Die Perspektiven von Link und Lücke - Annina Klappert

Die Perspektiven von Link und Lücke

Sichtweisen auf Jean Pauls Texte und Hypertexte

(Autor)

Buch
565 Seiten
2006 | 1., Aufl.
Aisthesis (Verlag)
978-3-89528-564-6 (ISBN)
45,00 inkl. MwSt
Das Wort vom „Laboratorium Vielseitigkeit“, das Walter Benjamin 1930 auf Brecht gemünzt hat, läßt sich auf die Literatur der Weimarer Republik insgesamt beziehen. Um sie geht es in dieser Festschrift für Helga Karrenbrock: um die produktive, überaus experimentierfreudige, innovative, oft auch provisorische Vielseitigkeit dieses Laboratoriums der kulturellen, ästhetischen, literarischen Experimente. Dazu gehört auch die Kinder- und Jugendliteratur, der in diesem Blick auf die Literatur der Weimarer Republik in neun Kapiteln ein größerer Raum als gewohnt zugemessen wird – als literarisches Subsystem mit eigenen Traditionen, aber auch als integraler Bestandteil der Literatur überhaupt. Das gilt für die Avantgarde, die Gender-Diskussion, für die Darstellung von Juden und ‚Zigeunern‘ oder für das Kapitel „Anarchie und Rebellion“, für die „Liebeslehren“ wie für das Kapitel über „Literatur und Erinnerung“ – also für jenes „Laboratorium Vielseitigkeit“, das die Zeit der Weimarer Republik bis heute so faszinierend macht.

Vorwort

Textarchiv
Helmut Lethen: Blindfelder des Textarchivs. Vom Fenster zum Raster – und zurück

Avantgarde und Avantgardisten
Andreas Hansen: Ein Reklametest? Franz Jungs „Fall Grosz“ vom Juni 1917
Peter Ludewig: Liedopfer. Reinhard Goering und der Sturm. Mit zwei unveröffentlichten Goering-Texten
Hubert van den Berg: „… wir müssen mit und durch Deutschland in unserer Kunst weiterkommen.“ Jacoba van Heemskerck und das geheimdienstliche „Nachrichtenbüro ‚Der Sturm‘“
Inge Münz-Koenen: Der Kinderbuch-Architekt El Lissitzky
Christian Schulte: Kritik und Korrespondenz. Walter Benjamins Essay über Karl Kraus im Spiegel seiner Briefe
Volker Ladenthin: Die literarische Ästhetik Ernst Tollers
Eleonore Büning: „Ich gebe vor, ich selbst zu sein.“ Anarchie und Ordnung in den musikalischen Handschriften des österreichisch-amerikanischen Komponisten Ernst Krenek

Juden und ‚Zigeuner‘
Annegret Völpel: Deutschsprachige jüdische Kinder- und Jugendliteratur der Weimarer Republik
Petra Josting: ‚Zigeuner‘ in der Kinder- und Jugendliteratur der Weimarer Republik am Beispiel von Jo Mihalys Michael Arpad und sein Kind. Ein Kinderschicksal auf der Landstraße (1930)
Stephan Lindemann: „… die entwertete Menschensprache wieder verbindlich zu machen“. Franz Rosenzweigs Übersetzungsdenken

Gender und Öffentlichkeit
Sigrid Thielking: Von Teufelskerlen und Katherlieschens Schwestern. Gender-Geschichten im Frühwerk von Anna Seghers
Walter Fähnders: In Venedig und anderswo. Ruth Landshoff-Yorck und Annemarie Schwarzenbach
Bettina Oeste: ‚Johannes im Glück‘. Intertextualität im Erfolgsroman Kleiner Mann – was nun? von Hans Fallada
Dieter Wrobel: Mediensatire wider die Entpolitisierung der Zeitung. Journalismuskritik in Romanen von Gabriele Tergit und Erich Kästner

Liebeslehren
Werner Jung: „Ich pflege Wollust, scham- und gramvolle Wollust.“ Anmerkungen zu Texten von Arthur Schnitzler und Thomas Mann
Elke Reinhard-Becker: Liebeslehren der Kälte. Frauen und Männer im Versuchslabor von Irmgard Keuns Gilgi-Roman
Birte Tost: „… von reizenden Mädchenhänden regiert.“ Neue Frauenbilder in Wilhelm Speyers Romanen der späten Weimarer Republik

Anarchie und Rebellion
Gerhard Bauer: Emphase, Kinderei und Raffinesse in Mühsams Gedichten
Michael Rohrwasser: Georg K. Glasers Schluckebier

Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur
Ricarda Dreier: Von trojanischen Helden und ciceroianischen Reden. Erzähltheoretische Überlegungen zu Wilhelm Speyers Der Kampf der Tertia
Clemens Kammler: „Mich deucht, es ist eine unglückliche Physiognomie.“ Anmerkungen zu einer marginalisierten Lesart des Kinderbuchklassikers Emil und die Detektive
Emer O’Sullivan: Erich und die Übersetzer. Eine komparatistische Analyse der Übersetzungen von Kästners Kinderromanen

Kinderliteratur – Komik und Illustration
Rüdiger Steinlein: Lächerlichmachen. Formen und Funktionen des Komischen in der Kinderlyrik von der Aufklärung bis zur Weimarer Republik
Gina Weinkauff/Bernd Dolle-Weinkauff: Esterhazys Ahnen. Reisende Hasen im Kinderbuch der 20er und 30er Jahre
Gudrun Stenzel: Unerfüllte Wünsche? Die Bilderbücher von Tom Seidmann-Freud

Literatur und Erinnerung
Elke Liebs: Wiederbegegnung oder die Farbe der Erinnerung. Anna Maria Jokl: Die Perlmutterfarbe
Jürgen C. Thöming: Ernst Erich Noth als Film-Revival. Ergänzung der Forschung durch Unterhaltungsmedien
Wolfgang Asholt: Postdramatisches oder romaneskes Theater? Die Erinnerungsliteratur von Yves Ravey
Sieglinde und Fritz Mierau: Die Kameradin. Unsere Cläre-Jung-Chronik

Die Autorinnen und Autoren

Erscheint lt. Verlag 25.10.2006
Sprache deutsch
Maße 145 x 205 mm
Gewicht 770 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Archiv • Ästhetik • HC/Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • Hypertext • Jean Paul • Lektürestrategien • Medienmetaphorik • Narrativität
ISBN-10 3-89528-564-1 / 3895285641
ISBN-13 978-3-89528-564-6 / 9783895285646
Zustand Neuware
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