Pariser Romanze

Papiere eines Verschollenen

(Autor)

Buch | Hardcover
144 Seiten
2019 | 2. Auflage
Lilienfeld Verlag
978-3-940357-28-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Pariser Romanze - Franz Hessel
18,90 inkl. MwSt
Ein letzter Frühling in Paris: Franz Hessel setzt der Boheme ein liebevoll wehmütiges Denkmal.
Der Erzähler des Buches befindet sich bereits an der Front, als er beginnt, seine letzten Pariser Erlebnisse aufzunotieren. Melancholisch blickt er zurück auf das Frühjahr 1914, auf die Atmosphäre der Stadt, die Menschen und seltenen Charaktere in seiner Umgebung und ganz besonders auf die Begegnung mit dem deutschen Mädchen Lotte, das ohne Begleitung nach Paris gekommen war und mehr und mehr in das Leben der Boheme eingesogen wurde. Es war der letzte Frühling einer offenen internationalen Gemeinschaft im Frieden.
"Pariser Romanze" ist Franz Hessels Buch der Erinnerung an eine durch den Ersten Weltkrieg verlorengegangene Welt in dieser einzigartigen Stadt: Cafés, Nachtclubs, verruchte Bälle, Drogen sowie eine bunt gewürfelte Gesellschaft vom norwegischen Künstler übers englische Partygirl bis zum russischen Großfürsten. Und dies wie immer unnachahmlich einnehmend erzählt mit dem menschenfreundlichen Blick eines Meisters der deutschen Sprache.

Franz Hessel, 1880 in Stettin geboren, wuchs in Berlin auf und lebte während seiner Studienjahre in München mit Franziska zu Reventlow in einer Wohngemeinschaft. 1906 bis 1914 lebte er in Paris, danach wieder in München und ab den zwanziger Jahren als Lektor und Übersetzer in Berlin, wo er u. a. mit Walter Benjamin befreundet war. Die Dreiecksbeziehung zwischen ihm, seiner Frau und Henri-Pierre Roché führte zu dessen Roman "Jules et Jim", der 1962 von François Truffaut verfilmt wurde. 1938 verließ Franz Hessel Deutschland, wurde 1940 in Frankreich interniert und starb nach einem im Lager erlittenen Schlaganfall 1941 in Sanary-sur-Mer. Bekannt ist er für seine melancholisch-einfühlsamen Romane ("Der Kramladen des Glücks", 1913; "Pariser Romanze", 1920; "Heimliches Berlin", 1927), aber ebenfalls als Essayist ("Marlene Dietrich", 1931; "Ermunterungen zum Genuß", 1933) und besonders für sein Flaneursbuch "Spazieren in Berlin" von 1929. Heute trägt der seit 2010 verliehene Franz-Hessel-Preis als bedeutender deutsch-französischer Literaturpreis seinen Namen.

„Ein deutscher Rekrut schreibt 1915 Briefe für seinen französischen Freund in ein Heft. Dies ist die Rahmenhandlung von Franz Hessels stark autobiografisch gefärbter Romanze, in der er von einer skeptischen Liebe und den Verwirrungen in einem gesamteuropäischen Bohème-Zirkel erzählt. Mit diesem Buch, geschrieben in seinem wunderbaren, unverwechselbaren Deutsch, nahm Hessel selbst während des Krieges Abschied von seinem geliebten Paris – und von der Sorglosigkeit einer jungen und wilden Moderne.“ (rbb Kulturradio, Katharina Doebler)

„Wie die anderen Romane Hessels besticht auch dieser durch seinen eleganten Stil“ (Morgenpost)

„Hessels herrliche Prosa ist ein leidenschaftlicher Appell gegen den Krieg und ein tiefgründiges Plädoyer für ein friedliches, buntes und gemeinsames Europa. … Pariser Romanze ist nicht nur eine wunderschöne Prosa aus ferner Zeit, ein fein gemachtes Buch, sondern auch höchst aktuell!“ (Für Sie gelesen – Buchhandlung Friebe, Joachim Warminski)

„Es ist die Leichtigkeit der Zeilen, die den Leser nach der letzten Zeile fasziniert zurücklässt. Doch der Leser ist nicht allein. Er weiß, dass Franz Hessel die Sehnsucht nach Seine, Montmartre, Montparnasse niemals ruhen lassen wird. Dieses Paris – und da hatte Hessel leider vollkommen recht – ist heute ein anderes Paris. Es sind andere Schätze, die den Besucher anziehen. Umso verlockender diese Erinnerungen an Paris vor den großen Kriegen, die so viel veränderten. Und bevor jetzt Zyniker die Bühne betreten, sei allen Lesern versichert, dass nicht der Krieg diese wunderbaren Erinnerungen hervorruft, sondern nur ein Könner seines Fachs wie Franz Hessel“. (www.aus-erlesen.de, Karsten Koblo)

"Ob sie da wohl heute noch liegt, die schmale Germaine, zwischen ihren Kissen? Ob sie noch Droge hat? Wer sorgt für sie? Hoffentlich gibt es auch jetzt im Kriege noch brave Engländer oder Amerikaner, die sich um sie bemühen, da die Deutschen fort sind, die sie immer besonders verehrten. Ach, meine Herren, sorgen Sie bitte für die kleine Germaine! Ihr Essen und Trinken kostet nicht viel; sie nährt sich meist von Hors d uvre, Salat mit viel Essig und Dessert. Großen Aufwand an Kleidern macht sie nicht: für die Straße das Reisekostüm, das ihr so gut steht, in dem sie sich als fremde Dame unterwegs fühlt, und zu Hause die allerlei Kimonos. Bringen Sie ihr Blumen und kleine japanische Puppen und bunte Ketten aus den billigen Auslagen von Montparnasse. Und sorgen Sie vor allem, daß die Droge nicht ausgeht. ( ) Ob sie uns, ihren alten Freunden, böse ist? Ob sie mit Verachtung boche sagt? Eigentlich fand sie immer die amerikanischen Nebenbuhler schicker, sie tänzelte zwischen Sport und Seele. In der Mitte aber war die Lampe mit der erlösenden Droge. China war besser als Deutschland und Amerika zusammen..."

Erscheint lt. Verlag 25.11.2019
Reihe/Serie Lilienfeldiana ; 15
Nachwort Manfred Flügge
Verlagsort Düsseldorf
Sprache deutsch
Maße 105 x 180 mm
Gewicht 166 g
Einbandart Halbleinen
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Schlagworte 1914 • Boheme • Erster Weltkrieg • Liebe • Paris • Paris, Geschichte; Romane/Erzähl. • Paris, Geschichte; Romane/Erzählungen
ISBN-10 3-940357-28-6 / 3940357286
ISBN-13 978-3-940357-28-1 / 9783940357281
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
Mehr entdecken
aus dem Bereich