Troja

Roman

(Autor)

Buch | Softcover
528 Seiten
2012
Heyne (Verlag)
978-3-453-47107-8 (ISBN)
9,99 inkl. MwSt
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Kampf um Troja: ein unsterblicher Mythos

Jeder kennt ihn, den Mythos vom Untergang der berühmten Stadt, die von den Griechen zerstört wurde, weil Paris die schöne Helena entführt hatte. Gisbert Haefs erzählt die Geschichte in einer ganz anderen Version. In seinem farbenprächtigen Panorama steht Troja im Zentrum politischer Intrigen und Machtkämpfe, die schließlich zur Katastrophe führen.

Gisbert Haefs, 1950 in Wachtendonk am Niederrhein geboren, lebt und schreibt in Bonn. Als Übersetzer und Herausgeber ist er unter anderem für die neuen Werkausgaben von Ambrose Bierce, Rudyard Kipling, Jorge Luis Borges und zuletzt Bob Dylan zuständig. Zu schriftstellerischem Ruhm gelangte er nicht nur durch seine Kriminalromane, sondern auch durch seine farbenprächtigen historischen Werke Hannibal, Alexander und Troja. Im Heyne Verlag erschienen zuletzt Caesar, Die Mörder von Karthago und Die Dirnen von Karthago.

Die beiden Männer, die den Krieg entscheiden sollten, der ihretwegen ausgebrochen war. Parisiti, den die Achaier Paris oder Alexandros nannten, sprang von einem der leichten trojanischen Wagen. Er stand ein paar Atemzüge lang still da, blickte die eigenen Reihen hinauf und hinab, wandte sich dann dem Heer der Gegner zu. Das Reden, das Gemurmel, die Rufe, alles erstarb; beklemmendes Schweigen zog über das Feld; eine andere Art Nebel, wie Ninurta fand. Keinerlei Begeisterung bei den Trojanern. Er musterte den Trojaner, aus der Ferne, und erinnerte sich an Ugarit, an Kerets Gemach, an den schnellen Griff nach Parisitis Handgelenk. Der Königssohn schien unverändert - aus der Entfernung. Groß, kräftig, eher schlank; Ninurta war bereit, einiges darauf zu wetten, daß die Nächte mit Helena Falten in Gesichts- und sonstige Haut gegraben hatten. Paris war kein mächtiger, wuchtigerRiese - kein Aias oder Achilleus oder Hektor; vom Körperbau hatte er mehr mit Leuten wie Agamemnon oder Odysseus gemein. Jetzt wandte er sich dem Wagenkorb zu; ein Helfer reichte ihm Beinschienen. Menelaos. Ihn hatte Ninurta noch nie aus der Nähe gesehen. Der Spartaner glich dem Trojaner: groß, stark, aber nicht massig. Über die weitergehenden Ähnlichkeiten mochte sich Helena äußern... Das Grinsen verfiel, als Ninurta den Blick hob. Da stand sie, auf einer kleinen Anhöhe, nicht weit hinter den ersten Reihen der Trojaner. Sie sprach mit einem Mann, der den Helm in den Nacken geschoben hatte und sich nun lächelnd abwandte. Pandaros: ein gerühmter Bogenschütze; aber davon hatten die Trojaner reichlich. »Was machen eure Lehrlinge? Können sie inzwischen mit dem Bogen umgehen?« Khanussu wackelte mit dem Kopf. »Geht so. Ah, jetzt kann's nicht mehr lange dauern.« Menelaos hatte die Beinschienen befestigt; jemand reichte ihm den Brustpanzer. Paris schien schon bereit; er zerrte am Gürtel, an dem ein langes Schwert hing, und nahm dann einen Speer vom Wagen. »Ich muß näher ran«, knurrte Ninurta. »Das will ich genauer sehen. Tsanghar, du bleibst hier, hörst du?« Der Kashkäer nickte. »Keine zwanzig Löwen bringen mich näher dahin. Aber ist es klug, Herr?« »Nicht Herr und nicht klug. Bis gleich.« Ninurta lief den kleinen Hügel hinab. Khanussu, der eben mit einem seiner Männer geredet hatte, wandte sich um und rief: »Ninurta - Herr - Assyrer, bleib hier! Es ist...« Aber nun begann das Geschrei; Ninurta hörte nicht, was der Shardanier noch sagte. Er drängte sich durch die Reihen der Achaier, dorthin, wo er zuletzt Odysseus gesehen hatte. Hin und wieder erhaschte er durch Lücken, die sich auftaten und schlössen, einen Blick auf den Kampfplatz, wo Menelaos und Paris einander bedrohten und mit den Waffen fuchtelten. Endlich erreichte er den Ithaker und berührte ihn am Arm. Odysseus fuhr herum, die Hand amSchwertgriff - am Griff des langen feinen Stahlschwertes. »Ninurta!« Einen Augenblick lang bildete sich der Assyrer ein, Besorgnis oder gar Angst im Gesicht des Achaiers zu lesen. »Was machst du hier? Du solltest nicht hier sein. Es wird gefährlich...« Paris schleuderte seinen Speer. Menelaos riß den Schild hoch. Stöhnen und Geschrei übertönten jedes Kampfgeräusch; dennoch bildete Ninurta sich ein, das dumpfe Krachen zu hören, mit dem der Speer in die Schichten aus Leder und Bronze fuhr. Menelaos warf. Auch Paris fing den Speer mit dem Schild, aber er strauchelte beinahe - die ganze Wut des ersten Gemahls von Helena mußte in dem Wurf gesteckt haben. Menelaos stolperte, fiel vom eigenen Schwung fast vornüber, blieb auf den Beinen, riß das Schwert heraus und stürzte sich auf den Trojaner, der nicht schnell genug den Schild wegwerfen und die eigene Waffe ziehen konnte.

Erscheint lt. Verlag 13.8.2012
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 119 x 187 mm
Gewicht 415 g
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Antike • Buch • Bücher • Griechen • Griechenland • Historische Romane • Historische Romane/Erzählungen • HistorischerRoman • Intrigen • Katastrophe • Machtkampf • Märchenbuch • Mythen • Mythos • Politik • Roman • Taschenbuch • Troja; Romane/Erzählungen
ISBN-10 3-453-47107-5 / 3453471075
ISBN-13 978-3-453-47107-8 / 9783453471078
Zustand Neuware
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