Mitsukos Restaurant

Roman
Buch | Softcover
416 Seiten
2011
btb (Verlag)
978-3-442-74159-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mitsukos Restaurant - Christoph Peters
9,99 inkl. MwSt
Eine herrlich sinnliche Komödie über Schönheit, Genuss und Liebe

Solange sie sich erinnern können, sind die beiden Freunde Achim und Wolf Japan- Fans. Da entdecken sie eines Tages in einem rustikalen Vereinsheim am Mittelrhein ein japanisches Spitzenrestaurant. Und dessen geheimnisvolle Chefin Mitsuko. Eine subtil komische Geschichte über die schwärmerische Suche nach strenger Schönheit, purem Genuss und dem ganz Anderen in Gestalt einer Frau nimmt ihren Lauf ...

Christoph Peters wurde 1966 in Kalkar geboren. Er ist Autor der Romane "Stadt Land Fluß" (ausgezeichnet u.a. mit dem aspekte-Literaturpreis), "Das Tuch aus Nacht" und "Ein Zimmer im Haus des Krieges", der Erzählung "Heinrich Grewents Arbeit und Liebe" sowie des Erzählungsbandes "Kommen und gehen, manchmal bleiben". Christoph Peters lebt heute in Berlin.

"Mit großer Leichtigkeit und viel Ironie erzählt." NDR Kultur

"Mit großer Leichtigkeit und viel Ironie erzählt."

"Ein Buch voller liebenswerter Magie, in das man sich von der ersten Seite an unsterblich verliebt!"

"Christoph Peters ist ein eleganter, komischer und sinnlicher Roman gelungen, der nicht zuletzt auch das Essen an sich zelebriert."

Es heißt, Rikyü sei des öfteren voll mit Sake durch die Gegend getorkelt", sagte Wolf. "Kann sein." / "Darf er das als Tee-Meister und Zen-Priester überhaupt?" / Achim überhörte die Provokation und antwortete nicht. / Wie immer freitags um diese Uhrzeit geriet der Verkehr, je näher sie dem Stadtzentrum kamen, zunehmend ins Stocken. Tausende hatten sich in Kleinwagenverbänden und Bus-Konvois aufgemacht, um die Sinnlosigkeit ihres Daseins für ein Wochenende in der Düsseldorfer Altstadt zu ertränken. Im Gegensatz zu Wolf, der dieses Revier selbst zuweilen nutzte, um ohne Mühe und frei von späteren Komplikationen Frauen für spontanen Geschlechtsverkehr zu werben, fand Achim den Bezirk billig. / "Der Mob auf dem Weg in die Versenkung", sagte er, als sie neben einem mit fünf winkenden Mädchen besetzten Opel Corsa zum Stehen kamen, woraufhin Wolf in obszönes Gelächter ausbrach, "Schneckchen" schmatzte und zurückwinkte, als hätte er seine Pläne für den Abend soeben geändert. / "Arschloch", brummte Achim. Einige hundert Meter weiter auf der Oberkasseler Brücke, immer noch im Schrittempo, deutete er nach rechts und sagte: "Da hinten wohnt Beuys." / Wolf zuckte mit den Achseln. / "Beuys hat sich auch viel mit Japan beschäftigt", sagte Achim. "Ein Mißverständnis." "Die Japaner sehen das anders." / "Die Japaner verstehen uns heutzutage besser als sich selbst." / Mittlerweile war es kurz vor sieben, das Museum hatte seit einer Stunde geschlossen, Wolf schimpfte: "Scheiß Weiber", und Achim sagte: "Ach Quatsch." / Sie schoben sich von Ampelphase zu Ampelphase über die Hofgartenrampe in Richtung Königsallee, wo Wolf ein bestimmtes Parkhaus im Visier hatte, weil er später eine Diskothek in der Nähe aufsuchen wollte. Dort trafen sich, wie er einem Düsseldorfer Stadtmagazin entnommen hatte, die Töchter der ortsansässigen japanischen Geschäftsleute zur Drogen- und Kontaktaufnahme. / "Japanische Mädchen", erläuterte Wolf beim Aussteigen, "werden dazu erzogen, ihren Männern zu dienen, um sie glücklich zu machen, aber nicht durch christliche Sexualmoral genau daran gehindert." / Achim seufzte. / Als sie auf die Straße traten, hatte es zu nieseln angefangen, so fein und schwebend, daß Schirme nutzlos gewesen wären. Wolf fuhr sich mit der Hand durchs Haar, dachte, daß Regenwasser seiner Frisur noch immer gut bekommen sei. Achim maulte: "Wegen deiner Scheiß-Disko latschen wir jetzt eine halbe Stunde durch den Regen." / "Zehn Minuten. / "Fünfzehn." / "Stelle dich auf Regen ein, auch wenn es nicht regnet, lautet eine der sieben Regeln Rikyus." "Es regnet aber." / "Dann dürfte es erst recht kein Problem für dich sein." / Da die Geschäfte bereits um halb sieben schlossen, waren Viertel, in denen weder Bierkneipen noch Speisegaststätten vorherrschten, um diese Uhrzeit bereits ausgestorben. / "Ich bin wirklich gespannt", sagte Achim. / "Auf rohen Fisch." / "Vielleicht auch auf etwas anderes." / "Du bist doch der Authentizitätsfanatiker." / "Ich meine nur, daß ich völlig offen hingehe." / Zu Beginn der Bolker Straße schwenkten sie rechts in die kaum beleuchtete Grabbe-Straße, an deren Ende unter einem ziegelgedeckten Vordach eine voluminöse rote Laterne den Eingang des Restaurants Kabuki markierte. Das Haus war ein schäbiger Zweckbau aus der Nachkriegszeit, hatte aber im unteren Teil mit Hilfe dunkler Balken und weißer Blendplatten, auf die mächtige Schriftzeichen kalligraphiert waren, ein leidlich japanisches Gepräge erhalten. Hinter die Fenster waren traditionelle Papierwände montiert, so daß die Gäste im Innern ebenso vor neugierigen Blicken bewahrt blieben wie die Geheimnisse der Küche. Selbst der breite Schaukasten rechts der Tür war japanischer Herkunft, was man an den aufwendigen Holzverbindungen sah, die ein deutscher Schreiner ohne Zweifel durch Baumarktschrauben ersetzt hätte. / Achim und Wolf versuchten zunächst, sich auf den verschiedenen Speise- u.Getränkekarten zu orientieren .

Erscheint lt. Verlag 8.2.2011
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 119 x 187 mm
Gewicht 330 g
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga Humor / Satire
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Buch • Bücher • Deutschland • Frau • Freunde • Geheimnis • Humor • Japan • Kochen/Kochbuch; Romane/Erzähl. • Kochen/Kochbuch; Romane/Erzählungen • Komödie • lustig • lustige • Mittelrhein • Restaurant • Rheingau Literaturpreis • Roman • Romane • Taschenbuch • Unterhaltung • Yakuza; Romane/Erzählungen
ISBN-10 3-442-74159-9 / 3442741599
ISBN-13 978-3-442-74159-5 / 9783442741595
Zustand Neuware
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