Mein Wüstenkönig - Julia Tschertou

Mein Wüstenkönig

Roman

(Autor)

Buch | Softcover
144 Seiten
2013
edition innsalz (Verlag)
978-3-902616-93-7 (ISBN)
14,90 inkl. MwSt
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Die 39-jährige Ich-Erzählerin Tiziana lässt ihr Leben Revue passieren. Nach langen Kämpfen und Qualen verlässt Tiziana ihren Politiker-Ehemann und beschließt, mit Anouar, einem arabischen Herrscher, in dessen Wüstenreich zu leben. Dort findet sie all das Glück, das sie so lange vermisst hat.

Julia Tschertou, Tochter einer Österreicherin und eines Sarden, wurde am 20. Januar 1996 in Salzburg, Österreich, geboren und besuch seit 2006 das Akademische Gymnasium in Salzburg. Dieses Buch, ihr erstes Werk, gibt einen guten Einblick in die Seele eines reifen jungen Menschen, der mit Integration aufgewachsen ist und zwei Seelen in seiner Brust spürt.

Aus dem Inhalt:
Die Pressekonferenz
Wie alles begann
Im Auge des Sturms
Ein turbulenter Mai
Ein heißer Sommer
Zwangsurlaub
Badlands
Zum Abschuss freigegeben
Epilog
Glossar

Sie nannten ihn einen Tyrannen – ich nannte ihn mein Herz. Sie konnten meine Entscheidung nicht verstehen, ich dagegen konnte ihre nicht verstehen. Sie haben mein Herz getötet. In Stücke gerissen. Aber das war ihnen egal; es war ihnen nicht nur egal, sie haben sich sogar gefreut über ihre Grausamkeit. Wie konnten sie nur allesamt so grausam sein? Er war doch ein guter Mensch! Er hatte Fehler gemacht in seinem Leben, vielleicht mehr als einen, aber er bleibt trotzdem ein Mensch, und es gibt ihnen um alles in der Welt nicht das Recht, diesen Menschen einfach aus dem Weg zu räumen! Sie nannten ihren Führer einen Unmenschen, doch sie, die sie den bestialischen Mord an dem von ihnen abgestempelten Mörder feiern, nennen sich selbst Menschen. Hielten sie das für menschlich? Können sie damit leben? Sich mit einer solchen Schuld noch im Spiegel ansehen? Was sehen sie dort? Denken sie heute überhaupt noch darüber nach, was geschah? Nicht einmal ich kann genau sagen, wann all das passierte. Seit seinem Tod hatte ich nicht mehr die Kraft dazu, Tage, Wochen, Monate oder Jahre noch als Einheit wahrzunehmen, obwohl ich früher sogar die glücklichen Stunden zählte, in denen wir zusammen waren. Aber seit jenem schwärzesten Tag meines Lebens zog die Zeit nur noch unbemerkt an mir vorbei. Immer mehr kam ich zum Entschluss, dass Raum und Zeit nichts als Illusionen sind und in Wirklichkeit alles gleichzeitig abläuft. Für allgemeine Begriffe ist inzwischen wahrscheinlich ein halbes Jahrzehnt vergangen. Das weiß ich nur, weil ich immer wieder Steffanie, meine Freundin, danach fragte. Und doch kann ich das nicht so hinnehmen. Vermutlich, weil ich damals, wie gesagt, eine sehr lange Zeit überhaupt nichts spürte, außer einem tiefen, herzzerreißenden Schmerz. Den meisten Leuten, die ich kannte, fiel es jedoch schwer, mir diese unendliche Trauer abzunehmen, weil ich mich nach außen hin nie schwach zeigte, niemals. Ich war eine gute Schauspielerin. Obwohl irgendetwas tief in mir immer noch weiß, wie viele Jahre vergangen sind, glaube ich nicht einmal mir selbst. Vielleicht liegt es daran, dass ich vor circa einem halben Jahrzehnt aufgehört habe, überhaupt irgendetwas zu glauben. Die schreckliche Wahrheit ist, dass ich nicht einmal damals daran glauben konnte, dass alles gut ausgehen würde, auch wenn ich es mir noch so sehr wünschte. Und trotzdem war ich nicht in der Lage, die schlechte Vorahnung, die der Teufel mir zuflüsterte, weiterzudenken. Niemals hätte meine Vorstellungskraft so weit gereicht, wie es tatsächlich kam. War es nun sogar meine Schuld? Musste er sterben, weil es mir nicht gelang, ausnahmslos jeden Zweifel an ein „Happy End“ zu beseitigen? Wie sehr es mich doch schmerzt, dieses Wort zu benutzen! „Happy End“. Diese zwei kurzen Wörter drücken so viel widerwärtigen Zynismus aus – oder auch zynische Widerwärtigkeit! Der größte Trick, den der Teufel jemals geliefert hat, war, die Menschheit glauben zu lassen, es gäbe ihn gar nicht. Und ob es ihn gibt! Er hat es mir damals deutlich zu verstehen gegeben. Der Teufel ist mächtig, das war er immer – er wollte es schlimm, und es endete schlimmer.

"(LK) Die im Land Salzburg für Finanz- und Budgetangelegenheiten zuständige Referatsleiterin hat vermutlich ab 2001 eigenmächtig risikoreiche Finanzgeschäfte im Namen des Landes betrieben. Aus diesen Geschäften entstanden in den Jahren 2006 und 2007 Buchverluste, die von der verdächtigen Finanzmanagerin in der Buchhaltung versteckt wurden. Dafür hat sie mutmaßlich auch Protokolle und Unterschriften gefälscht. Weder ihre Vorgesetzten, der Finanzbeirat des Landes noch der Landesrechnungshof und der Rechnungshof des Bundes haben diese Geschäfte bei ihren Prüfungen gefunden. Um nicht entdeckt zu werden, hat die Mitarbeiterin überdies die jeweiligen Finanzlandesräte über den Zustand des Finanzmanagements getäuscht. Aufgeflogen ist die Mitarbeiterin, weil Finanzreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. David Brenner seit Sommer konkreten Hinweisen nachgegangen ist. Das hat die Finanzmanagerin am 26. November 2012 zu einem Geständnis gedrängt: Nach ihren eigenen Angaben ist ein rechnerisches Minus von etwa 340 Millionen Euro entstanden, das jedoch nach Auskunft der Experten nach heutigem Stand keine negative Auswirkung auf das Landesbudget habe. Landeshauptmann-Stellvertreter Brenner hat die Entlassung der Mitarbeiterin veranlasst sowie den Landesrechnungshof eingeschaltet. Auch der Rechnungshof wird informiert. Ebenso hat er die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft eingebracht. Weiters will Brenner eine komplette Neustrukturierung des Finanzmanagements und der Kontrollen. Der für kommenden Mittwoch, 12. Dezember, geplante Budgetbeschluss im Landtag sei dadurch nicht gefährdet."Sie alle kennen mich als absoluten Verfechter von Transparenz in der Politik, gerade wenn es um die Finanzen und damit um die Gelder der Steuerzahler und Steuerzahlerinnen geht", eröffnete Finanzreferent Brenner heute, Mittwoch, 6. Dezember, ein Informationsgespräch über einen mutmaßlichen Kriminalfall in der Finanzabteilung des Landes Salzburg. Gemeinsam mit dem Leiter der Finanzabteilung, Hofrat Dr. Eduard Paulus, und dem Direktor des Landesrechnungshofs, Dr. Manfred Müller, informierte Brenner dabei über den aktuellen Erkenntnisstand."Ich habe heute nach einer Woche härtester Arbeit und Recherchen die Aufgabe, sie darüber zu informieren, dass eine führende Mitarbeiterin der Finanzabteilung des Landes vermutlich seit mehr als einem Jahrzehnt und damit über drei Legislaturperioden und unter drei Finanzlandesräten alle Kontrollinstanzen und Sicherheitssysteme des Landes und der Republik ausgehebelt hat. Sie hat dabei Finanzgeschäfte getätigt, zu denen sie nicht berechtigt war. Sie hat Geschäfte abgeschlossen, die sie innerhalb der Abteilung verschwiegen hat. Und nach unserem Wissensstand hat sie Protokolle des Finanzbeirats gefälscht, um den Rechnungshof und den Landtag zu täuschen. Damit nicht genug: In mehreren Fällen müssen wir davon ausgehen, dass sie Unterschriften gefälscht hat, um das Vier-Augen-Prinzip für Geschäftsabschlüsse zu umgehen", schilderte Brenner, der heute auch seine Regierungskollegen und die Klubchefs der Landtagsfraktionen in Kenntnis gesetzt hat. ..."

Verlagsort 5282 Ranshofen
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 226 g
Einbandart Englisch Broschur
Themenwelt Literatur
Schlagworte Integration • Jungautorin • Jungautorin, Liebe, Integration, Migration, Wüste • Liebe • Migration • Wüste
ISBN-10 3-902616-93-8 / 3902616938
ISBN-13 978-3-902616-93-7 / 9783902616937
Zustand Neuware
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