Reden an die deutsche Nation

Buch | Softcover
LXXXIX, 254 Seiten
2008 | 1. Auflage
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-1856-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Reden an die deutsche Nation - Johann Gottlieb Fichte
22,90 inkl. MwSt
In den berühmten »Reden an die deutsche Nation« (1808) entwickelt Fichte das Ideal eines auf philosophische Prinzipien gegründeten Staates, dessen höchstes Ziel die allgemeine Erziehung seiner Mitglieder zur Sittlichkeit im gemeinschaftlichen Handeln darstellt. Fichte begründet die Notwendigkeit der Erhebung der Deutschen gegen Napoleon nicht aus der Einheit der nationalen Herkunft, sondern unter Hinweis auf einen fortschrittlicheren Begriff des Staates.Mit seinen Berliner Reden an die deutsche Nation (1808), in denen er - unter den Augen der französischen Besatzer - dem Widerstand gegen Napoleon und dem erwachenden nationalen Bewußtsein in Deutschland eine philosophische Begründung lieferte, errang Fichte (nachdem ihm auf dem Felde der theoretischen Philosophie Schelling längst den Rang abgelaufen hatte) bei seinen Zeitgenossen noch einmal große Anerkennung und Achtung. Dabei begründet Fichte die Notwendigkeit der Erhebung der Deutschen gegen Napoleon nicht etwa aus der Einheit der nationalen Herkunft, sondern aus dem philosophischen Begriff eines fortschrittlicheren Staates.In den Augen vieler Kritiker aus späterer Zeit »haben die erfolgreichen Reden den Nachruhm des Philosophen eher verdunkelt - vor allem im Ausland. Daran ist freilich in erster Linie die Benutzung der Reden durch den deutschen Nationalsozialismus des 20. Jahrhunderts schuld - ein Beispiel für den Mißbrauch eines 'Klassikers'. Denn Fichte verkündet weniger politischen Nationalismus als eine moralischkulturelle Sendung der Deutschen [...]. Zeitgenossen wie Goethe, Jean Paul und Tieck waren davon nicht unbeeindruckt - die Gegenwart ist hoffentlich darüber hinweg.« (Ludwig Siep).Die Neuausgabe der Reden an die deutsche Nation in der 'Philosophischen Bibliothek' aus Anlass der zweihundertjährigen Wiederkehr des Datums der Erstpublikation bietet den Text nach der textkritischen Edition von Reinhard Lauth mit einer neuen Einführung von Alexander Aichele zur heutigen Beurteilung der Schrift.

Johann Gottlieb Fichte wird 1762 geboren. Nachdem ihm der Schulbesuch noch durch einen Gönner ermöglicht wird, muß er sich das Studium in Jena durch Hauslehrerstellen finanzieren. Die Begegnung mit der Philosophie Kants veranlaßt ihn, diesen in Königsberg aufzusuchen und ihm den Versuch einer Kritik aller Offenbarung vorzulegen. Kant vermittelt hierfür einen Verleger, und das Erscheinen des Werks macht Fichte schlagartig berühmt.Als auch politischer Denker setzt sich Fichte zunächst für die Ideale der französischen Revolution ein um dann später vehement gegen die napoleonische Unterdrückung zu kämpfen. Mit Fichte als einem der Hauptvertreter des deutschen Idealismus setzen sich insbesondere Schelling und Hegel auseinander. Fichte stirbt 1814 in Berlin an einer Infektionskrankheit.

Alexander Aichele (geb. 1970) ist Privatdozent für Philosophie an der Universität Halle und selbstständig im Bereich Weiterbildung und Consulting tätig. Forschungsschwerpunkte: Metaphysik, Erkenntnistheorie, Logik, Moral- und Rechtsphilosophie, Antike, Frühe Neuzeit, Aufklärung. Er ist Herausgeber von Fichtes Reden an die deutsche Nation (PhB 588) sowie (gemeinsam mit Dagmar Mirbach) des Bandes Alexander Gottlieb Baumgarten. Sinnliche Erkenntnis in der Philosophie des Rationalismus (Aufklärung, Bd. 20 [2008]).

Die Neuauflage der 'Reden an die deutsche Nation' ist mit einer Einleitung von Alexander Aichele vorzüglich eingeführt, die die 'Reden' in Fichtes Philosophie einordnet, den zeitgenössischen Hintergrund und Rezeptionsgeschichte erörtert. Gerade aus heutiger Sicht, die philosophische und politische Prinzipien vertritt, die im deutlichen Kontrast zu Fichtes Auffassungen stehen, lohnt eine (erneute) Lektüre der 'Reden'.
Prof. Dr. Dietmar Herz

Die Berliner Reden Fichtes bilden ein wichtiges Kapitel der Einheitsbestrebungen der Deutschen, die vor 20 Jahren mit der Vereinigung von Ost- und Westdeutschland einen Endpunkt markierte. Die erfolgreichen Reden haben den Nachruhm des Philosophen wegen der Nazi- Zeit verdunkelt - vor allem im Ausland. Dabei verkündet Fichte keinen politischen Nationalismus. Er beeindruckte Zeitgenossen wie Goethe, Jean Paul und Tieck - die Neuausgabe in der Philosophischen Bibliothek des Meiner-Verlages ist ein Muss im Jahr der deutschen Einheit.
Kölner Stadtanzeiger 23.2.2009

Erscheint lt. Verlag 1.5.2008
Reihe/Serie Philosophische Bibliothek ; 588
Sprache deutsch
Maße 122 x 190 mm
Gewicht 290 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Deutschland • Deutschland, Geschichte; Geistes-/Kultur-Geschichte • Erziehungsphilosophie • Fichte, J.G. • Geschichte 1808 • Hardcover, Softcover / Philosophie/Deutscher Idealismus, 19. Jahrhundert • HC/Philosophie/Deutscher Idealismus, 19. Jahrhundert • Klassische Deutsche Philosophie • Nationalbewusstsein • Politische Philosophie • Politische Theorie • Quelle • Reden • Staatsphilosophie
ISBN-10 3-7873-1856-9 / 3787318569
ISBN-13 978-3-7873-1856-8 / 9783787318568
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
Mehr entdecken
aus dem Bereich
leben gegen den Strom

von Christian Feldmann

Buch | Softcover (2023)
Friedrich Pustet (Verlag)
16,95
Besichtigung einer Epoche

von Karl Schlögel

Buch | Hardcover (2023)
Carl Hanser (Verlag)
45,00
eine Einführung in Geschichte, Politik und Gesellschaft

von Rainer Tetzlaff

Buch | Softcover (2023)
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
37,99