Operation Condor

Lateinamerika im Griff der Todesschwadronen

(Autor)

Buch | Softcover
442 Seiten
2010 | 1., Auflage
Zambon Verlag & Vertrieb
978-3-88975-144-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Operation Condor - Stella Calloni
15,00 inkl. MwSt
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Die Operation Condor. Ein Pakt des Verbrechens. STELLA CALLONI ist Journalistin und Schriftstellerin und hat sich auf in-ternationale Politik spezialisiert. Sie war als Korrespondentin in Kriegsgebie-ten in Mittelamerika und anderen Regionen tätig. Als Herausgeberin und Direktorin von Zeitschriften, die sich mit diesem Themenkreis beschäftigen, hat sie in der Presse Lateinamerikas und der Vereinigten Staaten Erzählungen und Poesien veröffentlicht. Sie arbeitet in Südamerika mit Sitz in Buenos Aires als Korrespondentin für die mexikanische Tageszeitung La Jornada. Stella Calloni hat mehrere Preise gewonnen: den lateinamerikanischen Jo-sé-Marti-Journalismuspreis (1986), den Preis der "Madres de la Plaza de Mayo" (1989), den Margarita-Ponce-Preis für Menschenrechte der Unión de Mujeres Argentinas (2001), den lateinamerikanischen Samuel-Chavkin-Journalismuspreis der Zeitschrift Nacla Report of the Americas, New York 2001, den Preis der Kommunikationsschule der Universidad Nacional de La Plata, Argentinien (2002).Ihr weit gefächertes Werk umfasst Reportagen, Aufsätze und Erfahrungs-berichte. Wir erinnern nur an die folgenden Veröffentlichungen: Torrijas y el canal de Panamá (Argentinien 1975), La guerra encubierta contra Contadora (Panama 1993), De Contadora a Esquipulas (mit Rafael Cribari, Argentinien und Uruguay 1986), Nicaragua: el tercer día (Argentinien 1985 und Uruguay 1987), Panamá pequeña Hiroshima (Mexiko 1992), Los años del lobo: Ope-ración Cóndor (Argentinien, drei Auflagen 1999), Operación Cóndor, pacto criminal (Ediciones La Jornada, Mexiko 2001), Argentina: de la crisis a la resistencia (Mexiko 2002), La invasión a Irak, guerra imperial y resistencia (Argentinien 2002), América Latina Siglo XXI. Recolonización o Independen-cia (con Víctor Ego Ducrot, Argentinien 2004). Gegenwärtig sind von Silvia Calloni ein Buch über den Staatsterrorismus und eins über den Konflikt nied-riger Intensität im Druck.Sie ist darüber hinaus Autorin einiger viel gelesener dichterischer Werke: Los Subverdes (Argentinien 1975), Cartas a Leroi Jones (Panama 1983), Poemas de Trashumante (1988) und schließlich El hombre que fue Yacaré (Argentinien 1998). Sie war Finalistin beim Concurso Casa de las Americas, Havanna 1992.Es handelt sich um die objektivste und detaillierteste Anklage, die ich bis heute die Gelegenheit hatte zu lesen, unübertrefflich in Stil und Sprache.Die Liste der wichtigen Persönlich-keiten, ob militärischen oder zivilen Hintergrunds, die zuhause oder im Ausland feige ermordet worden sind, ist lang. Unter ihnen befinden sich namhafte Persönlichkeiten wie der salvadorianische Erzbi-schof Oscar Arnulfo Romero, die chilenischen Generäle Schneider und Prats und einige Präsidenten anderer Länder. Nicht zu verges-sen die Verschwörung in Chile, die mit dem Tod von Salvador Allende und der Einsetzung einer faschisti-schen Regierung endete.Präsidenten wie Nixon, Reagan und Georg Bush waren direkt in diese Verbrechen verwickelt.Kürzlich wurde meine Aufmerk-samkeit wieder auf die argentini-sche Autorin gelenkt anlässlich ih-res Vortrages in Caracas im Rah-men der Internationalen Konferenz "Revolution und Intervention in La-teinamerika".Stella Calloni berichtet uns von der "leisen Invasion", die an allen Fronten vorangetrieben wird: der Desinformation, der beabsichtigten Rekolonisierung Lateinamerikas als "Vorgarten", als "strategische Reserve" des Imperiums, der Ein-satz der Geheimdienste gegen die "Gefahr" der Rebellion des Volkes, die geistige Vergiftung durch die Medien, die "linken" Gruppen Seite an Seite mit putschistischen Sekti-onen der extremen Rechten agie-rend; der mächtige Feind greift vorsätzlich die Seele seine Volkes an, seine Kultur, seine Identität.Fidel Castro, 23. November 2008
Unter dem Codenamen Operation Condor operierten in den 70er und 80er Jahren die Sicherheitsdienste von sechs lateinamerikanischen Ländern - Argentinien, Chile, Paraguay, Uruguay, Bolivien und Brasilien mit dem Ziel, linke politische und oppositionelle Kräfte weltweit zu verfolgen. Die USA unterstützten und trainierten die lateinamerikanischen Sicherheitskräfte.Die bekannte argentinische Journalistin Stella Calloni hat jahrelang minutiös recherchiert, wer, wann und wo die Todesschwadronen das Verschwindenlassen und die Ermordung von Oppositionellen organisierten.

INHALTSVERZEICHNISEINLEITUNG S. 111. KAPITEL S. 23 DIE JAHRE DES SCHMUTZIGEN KRIEGES2. KAPITEL S. 47 DIE ARCHIVE DES GRAUENS3. KAPITEL S. 63 EREIGNISSE IM VORFELD DER OPERACIÓN CÓNDOR4. KAPITEL S. 83 TOD IN BUENOS AIRES: CÓNDOR 1974Prats und seine Beziehung zu Juan Domingo PerónVon Prats zu Trabal5. KAPITEL S. 105 DIE TRIPLE A IN DER GESCHICHTE DES TODES6. KAPITEL S. 123 OPERATION COLOMBO (1975)Colombo in Aktion7. KAPITEL S. 149TOD IN PARIS, ROM UND BUENOS AIRES (1975)Paris: Ein General mit dunkler Vergangenheit im Netzwerk des CóndorBuenos Aires: Opfer aus Uruguay8. KAPITEL S. 167ZEIT ZUM STERBEN: DER CÓNDOR WIRD zu EINER INSTITUTION (1976)Die VerbrecherChile: Operation Andrea9. KAPITEL S. 183LETELIER. DER CÓNDOR IN VVASHINGTONUND AUF BARBADOS (1976)Der Cóndor agiert auf US-amerikanischem GebietParaguay wird in die verbrecherische Intrige verwickelt Die Spur der Karibik: 73 Tote auf Barbados10. KAPITEL S. 203DER HORRORBERICHT VON MARTÍN ALMADADie Wege des Cóndors11. KAPITEL S. 227DER CÓNDOR IN BRASILIENBrasilien, Paraguay und UruguayArgentinische Desaparecidos in BrasilienDie brasilianische "Entlarvung" (im Jahr 2000)12. KAPITEL S. 249DIE GRENZEN DES SCHRECKENSDer Cóndor fliegt: Paraguay-ArgentinienVon Paraguay ausgelieferte argentinische unduruguayische Bürger13. KAPITEL S. 277GOIBURÚ: DIE LANGE REISE IN DEN TODDer Cóndor in AktionKeine Nachricht von GoiburúSantucho und Fuentes AlarcónAntonio Maidana: von den Katakomben zur Entführung14. KAPITELARGENTINIEN: DIE STUNDE DER WAHRHEITS. 295Weitere FälleMariana Zaffaroni, Geisel eines Denunzianten Das uruguayische Kapitel der Operación Cóndor15. KAPITELS. 323WER ZIEHT DIE FÄDEN? Die Zusammenarbeit weitet sich aus Die KomplizenPeru wird dem Cóndor überlassen Ein ganz besonderer Fall16. KAPITEL S. 345DIE KRALLEN DES CÓNDORDie "Contras"Der Tot von Torrijos und Roldós17. KAPITEL S. 375DER CÓNDOR FLIEGT WEITERDer eigenartige Fall von Eugenio BerríosDie FreundeDie "School of the Americas": Mythos und Wirklichkeit Was lernt man in Fort Gulik? Gespräch mit einer ehemaligen "Schwarzmütze" Internationaler Terrorismus18. KAPITEL S. 399DIE WAHRHEIT: ZEUGENBERICHTEDie Kinder des Terrors: Interview mit Sara MÉnez,Montevideo, 7. April 2000Leonardo Benito Peña sucht von Bolivien aus seinen Vater (Interview vom 1. Dezember 1999)

NACHWORT Wir möchten uns, indem wir für den deutschsprachigen Leser dieses Buch herausgeben, von dem heuchlerischen „demokratischen" Chor derjenigen distanzieren, die die grausamen Militärdiktaturen in Lateinamerika verurteilen, aber die US-„Demokratie", die sie ins Leben riefen, kritiklos befürworten. Wagt man den Blick über den Tellerrand der opportunistischen „unabhängigen" Medien hinaus, muss man sich fragen, aus welchen Gründen die USA unbarmherzige Diktatoren unterstützen, und in der Folge, fast gleichzeitig und überall „demokratische" Regierungen einsetzen. Die Erklärung ist einfach: „Mission erfüllt", brüllte G.W.Bush, nachdem auch der letzte irakische Soldat in einem Meer von Flammen untergegangen war. Salvador Allende ermordet? Die ganze linke Jugend aus Argentinien beseitigt? Mission erfüllt! Warum sollten die USA, wenn der Krieg gegen die Armen vorbei ist und die Verfechter der Gerechtigkeit und des Komunismus geschlachtet wurden, ihre Ressourcen weiterhin an Soldaten, Henker und Polizisten verschwenden? Bis zum nächsten Mal ist es günstiger, die Massen durch „demokratische" Mittel in Schach zu halten. Es ist billiger, die Medien „frei" schreiben zu lassen und ein Paar Kolumnisten und TV-Moderatoren auf die Gehaltsliste zu setzen, anstatt an jeder Kreuzung einen Polizisten zu postieren. Jedes Volk trifft Entscheidungen auf der Basis seiner Geschichte und seiner historischen Erfahrungen und seines kollektiven Gedächtnisses: Einige organisieren sich gegen den Betrug und die Vergewaltigung des Wortes „Demokratie" und werden in Schach gehalten - solange ihr revolutionärer Prostest schwächer bleibt als die Repression. Andere dagegen ducken sich vor der Situation und kuscheln mit den Machthabern, schließen vor der Politik beide Augen und werden dafür nicht nur von Repressalien verschont, son¬dern bekommen sogar die Möglichkeit, in die Kaste der Nut¬znießer und Söldner aufgenommen zu werden. Und jetzt können die Letzten alle beruhigt, sein, weil „ihre" Demokratie in Südamerika wieder ins Leben gerufen worden ist: dieselbe Demokratie wie die in Europa und den USA, dieselbe Demokratie, die gestern Auftraggeber der südamerikanischen Diktatoren war. Aber es scheint tatsächlich, dass die Zeiten sich ändern und der US-Präsident ist um den Schlaf gebracht, denkt er an Südamerika in der Nacht. Eine Bresche scheint geschlagen in den Wald aus multimedialer Desinformation, kirchlicher Hierarchien und Strohpuppenpolitik; das alte Demokratiemodell scheint sich zu häuten und verjüngt nach neuen Ufern zu streben: Venezuela, Bolivien und Paraguay lassen uns hoffen, dass Demokratie nicht nur eine leere Worthülse sein muss.

NACHWORTWir möchten uns, indem wir für den deutschsprachigen Leser dieses Buch herausgeben, von dem heuchlerischen "demokratischen" Chor derjenigen distanzieren, die die grausamen Militärdiktaturen in Lateinamerika verurteilen, aber die US-"Demokratie", die sie ins Leben riefen, kritiklos befürworten.Wagt man den Blick über den Tellerrand der opportunistischen "unabhängigen" Medien hinaus, muss man sich fragen, aus welchen Gründen die USA unbarmherzige Diktatoren unterstützen, und in der Folge, fast gleichzeitig und überall "demokratische" Regierungen einsetzen.Die Erklärung ist einfach: "Mission erfüllt", brüllte G.W.Bush, nachdem auch der letzte irakische Soldat in einem Meer von Flammen untergegangen war.Salvador Allende ermordet?Die ganze linke Jugend aus Argentinien beseitigt?Mission erfüllt!Warum sollten die USA, wenn der Krieg gegen die Armen vorbei ist und die Verfechter der Gerechtigkeit und des Komunismus geschlachtet wurden, ihre Ressourcen weiterhin an Soldaten, Henker und Polizisten verschwenden?Bis zum nächsten Mal ist es günstiger, die Massen durch "demokratische" Mittel in Schach zu halten. Es ist billiger, die Medien "frei" schreiben zu lassen und ein Paar Kolumnisten und TV-Moderatoren auf die Gehaltsliste zu setzen, anstatt an jeder Kreuzung einen Polizisten zu postieren.Jedes Volk trifft Entscheidungen auf der Basis seiner Geschichte und seiner historischen Erfahrungen und seines kollektiven Gedächtnisses:Einige organisieren sich gegen den Betrug und die Vergewaltigung des Wortes "Demokratie" und werden in Schach gehalten - solange ihr revolutionärer Prostest schwächer bleibt als die Repression.Andere dagegen ducken sich vor der Situation und kuscheln mit den Machthabern, schließen vor der Politik beide Augen und werden dafür nicht nur von Repressalien verschont, son¬dern bekommen sogar die Möglichkeit, in die Kaste der Nut¬znießer und Söldner aufgenommen zu werden.Und jetzt können die Letzten alle beruhigt, sein, weil "ihre" Demokratie in Südamerika wieder ins Leben gerufen worden ist: dieselbe Demokratie wie die in Europa und den USA, dieselbe Demokratie, die gestern Auftraggeber der südamerikanischen Diktatoren war.Aber es scheint tatsächlich, dass die Zeiten sich ändern und der US-Präsident ist um den Schlaf gebracht, denkt er an Südamerika in der Nacht. Eine Bresche scheint geschlagen in den Wald aus multimedialer Desinformation, kirchlicher Hierarchien und Strohpuppenpolitik; das alte Demokratiemodell scheint sich zu häuten und verjüngt nach neuen Ufern zu streben: Venezuela, Bolivien und Paraguay lassen uns hoffen, dass Demokratie nicht nur eine leere Worthülse sein muss.

Erscheint lt. Verlag 30.9.2010
Sprache deutsch
Maße 130 x 210 mm
Gewicht 511 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Schlagworte Argentinien • Chile • Diktatur Lateinamerika • Dokumente Verschwundene Lateinmerika • ERP Argentinien • Folter • Gefängnis in Argentinien • Geschichte • Kissinger • Lateinamerika; Politik/Zeitgesch. • Lateinmaerika • Menschenrechte • Montoneros • Paraguay • Pinochet • Stadtguerrilla • Stroessner • Technik des politischen Mordes • Terrorismus • Todesschwadron • Uruguay • Verschwundene • Videla • Zweite Hälfte 20. Jahrhundert (1950 bis 1999 n. Ch
ISBN-10 3-88975-144-X / 388975144X
ISBN-13 978-3-88975-144-7 / 9783889751447
Zustand Neuware
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