Vorzeichenwechsel

Gesellschaftspolitische Dimensionen von Musikpädagogik heute
Buch | Softcover
174 Seiten
2019
Waxmann (Verlag)
978-3-8309-4038-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vorzeichenwechsel -
32,90 inkl. MwSt
Mehr denn je muss sich Musikpädagogik sowohl gesellschaftlichen als auch politischen Diskussionen stellen. Tradierte Blickwinkel sind kritisch zu überdenken und zu hinterfragen. Lässt man sich hierauf ein, dann spricht einiges dafür, dass hier mehr als nur ein Vorzeichenwechsel im traditionellen Sinn vorliegt. Wenn es nicht mehr ausreicht, bewährte Verfahrensweisen und Denkmuster musikpädagogischer Arbeit allein um neue Zielgruppen und didaktische Paradigmen zu ergänzen, dann steht Musikpädagogik wohl aktuell an einem Punkt, an dem der Rückzug auf das vermeintliche Kerngeschäft nicht mehr möglich, eine grundlegende Neuorientierung notwendig und selbst eine normativ-politische Positionierung unausweichlich erscheint.
Gegenwärtig scheint Musikpädagogik mehr denn je in den Sog gesellschaftlicher und politischer Spannungsfelder zu geraten: Inklusion und Diversität fordern das Selbstverständnis einer sich als exklusiv verstehenden künstlerischen Ausbildung heraus; mit dem Engagement in Initiativen für geflüchtete Menschen befinden sich Musikpädagog*innen im Zentrum globaler Umwälzungen; musikalische und musikpädagogische Großprojekte treten mit dem Anspruch gesellschaftlicher Transformation auf; Musik wird zur Projektionsfläche der Suche nach kollektiver Identität und fällt der politischen Vereinnahmung anheim. Lässt man sich auf eine solche Perspektive ein, dann spricht einiges dafür, dass hier mehr als nur ein Vorzeichenwechsel im traditionellen Sinn vorliegt. Wenn es nicht mehr ausreicht, bewährte Verfahrensweisen und Denkmuster musikpädagogischer Arbeit allein um neue Zielgruppen und didaktische Paradigmen zu ergänzen, dann steht Musikpädagogik wohl aktuell an einem Punkt, an dem der Rückzug auf das vermeintliche Kerngeschäft nicht mehr möglich, eine grundlegende Neuorientierung notwendig und selbst eine normativ-politische Positionierung unausweichlich erscheint.

Katharina Bradler studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Musikpädagogik und Philosophie in München sowie Instrumentalpädagogik mit Hauptfach Violine in Osnabrück. Sie unterrichtete in vielfältigen Settings im Musikschul- und Hochschulbereich. Einer ihrer Arbeitsschwerpunkte liegt auf dem Gruppen- und Klasseninstrumentalunterricht für Streichinstrumente, über den sie an der Universität der Künste Berlin promovierte. Seit 2016 war sie Professorin für Musikpädagogik an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. 2020 folgte sie einem Ruf an die Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.

Marion Haak-Schulenburg ist als Musikpädagogin und Chorleiterin praktisch und wissenschaftlich im Feld von Community Music tätig. Im Anschluss an ihr Schulmusikstudium an der Universität der Künste Berlin leitete sie von 2006–2009 Kinderchöre und Gruppen im Bereich von Elementarer Musikerziehung für die Barenboim-Said Stiftung in der West Bank (Palästina). Als Stipendiatin im Graduiertenkolleg „Das Wissen der Künste“ (UdK Berlin) erforscht sie in ihrer Doktorarbeit die Arbeit zweier Musikprojekte in Palästina im Hinblick auf ihre Ziele, ihre Grundannahmen und ihre Praxis. In ihrer praktischen Arbeit legt sie ihren Schwerpunkt auf die Arbeit mit der Stimme ebenso wie auf die Möglichkeiten, musikalische Arbeit in transkultureller Arbeit zu nutzen.

Barbara Hornberger ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hildesheim. Sie wurde an der Universität Hildesheim mit einer Arbeit über die Neue Deutsche Welle promoviert und war Vertretungsprofessorin für Popularmusik an der Universität Siegen.

Peter Röbke war Musikschullehrer und -leiter in Berlin und ist seit 1994 Professor für Instrumental- und Gesangspädagogik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sowie seit Oktober 2010 Vorstand des dortigen Instituts für musikpädagogische Forschung, Musikdidaktik und Elementares Musizieren. Wichtigste Veröffentlichungen: Vom Handwerk zur Kunst. Didaktische Grundlagen des Instrumentalunterrichts, Das Musizieren und die Gefühle. Instrumentalpädagogik und Psychoanalyse im Dialog (gemeinsam mit Helmuth Figdor) sowie Musikschule gibt es nur im Plural (gemeinsam mit Natalia Ardila-Mantilla und Hanns Stekel).

Der im Band unternommene diskursive Vorzeichenwechsel schlägt in 13 Beiträgen kritische Perspektiven vor und zeigt dabei keine Scheu vor unbequemen Fragen und Dissonanzen zu Zugängen, Teilhabe und Ausschluss. - Mariama Diagne, in: mdw - Magazin der universität für musik und darstellende kunst wien Dezember 2020/Jänner 2021, S.72.

Der im Band unternommene diskursive Vorzeichenwechsel schlägt in 13 Beiträgen kritische Perspektiven vor und zeigt dabei keine Scheu vor unbequemen Fragen und Dissonanzen zu Zugängen, Teilhabe und Ausschluss. – Mariama Diagne, in: mdw - Magazin der universität für musik und darstellende kunst wien Dezember 2020/Jänner 2021, S.72.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie wiener reihe musikpädagogik ; 2
Co-Autor Natalia Ardila-Mantilla, Ivo I. Berg, Katharina Bradler, Marion Haak-Schulenburg, Barbara Hornberger, Franz Kasper Krönig, Hannah Lindmaier, Peter Röbke
Sprache deutsch
Maße 165 x 235 mm
Gewicht 320 g
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Musik Musikgeschichte
Schlagworte Barenboim-Said Stiftung • Cultural Studies • Diversität • Educationale Governance • Heimat • Identität • Inklusion • Migration • Musikschule • Rechtspopulismus • Schulpädagogik • Transkulturalität • Universität für Musik und darstellende Kunst Wien • Vielfalt
ISBN-10 3-8309-4038-6 / 3830940386
ISBN-13 978-3-8309-4038-8 / 9783830940388
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
Mehr entdecken
aus dem Bereich