Wetterleuchten im Roussillon (Roussillon-Krimi 2)

Ein neuer Fall für Inspecteur Sebag

*** 3 Bewertungen

Buch | Softcover
480 Seiten
2015 | 2. Auflage
Ullstein Taschenbuch Verlag
978-3-548-28615-0 (ISBN)
11,00 inkl. MwSt

Inspecteur Gilles Sebag ist gerade aus den Sommerferien zurück, als die Leiche eines Rentners gefunden wird. Offenbar wurde er vom Mitglied einer aus dem Algerienkrieg bekannten Geheimarmee ermordet. Es stellt sich schnell heraus, dass eine 50 Jahre alte Rechnung beglichen wurde. Dann gibt es einen weiteren Toten, der auch in den Algerienkrieg involviert war, und die Sache wird so politisch, dass Gilles aufpassen muss, mit wem er spricht. Als schließlich seine Tochter in den Fall verwickelt wird, muss Gilles sich entscheiden: Karriere oderder heißgeliebte Familienfrieden?

Philippe Georget wurde 1963 geboren. Nach mehreren Jahren als Journalist für Rundfunk und Fernsehen hat er 2001 seine Familie in einen Campingbus gepackt, um einmal mit ihr das Mittelmeer zu umrunden. Seit seiner Rückkehr lebt er als Autor mit Frau und Kindern in der Nähe von Perpignan und läuft leidenschaftlich gern Marathon. Für seine Krimis hat er in Frankreich mehrere Preise gewonnen.

Corinna Rodewald studierte Literaturübersetzen in Düsseldorf. Seit 2009 lebt sie als Übersetzerin aus dem Englischen und Französischen sowie als freie Lektorin in Berlin. Für die Ullstein Buchverlage übertrug sie unter anderem Chanel Miller, Michelle Zauner, Rona Jaffe und Philippe Georget ins Deutsche.

Erscheint lt. Verlag 8.6.2015
Reihe/Serie Roussillon-Krimi ; 2
Übersetzer Corinna Rodewald
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Original-Titel Les violents de l'automne
Maße 120 x 187 mm
Gewicht 389 g
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Historische Kriminalromane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Bannalec • Brennender Midi • Dupin • Frankreich • Krimi • Krimis • Roussillon • Roussillon; Krimis/Thriller • Thriller • Walker
ISBN-10 3-548-28615-1 / 3548286151
ISBN-13 978-3-548-28615-0 / 9783548286150
Zustand Neuware
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4 Gilles Sebag 2. Fall

von (Leipzig), am 24.04.2016

Wetterleuchten im Roussillon" von Philippe Georget ist der 2. Roman um den Inspecteur Gilles Sebag. Dieses Mal muss er im Umfeld vom Algerienkrieg Anfang der 60ger Jahre 2 grausame Morde 50 Jahre später aufklären. Zunächst scheinen die 2 Morde in der Gegenwart nicht viel gemeinsam zu haben, außer dass es jeweils einen Hinweis auf die Organisation OAS gibt. Diese Organisation war eine Untergrundbewegung zu Ende des Algerienkrieges, die Algierfranzosen noch heute unterstützen und ihre eigene Tradition aufrechtzuerhalten. Aber nach und nach findet Sebag und seine Kollegen immer mehr Verbindungen zwischen den Mordfällen. Hinzu kommt, dass es ein Mordfall gibt, der zunächst als Unfall zu den Akten gelegt werden soll. Zufälligerweise ist das Unfallopfer ein Schulkamerad von Sebags Tochter Severine und so ermittelt er auf Wunsch seiner Tochter auch noch in diesem Fall. Während diesen Ermittlungen kommen immer mehr Gemeinsamkeiten zu den beiden unerklärten Morden ans Tagelicht.

Nach und nach schafft es der Autor die offenen Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen. Durch verschiedene Rückblenden auf die Ereignisse des Algerienkrieges und die Sichtweise des Mörders kommt Abwechslung in die Geschichte und Spannung auf. Leider kommt auch in diesem Fall das Familien- und Privatleben von Gilles Sebag ein wenig zu kurz. Zwar beschäftigt sich Gilles mit dem scheinbaren Seitensprung seiner Frau Claire gelegentlich, aber zu einer offenen Aussprache oder einem Konfliktausbruch kommt es in diesem Roman auch nicht. Der Mordfall und seine Lösung ist ein komplett in sich abgeschlossene Geschichte, aber bei der Sache rund um Gilles Sebag Familie (mit der scheinbaren Untreue seiner Frau) ist es von Vorteil, wenn man den ersten Fall "Dreimal schwarzer Kater" gelesen hat.

Insgesamt betrachtet habe ich mich wieder recht gut unterhalten gefühlt, auch wenn mich das Buch auch dieses Mal nicht komplett vom Hocker gerissen hat.

3 Spannender Krimi mit unnötigen Längen

von , am 23.06.2015

Inspecteur Gilles Sebag begleitet seine Tochter zu der Beerdigung eines Mitschülers, der einem tödlichen Unfall zum Opfer fiel.
Kurz darauf wird er zur Leiche eines Rentners gerufen. Ermordet von Mitglied einer Geheimarmee, die während des Algerienkriegs wütete. Doch dies ist schon fünfzig Jahre her. Dann gibt es noch einen Toten und Gilles Sebag taucht tief in die Vergangenheit ein um den Mörder zu finden, der evtl. auch Schuld an dem Tod des Mitschülers seiner Tochter beteiligt ist.

Der Autor schildert alles in einer einfachen Sprache und auf zwei Zeitebenen verteilt.
Die Gegenwart und die Erinnerung des Mörders an die Zeit des Algerienkriegs.
Wobei hier die Identität des Mörders nicht preisgegeben wird.
Der Krimi hat mich relativ gut unterhalten und doch hat er mir durch seine ziemlichen Längen teilweise die Spannung genommen.
Es war absolut interessant, einiges über den Algerienkrieg und die OAS im besonderen zu erfahren. Jedoch hielt sich der Autor an manchen Stellen so lange daran auf, dass dies leider auf Kosten des eigentlichen Kriminalfalls ging.
Die Stellen an denen der Mörder über die Zeit des Algerienkrieges erzählte, war ebenfalls richtig interessant zu lesen.
Wären nicht so viele Längen dazwischen, wäre es ein richtig guter Krimi geworden, der von mir einen Stern mehr erhalten hätte. Denn das Ende war nochmals packend.

3 Späte Rache

von (Hannover), am 17.06.2015

Für Inspecteur Gilles Sebag ist es der erste Fall nach dem Sommerurlaub: Ein ehemaliges Mitglied einer Geheimarmee, der OAS, die während des Algerienkrieges Schrecken über die arabische Bevölkerung und später auch über die Algerienfranzosen gebracht hat, wird in seiner Wohnung hingerichtet. Wenig später gibt es einen weiteren Toten. Gleichzeitig ermittelt Sebag in einem Verkehrsunfall, bei dem ein Freund seiner Tochter Severine umgekommen ist. Während er sich mit den politischen Auswirkungen der Morde und der steigenden Hysterie und Besorgnis der Algerienfranzosen im Roussillon auseinander setzten muss, wird immer klarer, dass beide Fälle in einem Zusammenhang stehen und der Auslöser der Ereignisse in den letzten Wochen während des Bürgerkrieges in Algier zu suchen ist.

"Wetterleuchten Im Roussillon" ist ein gut leserlicher, solide geschriebener Krimi mit einem zutiefst menschlichen und sympathischen Ermittler. Gilles Sebag genießt nicht nur das Ansehen seiner Kollegen, sondern auch fast immer derjenigen, die er durch harte Ermittlungsarbeit, Einfühlungsvermögen und einer guten Prise Intuition überführen kann. Fallübergreifend erfahren wir etwas über seine private Situation. Diese Dinge sind für mich immer sehr wichtig, damit ich einen Krimi wirklich genießen kann. Da braucht es schon mehr als einen spannenden oder spektakulären Fall.

In kurzen Rückblicken werden die Wirren der Algerienkrieges aus Sicht der nun gejagten OAS-Gruppe beschrieben und dabei auch einige ihrer grausamen Taten und sinnlosen Morde. Außerdem begleitet man den Mörder, dessen Identität allerdings vorerst noch nicht bekannt ist, auf dem Weg zu seinen nächsten Opfern. Dass es sich sowohl bei den Opfern, als auch beim Täter um alte, gebrechliche Männer handelt, macht diesen Fall ungewöhnlich. Ein weiterer Nebenschauplatz ist die Vereinigung der Algerienfranzosen vor Ort, die durch die Zerstörung eines Kriegsheldendenkmals und dem Angriff auf ihre Vorsitzenden in Angst und Schrecken versetzt wird.

Leider ist der Krimi bisweilen etwas langatmig geraten, sodass nur auf den ersten und letzten 100 Seiten wirkliche Spannung auftaucht. Allerdings macht ihn den für mich doch sehr abstrakten und vor allem unbekannten geschichtlichen Hintergrund um den Algerienkrieg wieder sehr lesenswert.
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