240
ISBN-13 978-3-428-15124-0 / 9783428151240
Zustand Neuware
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