Chanson und Vaudeville
Röhrig Universitätsverlag
978-3-86110-211-3 (ISBN)
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Die wechselnde Geschichte von Chanson und Vaudeville bewegt sich in dem weiten Spektrum von trivialer Unterhaltung bis zum engagierten politischen Kampf und zum selbstreflektiven Prolog oder zur Schlußmoral eines Theaterstücks. Der Wert der einzelnen Gesänge ist ganz unterschiedlich zu bemessen. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, daß die ganze Breite der Möglichkeiten ihre Berechtigung hat.
Die Erforschung des Vaudeville und des Chanson wurde lange Zeit vernachlässigt, da man diese Gattungen im niederen Bereich kultureller Aktivitäten angesiedelt und mit Phänomenen verbunden sah, mit denen man sich nicht auseinandersetzen wollte. Daß viele Stücke aus dem Bereich des - wenn auch mehrheitlich populären - Musiktheaters stammten, und sie im religiösen Brauchtum, in der Musikpädagogik und in der Schule eine nicht zu unterschätzende Rolle spielten, wurde ebenso ignoriert wie die Tatsache, daß Chanson und Vaudeville nicht nur in Frankreich, sondern auch in der Frankophonie und darüber hinaus in anderen Ländern bekannt waren und gepflegt wurden. Die Stiftung Volkswagen unterstützte drei Jahre lang ein Forschungsprojekt, in dessen Rahmen eine Datenbank der Timbres wichtiger Textkorpora des 18. Jahrhunderts erstellt und die Funktionsweisen der Gattung untersucht wurden. Mit dem Begriff Timbre wird eine Melodie oder Weise und die mit ihr verbundene Textierung evoziert, auf die ein aktueller neugedichteter Text gesungen wird. Da der ursprüngliche Text bekannt ist und mit den Melodien selbst ein Affekt verbunden ist, ergibt sich zusammen mit dem parodierten Text ein neues intertextuelles Sinngefüge.
Menschen aller Bevölkerungsschichten, aber auch professionelle Theaterleute und Chansonniers einschließlich des berühmtesten Chansonniers des 19. Jahrhunderts, Béranger, bedienten sich der Timbres bis zu der Zeit, als Frédéric Bérat und Pierre Dupont im 19. Jahrhundert begannen, die Verse und eine originale Musik zu komponieren und damit dem modernen Chanson den Weg zu bahnen.
Herbert Schneider: Gattungsreflexion und Gattungspoetik im Chanson
Rolf Reichardt: Gesungene Bilder - gemalte Lieder. Wechselbeziehungen zwischen französischen Chansons und Druckgraphik vom Ancien Régime zum 19. Jahrhundert
Heinz Jürgen Winkler: Der Timbre »La petite fronde« während der Fronde (1648-53) in der Verwendung des Chansonniers Versailles, MS Lebaudy
Thomas Betzwieser: Funktion und Poetik des Vaudevilles im Théâtre de la foire
Rainer Bayreuther : Die französischen Opernmelodien in den geistlichen Liedern des Heb-Opfers von Heinrich Georg Neuß (1692) und ihre Verbreitung im deutschen Kirchenlied des frühen 18. Jahrhunderts
Annette Keilhauer: Bild-Chanson-Bezüge in der illustrierten Sammlung: Der Choix de Chansons von 1773
Concetta Condemi: La chanson de café-concert en France (1848 - 1920). Censure et liberté d'expression d'un loisir de masse
Waltraud Linder-Beroud: »Gefangen in maurischer Wüste...«. Béranger in Deutschland
Reihe/Serie | Schriften der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek ; 6 |
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Co-Autor | Rainer Bayreuther, Thomas Betzwieser, Concetta Condemi |
Vorwort | Herbert Schneider |
Zusatzinfo | 160 schw.-w. u. 8 farb. Abb. |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 530 g |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Musik ► Musikgeschichte |
Schlagworte | Chanson • Vaudeville |
ISBN-10 | 3-86110-211-0 / 3861102110 |
ISBN-13 | 978-3-86110-211-3 / 9783861102113 |
Zustand | Neuware |
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