Mann mit blauem Schal - Martin Gayford

Mann mit blauem Schal

Ich saß für Lucian Freud - Ein Tagebuch

(Autor)

Buch
248 Seiten
2011 | 1., Aufl.
Piet Meyer Verlag
978-3-905799-11-8 (ISBN)
28,40 inkl. MwSt
Über einen Zeitraum von mehr als 7 Monaten (28. November 2003 bis 4. Juli 2004) sitzt Martin Gayford, Londoner Kunstkritiker, Buchautor und Freund von Lucian Freud, dem britischen Maler Modell. Der Kritiker führt Tagebuch: über jede Sitzung, über die Gespräche mit dem Meister, über seine Gefühle, während jeder Zoll seines Gesichtes gemustert, beobachtet und auf die Leinwand transponiert wird, und er hält die Konzentration und Spannung ebenso fest wie die manchmal quälende Langsamkeit oder gar Langeweile, mit welcher das Bild millimeterweise entsteht.Freud äußert sich mit Witz über Künstlerkollegen, die er gekannt hat, darunter Picasso, Max Ernst, Giacometti und Francis Bacon. Er gibt dabei Ansichten zum Besten, die häufig ungewöhnlich, immer aber interessant und erhellend sind (Ansichten, die einem Kunstkritiker oder Kunsthistoriker nicht im Traum einfallen würden.). Der Maler äußert sich über die Kunst im Allgemeinen, über seine eigene Arbeit im Besonderen, und er spricht, immer mit Hochachtung, von den alten Meistern, seinen Lieblingsmalern. Dieses Tagebuch liest sich, Seite für Seite, spannend wie ein Roman.Lucian Freud wurde 1922 in Berlin geboren und verstarb vor kurzem in London. Der Enkelsohn von Sigmund Freud musste 1933 mit seiner Familie nach London flüchten. Er gilt weltweit als einer der großen Maler unserer Zeit (und hat etwa die britische Königin, die Entourage von Mick Jagger, aber auch Ganoven und Freunde aus der Londoner Unterwelt portraitiert). Der Prozess, in den er den ihm geduldig Modell Sitzenden hineinzieht, hat etwas Meditatives, ist wie eine lange (monatelange) zen-buddhistische Übung und Strecke, welche die beiden in Stille und Konzentration, nur manchmal durch kurze Gespräche unterbrochen, zurücklegen. Am Ende ist ein gelungenes Bild da. Das Buch ist damit auch ein anschauliches Dokument dessen, wie Kunst funktioniert, wie Malerei konkret eintsteht, Strich für Strich, Augen-Blick für Augen-Blick, wie ein Bild Schritt für Schritt, aus tausend Farbtupfern und tausend Kontrollgängen des Künstlers dazwischen, Gestalt annimmt. Dieses Buch ist ein Augenöffner, ein Glücksfall für jeden, der sich heute noch für Malerei (so wie sie seit Jahrhunderten geübt worden ist) interessiert.Eine Schule des Sehens, des wirklichen Hinschauens und Verstehens.

Zum Autor: Der Brite Martin Gayford hat wichtige Studien über Constable, von Gogh und Gaugin veröffentlicht und 2009 die Constable-Ausstellung in der Londoner National Portrait Gallery ausgerichtet. Er schreibt für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften. Im deutschen Sprachraum ist der in Cambridge lebende Autor noch weitgehend unbekannt.

Erscheint lt. Verlag 23.9.2011
Reihe/Serie KapitaleBibliothek ; 4
Übersetzer Heike Reissig
Sprache deutsch
Original-Titel Man with a Blue Scarf: On Sitting for a Portrait by Lucian Freud
Maße 152 x 229 mm
Gewicht 744 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Kunstgeschichte / Kunststile
Kunst / Musik / Theater Malerei / Plastik
Geisteswissenschaften Psychologie Psychoanalyse / Tiefenpsychologie
Schlagworte Freud • Freud, Lucian • Gayford, Martin • Meyer Piet • Meyer, Piet • Piet Meyer • Portraitmalerei
ISBN-10 3-905799-11-1 / 3905799111
ISBN-13 978-3-905799-11-8 / 9783905799118
Zustand Neuware
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