Vaterlandszeichner
Geografen und Grenzen im Zwischenkriegseuropa
Seiten
2019
fibre (Verlag)
978-3-944870-68-7 (ISBN)
fibre (Verlag)
978-3-944870-68-7 (ISBN)
Die Geografie durchlief als Wissenschaft Anfang des 20. Jahrhunderts einen Erneuerungsprozess, gewann aber auch in der öffentlichen Wahrnehmung wie bei den territorialen Veränderungen in Mittel- und Südosteuropa nach dem Ersten Weltkrieg immer mehr an Bedeutung. Damit wurden die Protagonisten dieses Buches, die Geografen, zu Spezialisten für Grenzziehungen, Nationalitätenstatistiken und Geopolitik.
Auf den Pariser Friedensverhandlungen 1919 inspirierte die Idee, dass es "nationale Territorien" gäbe, die mit den staatlichen Grenzen in Einklang gebracht werden müssten, viele Delegationen zu einer ethnischen Argumentierung. Sie beriefen sich auf Zensusdaten, die zur besseren Anschaulichkeit in Form ethnografischer Karten dargestellt wurden. Schon während der Friedenskonferenz ergänzten die Geografen die dominierende ethnische Perspektive um weitere grenzbildende Merkmale.
Die Geografie entwickelte sich in eine Richtung, die sich mit der von US-Präsident Woodrow Wilson formulierten Idee eines Selbstbestimmungsrechts der Nationen nicht verbinden ließ - von einer Geografie für Nationalitäten über Konzepte einer "natürlichen", "biologischen" Grenze bis zur Unterwerfung ganzer Bevölkerungsgruppen unter die demografische und geografische Utopie eines ethnisch möglichst homogenen Staates.
Auf den Pariser Friedensverhandlungen 1919 inspirierte die Idee, dass es "nationale Territorien" gäbe, die mit den staatlichen Grenzen in Einklang gebracht werden müssten, viele Delegationen zu einer ethnischen Argumentierung. Sie beriefen sich auf Zensusdaten, die zur besseren Anschaulichkeit in Form ethnografischer Karten dargestellt wurden. Schon während der Friedenskonferenz ergänzten die Geografen die dominierende ethnische Perspektive um weitere grenzbildende Merkmale.
Die Geografie entwickelte sich in eine Richtung, die sich mit der von US-Präsident Woodrow Wilson formulierten Idee eines Selbstbestimmungsrechts der Nationen nicht verbinden ließ - von einer Geografie für Nationalitäten über Konzepte einer "natürlichen", "biologischen" Grenze bis zur Unterwerfung ganzer Bevölkerungsgruppen unter die demografische und geografische Utopie eines ethnisch möglichst homogenen Staates.
MACIEJ GÓRNY, Prof. am Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften, ist seit 2014 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut Warschau. Seine Forschungsschwerpunkte sind Historiografiegeschichte, der Erste Weltkrieg in Ostmitteleuropa und auf dem Balkan sowie Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas im 19. und 20. Jahrhundert. Auf Deutsch erschien von ihm u. a. „Die Wahrheit ist auf unserer Seite“: Nation, Marxismus und Geschichte im Ostblock (2011) sowie (zusammen mit Włodzimierz Borodziej) Der vergessene Weltkrieg. Europas Osten 1912–1923 (2018).
Erscheinungsdatum | 29.10.2019 |
---|---|
Reihe/Serie | Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau ; 39 |
Übersetzer | Dorothea Traupe |
Zusatzinfo | z.T. farbige Abb. und Karten |
Verlagsort | Osnabrück |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Kreślarze ojczyzn |
Maße | 153 x 227 mm |
Gewicht | 560 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► 1918 bis 1945 |
Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte | |
Schlagworte | Geografen • Geografie • Geopolitik • Grenzen • Grenzziehungen • Karten • Nationalitätenstatistiken |
ISBN-10 | 3-944870-68-9 / 3944870689 |
ISBN-13 | 978-3-944870-68-7 / 9783944870687 |
Zustand | Neuware |
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