Der Lederstrumpf

Wer kennt ihn nicht, Coopers legendären Lederstrumpf, der seinen Namen den auffallenden Gamaschen aus Hirschleder verdankt? Als Wildtöter, Falkenauge, Pfadfinder und Lange Büchse wandert der Jäger und Fallensteller Nathaniel Bumppo mit dem Leser durch die Prärie und die Wälder Nordamerikas im ausklingenden 18. Jahrhundert. Seit Generationen gehört der Lederstrumpf zu den Klassikern der Abenteuerliteratur für jung und alt. Coopers Werk ist in Deutschland fast nur als Bearbeitung für Jugendliche bekannt, aus der man kaum eine Vorstellung über die literarische Dimension dieser Texte gewinnen kann. Dabei gehört der 1789 in Burlington/New Jersey geborene, 1851 in Cooperstown gestorbene "amerikanische Walter Scott" gemeinsam mit Washington Irving und Edgar Allan Poe zu den wichtigsten literarischen Repräsentanten der Romantik in Nordamerika, und sein Werk zählt unbestritten zur Weltliteratur. Der Lederstrumpf wurde weltweit übersetzt und in unterschiedlichster Form bearbeitet. Dieser Ausgabe liegt die zeitgenössische Übersetzung von Christian August Fischer der in den Jahren 1826 bis 1850 herausgegebenen "Sämtlichen Werke" zugrunde. Diese Übertragung ist zeitlich dem Original noch so nah, dass sie sprachlich am ehesten die Grundstimmung der Erzählung wiedergibt. Der Text wurde vorsichtig überarbeitet und von unwesentlichen Längen befreit. Aufgabe war es, eine möglichst vollständige, dem Charakter des Originals entsprechende und doch auch heute noch gut lesbare Ausgabe zu schaffen, die die epische Kraft der unsentimentalen, abenteuerlichen Erzählungen ebenso zur Geltung bringt wie Coopers erstaunlich moderne zivilisationskritische Naturphilosophie. Max Slevogts Illustrationen zum Lederstrumpf zählen sicher zu den besten Schöpfungen dieses graphischen Genies. Die sorgfältig reproduzierten 67 Steinzeichnungen machen diese Gesamtausgabe zu einer bibliophilen Kostbarkeit für Sammler und Liebhaber, die Jugendliche ebenso anspricht wie erwachsene Leser.