Heinrich von Kleist. Im Netz der Wörter - László F. Földényi

Heinrich von Kleist. Im Netz der Wörter

Buch | Hardcover
550 Seiten
1999 | 1. Auflage
Matthes & Seitz Berlin (Verlag)
978-3-88221-284-6 (ISBN)
34,00 inkl. MwSt
  • Titel ist leider vergriffen;
    keine Neuauflage
  • Artikel merken
Ein Kaleidoskop des Kosmos Kleist
Das Buch des ungarischen Essayisten Földényi ist keine Monographie, eher eine compassionierte Kleist- Enzyklopädie. Es ist ein Quasi-Wörterbuch, ein Kaleidoskop psychologischer, literarischer, philosophischer Themen zum Werk und der Person Kleist. Das Buch besteht aus fast hundert Essays, in alphabetischer reihenfolge: kanpp hundert Wörtern Kleists-, fängt mit "Ach!" an und endet mit "Zufall" . Ein Labyrinth von Wörtern, man kann eintreten, wo man will und aufhören an beliebiger Stelle.

Kleist gehörte für Nietzsche zu den großen Dichtern, die sein müssen, wie sie nun einmal sind: "Menschen des Augenblicks, sinnlich, absurd, fünffach, im Misstaruen und Vertrauen, leichtfertig undplötzlich; mit Seelen, an denen gewöhnlich irgendein Bruch verhehlt werden soll; oft mit ihren Werken Rache nehmend für die innere Besudelung, oft mit ihren Aufflügen Vergesenheit suchend vor einem allzutereuen Gedächtnis, Idealisten aus der Nähe des Sumpfes- welche Marter sind diese großen Künstler für den, der sie erraten hat..."

Eichendorff sah 1809 Kleist nur kurz: "ein schöner ernster Mann" - er ist hoch leidenschaftlich ohne Pathos (im Gegensatz zu Schiller), dabei eher gegossen. Seine Prosa ist mit "gehämmerten Anschlag", übermäßige Rhythmen, darin aber die Szenen stillster Durchblicke. Ähnlich van Gogh, die Situation in ihrer Dichte erlebt und beschworen, von der gefährlichsten Hochspannung, alles ist dicht vorm Feuerfangen. Kleist ist ein "poète maudit". Beispiel einer Verweigerung, einer Härte. Er zerbrach sich selbst. Sein Hass gegen Napoleon wandte sich um und gegen sich selbst. Sein Trieb zum Tod ist eine verwachsene, revoltierte Liebe.

Kleists Leben oder Gemütsleben als sein Drama. Seine Dramen nur wie das Fieber bei einer Krankheit,Fumarolen, Nebenkrater...

László F. Földényi, geb. 1952 in Debrecen (Ungarn), ist Kunsttheoretiker, Literaturwissenschaftler und Essayist. Er zählt zu den bedeutendsten ungarischen Intellektuellen und leitet als Professor den Lehrstuhl für Kunsttheorie an der Akademie für Theater und Film, Budapest. Er ist Herausgeber der gesammelten Werke von Heinrich von Kleist in ungarischer Sprache und u.a. Friedrich-Gundolf-Preisträger. Seit 2009 ist er Mitglied der der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Für sein Werk Lob der Melancholie. Rätselhafte Botschaften wird er mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2020 ausgezeichnet.

Akos Doma, 1963 in Budapest geboren, ist Autor und Übersetzer aus dem Ungarischen.

Erscheint lt. Verlag 3.12.2001
Reihe/Serie Batterien
Übersetzer Akos Doma
Sprache deutsch
Maße 140 x 225 mm
Gewicht 850 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Brandenburg • Der zerbrochene Krug • Deutsche Literatur • Enzyklopädie • Frankfurt Oder • HC/Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • Kaleidoskop • Kleist • Kleist, Heinrich von • Literaturwissenschaft • Michael Kohlhaas • Nietzsche
ISBN-10 3-88221-284-5 / 3882212845
ISBN-13 978-3-88221-284-6 / 9783882212846
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
Mehr entdecken
aus dem Bereich