Über Pop-Musik

Buch | Hardcover
474 Seiten
2014
Kiepenheuer & Witsch (Verlag)
978-3-462-04532-1 (ISBN)
39,99 inkl. MwSt
Diedrich Diederichsen über Pop-Musik: das Opus magnum.
Ganze Generationskohorten von Pop-Fans hat er angeregt und aufgestört: Diedrich Diederichsen.

Nun erscheint mit »Über Pop-Musik« das Ergebnis seines lebenslangen Nachdenkens über Pop.
»Über Pop-Musik« ist ein kluges, ein kontroverses Buch, dessen Thesen ganze Gebäude eilig zusammengezimmerter Übereinkünfte zum Einsturz bringen werden.

Pop-Musik, sagt Diederichsen, ist gar keine Musik. Musik ist bloß der Hintergrund für die viel tiefer liegenden, viel weiter ausstrahlenden Signale des Pop. Pop ist ein Hybrid aus Vorstellungen, Wünschen, Versprechungen. Er ist ein Feld für Posen und Pakte, für Totems und Tabubrüche.

Der Autor bezieht seine Argumente aus Semiotik und Soziologie ebenso wie aus der Geschichte und Gegenwart der Pop-Kultur und aus den angrenzenden Gebieten Jazz, Kino, Oper. Es dürfte das erste Buch sein, das der ganzen Vielgestaltigkeit des Phänomens Rechnung trägt, und das einzige, in dem gleichzeitig Theodor W. Adorno und Congo Ashanti Roy auftreten. Und es ist ein sehr persönliches Buch. Diederichsen greift immer wieder auf die eigenen Erfahrungen zurück, sein Initiationserlebnis war ausgerechnet ein Konzert des bleichen Bluesrockers Johnny Winter.

Was er über dessen Auftritt schreibt, gilt für viele, die nach dem Zweiten Weltkrieg aufgewachsen sind: Pop hat »eingelöst, was wir alle immer schon geahnt hatten, aber als Kinder nie ganz genau wussten: dass es etwas gibt. Nicht, wovon Winter heulte, war wichtig, sondern dass in komischen Geräuschen ein Weg zur Welt war.«

Diedrich Diederichsen, geboren 1957, hat sich seit den 80er-Jahren einen Namen als ebenso vielseitiger wie scharfsinniger Theoretiker von Pop, Politik und neuester Kunst gemacht. Er lehrte und lehrt an verschiedenen Hochschulen, seit 2006 an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Er veröffentlicht regelmäßig in Texte zur Kunst, Theater heute und Tagesspiegel und lebt in Berlin.

»Das Musikbuch des Jahres.« Der Tagesspiegel 20141206

'Das Musikbuch des Jahres.'

'Eröffnung eines neuen wissenschaftlichen Feldes mit allem, was zu einem großen Diskursgründer gehört [.]. Ganz groß.'

'[.] der Band [strotzt] vor klugen Gedanken und Assoziationen, die einem insgesamt die Popmusik begreifbarer machen.'

'Es ist ein Vergnügen, ihm zu folgen. Und es ist ein Vergnügen, ihm zu widersprechen. [.] Man muss es lesen: Get lucky!'

'Diederichsens Buch ist jedoch nicht einfach nur SEIN Opus Magnum, es ist wirklich EIN Opus Magnum. Ein echtes ideengeschichtliches Ereignis.'

'Es ist ein philosophisches Meisterwerk [.]. Etwas, das es so noch nicht gegeben hat. Weltweit noch nicht.'

Die Pop-Musik ist zwar medienhistorisch ein Kind der Phonographie, kulturhistorisch aber in einer Epoche entstanden, die ich die zweite Kulturindustrie nenne, in der der Verbund von Radio und Kino, der die erste, von Adorno und Horkheimer beschriebene Kulturindustrie ausmachte, durch einen zweiten Verbund – den von Pop-Musik und Fernsehen – zwar nicht ersetzt, aber doch an die Seite gedrängt wird. In diesem Verbund übernimmt die Phonographie die Rolle, die Seele, das Kontingente, das Heilige im kulturindustriellen Produkt zu bezeugen: die Zufälligkeiten, die Kiekser, das Korn der Stimme, die Körperlichkeit und die Spur der Produktion auch in den Unfällen und Unschärfen im Umgang mit den (elektrischen) Geräten und Maschinen – aber auch deren ins Signalhafte übergehende Präzision, vor allem in den späteren Epochen. Die Nähetechnologien (Mikrofone, Mehrspurverfahren etc.), die in den 1950ern in Rundfunk- und Recording-Studios einziehen, präferieren den Menschlichkeit, Lebendigkeit, Aktualität bezeugenden kleinen Unfall gegenüber der ausgeleuchteten Schönheit, die Film und Fotografie der Dreißiger zum Ideal erklärt hatten. Es ist das kleine Geräusch, die durch Verstärkung und Mikrofone gerade in menschlichen Stimmen verfügbar gewordene kleine Abweichung vom Ideal, die Überraschung, die ihren Grund in der Individualität der aufgezeichneten Person oder in der Konstellation des Kollektivs haben

Erscheint lt. Verlag 8.3.2014
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Maße 175 x 243 mm
Gewicht 915 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Literatur Essays / Feuilleton
Kunst / Musik / Theater Musik Pop / Rock
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien Medienwissenschaft
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Diedrich Diederichsen • Erinnerungen • Essay • Gesellschaft • Kunst • Musik-Geschichte • Musikzimmer • Pop-Kultur • Popmusik • Sexbeat • Soziologie
ISBN-10 3-462-04532-6 / 3462045326
ISBN-13 978-3-462-04532-1 / 9783462045321
Zustand Neuware
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