Die Bibel - Das Alte Testament

Sybil Gräfin Schönfeldt, geboren 1927, ist promovierte Germanistin und Kunsthistorikerin und arbeitete lange als Redakteurin und freie Journalistin, u.a. für DIE ZEIT und das ZEIT-Magazin. Sie schrieb und übersetzte zahlreiche Bücher für Kinder und Erwachsene und wurde u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis und dem Europäischen Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Sybil Gräfin Schönfeldt lebt in Hamburg.

"Am Anfang war nichts. Keine Erde, kein Licht, kein Oben und kein Unten, kein Leben, kein einziger Stern. Nichts. Nur Gott, Gott der Herr.Und weil das unvorstellbar ist, beginnen die Geschichten im Alten Testament mit Bildern von der Erschaffung der Welt, die nichts mit Zeit und Raum zu tun haben, nichts mit dem, was man Jahrtausende später Mathematik und Naturwissenschaft nennen wird.Dafür entsteht das Bild einer geordneten Welt: zuerst überall Licht. Dann das Himmelsgewölbe, das einen Raum schafft, und Erde und Meer, die diesen begrenzten Raum erfüllen. Dann wächst das Grün, und Tiere und Menschen kommen hinzu. Das alles wie aus einem Atem, in einem Zug. Und man begreift die Kraft und die Schönheit, aus der Blüte und Stein, Sonne und Regen, Leoparden und Albatrosse, Mücken und Menschen entstanden sind.Wer aber hat das alles gemacht? Er erschien so gewaltig und heilig, dass niemand wagte, seinen Namen zu nennen. 'Am Anfang war das Wort', heißt es, und dieses Wort steht für Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde."Er sah, dass es gut war." - Mit dem Bild dieser Ordnung, die auch gut und schön war, beginnt die Geschichte von der Erde und dem Menschengeschlecht und von diesem geheimnisvollen Gott ..."