Märchen aus aller Welt

Eltern Märchenedition 9
Buch | Hardcover
224 Seiten
2009
cbj (Verlag)
978-3-570-13809-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Märchen aus aller Welt
6,95 inkl. MwSt
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Märchen öffnen Welten


Märchen sind zeitlos und wollen immer wieder erzählt und gelesen werden. Sie gehören zu den Texten, die uns oft ein Leben lang begleiten. Die ELTERN Märchenedition versammelt die schönsten Texte in einer 10-bändigen Sammlerausgabe, in der jeder sein Lieblingsmärchen wiederfinden oder ganz neue, unbekannte Märchenschätze entdecken kann.


Gehört hat irgendwann ja irgendwie schon mal jeder vom Gestiefelten Kater, von Rotkäppchen oder der kleinen Seejungfrau. Aber wer kann sich noch wirklich daran erinnern, warum die elf Brüder von Elise in wilde Schwäne verwandelt wurden oder wie Ali Baba die vierzig Räuber überlistete?


Was früher selbstverständlich in jedes Kinderzimmer gehörte, lange Winterabende erst so richtig gemütlich und den Fernseher überflüssig machte, scheint heute – leider – ein bisschen aus der Mode gekommen. Dabei sind Märchen weder altmodisch noch langweilig und es ist längst an der Zeit, sie wieder aus ihrer staubigen Kellerecke ins rechte Licht des Bücherregals zu rücken.


Und so erscheinen mit der großen Eltern-Edition in 10 Autoren- und Themenbänden bekannte und unbekannte, deutsche und fremdsprachige, lustige und traurige Märchen in einer einzigartigen Sammlung. Ein Märchenschatz, den jeder liest und liebt. Ob zum Vorlesen oder Selberschmökern, als Geschenk, zum Sammeln oder Weitererzählen.


Die Edition wird wundervoll farbig ausgestattet von dem bekannten und renommierten Illustrator Dieter Wiesmüller und erscheint in einem praktischen und handlichen Format, das nicht nur gut in Kinderhände, sondern auch in jedes Bücherregal passt. Jeder Band erhält ein individuelles Vorwort und der Schuber eine zusätzliche Broschüre der Zeitschrift Eltern, in der die Frage beantwortet wird, warum Märchen heute noch wichtig sind.


Hans und die Bohnenranke Es war einmal eine arme Witwe, die hatte einen einzigen Sohn, der hieß Hans, und eine Kuh, die hieß Milchweiß. Ihr ganzes Vermögen war die Milch, die die Kuh jeden Morgen gab. Die trugen sie zum Markt und verkauften sie. Aber eines Morgens gab Milchweiß einfach keine Milch mehr, und sie wussten nicht, was sie nun tun sollten. "Was fangen wir nun an, was fangen wir nun an?", fragte die arme Witwe und rang die Hände. "Sei nicht so traurig, Mutter, ich gehe und suche mir irgendwo Arbeit", sagte Hans. "Ach, das haben wir ja schon früher versucht und niemand wollte dich nehmen", sagte seine Mutter. "Wir müssen Milchweiß verkaufen und mit dem Geld einen Laden aufmachen oder sonst etwas." "Gut, Mutter", sagte Hans. "Heute ist Markttag, da werde ich Milchweiß bald los, und dann werden wir schon sehen, was wir tun." So nahm er die Kuh am Strick und ging fort. Er war noch nicht weit gegangen, da traf er einen seltsam aussehenden alten Mann, der zu ihm sagte: "Guten Morgen, Hans." "Guten Morgen", sagte Hans und wunderte sich, woher der Alte seinen Namen wusste. "Nun, Hans, wohin gehst du?", fragte der Mann. "Ich gehe zum Markt und will unsere Kuh verkaufen." "Na, du siehst grade so aus, als ob du 'ne Kuh verkaufen kannst", sagte der Mann. "Ich glaube, du weißt nicht einmal, wie viel fünf Bohnen sind." "Zwei in jeder Hand und eine im Mund", sagte Hans spitz. "Richtig", sagte der Mann, "und hier sind auch die Bohnen", fuhr er fort und zog aus seiner Tasche ein paar sonderbar aussehende Bohnen. "Weil du so klug bist, will ich gern mit dir tauschen - gib mir deine Kuh, dann kriegst du die Bohnen." "Mach, dass du fortkommst", sagte Hans. "Das könnte dir so passen!" "Ach, du weißt nur nicht, was das für Bohnen sind", erwiderte der Mann. "Wenn du sie am Abend einpflanzt, sind sie über Nacht bis zum Himmel gewachsen." "Wahrhaftig?", fragte Hans. "Du machst wohl nur Spaß." "Nein, so ist's wirklich, und wenn es nicht stimmt, kannst du deine Kuh zurückhaben." "Abgemacht", sagte Hans, gab ihm den Strick, an den Milchweiß angebunden war, und steckte die Bohnen in die Tasche. So ging der Hans nach Hause, und da er nicht sehr weit zu gehen hatte, war es noch nicht dunkel, als er vor seine Tür kam. "Schon zurück, Hans?", fragte seine Mutter erstaunt. "Du hast ja Milchweiß nicht mehr, dann hast du sie also verkauft. Wie viel hast du für sie bekommen?" "Wenn du das raten könntest, Mutter", antwortete Hans. "Nein, wirklich? Du guter Junge! Fünfzig Gulden, hundert Gulden, hundertfünfzig Gulden, zweihundert können es doch nicht sein?" "Ich sagte ja schon, du kannst es nicht raten - was sagst du zu diesen Bohnen? Es sind Zauberbohnen, wenn du sie am Abend einpflanzt, sind ..." "Was!", rief Hansens Mutter. "Bist du solch ein Narr, solch ein Tölpel, solch ein Dummkopf gewesen, meine Milchweiß, die beste Milchkuh im Dorf, und bestes Fleisch obendrein, wegzugeben für ein paar armselige Bohnen. Da hast du eine Ohrfeige dafür! Und noch eine! Und noch eine! Und deine kostbaren Bohnen werfe ich zum Fenster hinaus. Und nun marsch ins Bett mit dir. Heute Abend kriegst du keinen Schluck zu trinken und keinen Bissen zu essen." Da ging Hans die Treppe hinauf in seine Kammer unterm Dach und war ganz traurig, das könnt ihr glauben, teils seiner Mutter wegen und teils weil er kein Abendbrot bekommen hatte. Endlich schlief er fest ein. Als er erwachte, sah seine Kammer sehr sonderbar aus. Die Sonne schien an einer Seite hinein, aber der ganze übrige Teil lag im tiefen Schatten. Da sprang Hans auf, zog sich an und ging ans Fenster. Was denkt ihr wohl, was er da sah? Die Bohnen, die seine Mutter aus dem Fenster in den Garten geworfen hatte, waren zu einer großen Bohnenranke geworden, die hoch und höher und höher reichte bis an den Himmel. Da hatte der Mann also die Wahrheit gesagt. Die Bohnenranke wuchs ganz nah bei Hansens Fenster, so brauchte er es nur zu öffnen und tat einen Sprung auf die Bohnenranke, die wie eine große Leiter in die Höhe stieg. Und Hans kletterte und kletterte und kletterte und kletterte und kletterte und kletterte und zuletzt kam er zum Himmel. Und als er dahin kam, sah er eine lange und breite schnurgerade Straße. Da ging er weiter und weiter und weiter, bis er zu einem riesengroßen Haus kam, und auf der Türschwelle saß eine riesengroße Frau. "Guten Morgen, liebe Frau", sagte Hans ganz höflich. "Wollt Ihr nicht so freundlich sein, mir etwas Frühstück zu geben?" Denn ihr wisst ja, er hatte am Abend vorher nichts gegessen und war so hungrig wie ein Tiger. "Frühstück willst du haben, was?", fragte die riesenriesengroße Frau. "Du wirst gleich selbst Frühstück sein, wenn du nicht schnell machst, dass du fortkommst. Mein Mann ist ein Menschenfresser und er isst nichts lieber als kleine Jungen, auf Brot geröstet. Du tätest besser, dich schnell davonzumachen, denn er wird gleich kommen." "Ach, bitte, gebt mir doch etwas zu essen, liebe Frau. Ich habe seit gestern früh nichts zu essen bekommen, wahr und wahrhaftig", erwiderte Hans. "Und ich finde, geröstet zu werden, auch nicht schlimmer, als vor Hunger zu sterben." Nun war aber die Frau des Menschenfressers nicht halb so böse, wie sie tat. Sie nahm daher Hans mit in die Küche und gab ihm ein dickes Stück Brot und Käse mit einem Becher Milch. Aber Hans war noch nicht halb fertig, da ging es: trapp, trapp, trapp. Das ganze Haus fing an zu zittern von den Schritten, die näher kamen. "Ach du meine Güte! Das ist mein alter Mann", sagte die Frau des Menschenfressers. "Was in aller Welt soll ich nun anfangen? Komm schnell mit und springe hier hinein." Und sie schob Hans in den Ofen, gerade als der Menschenfresser hereinkam. Es war ein ganz großer, wahrhaftig. Am Gürtel hingen ihm drei Kälber, mit zusammengeschnürten Hinterfüßen.

Erscheint lt. Verlag 7.10.2009
Reihe/Serie Eltern family
Eltern Märchenedition
Illustrationen Dieter Wiesmüller
Zusatzinfo Mit fgb. Illustrationen
Sprache deutsch
Maße 115 x 170 mm
Gewicht 310 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Vorlesebücher / Märchen
Schlagworte Märchen / Märchensammlungen; Kinderliteratur/Jugendliteratur • Märchen/Sagen; Kinder-/Jugendliteratur
ISBN-10 3-570-13809-7 / 3570138097
ISBN-13 978-3-570-13809-0 / 9783570138090
Zustand Neuware
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