Gisela Elsner wurde am 2. Mai 1937 in Nürnberg geboren. Nach einem kurzen Studium der Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaften in Wien lebte sie als freie Schriftstellerin unter anderem in Rom, London, Paris, Hamburg, New York und schließlich in München. Sie veröffentlichte acht Romane, diverse Erzählungen, Aufsätze und Hörspiele sowie ein Opernlibretto. Für ihr Werk erhielt sie etliche internationale Auszeichnungen, darunter den Prix Formentor für ihren ersten Roman „Die Riesenzwerge“. Am 13. Mai 1992 nahm sich Gisela Elsner das Leben. Seit 2002 erscheint eine von Christine Künzel betreute Werkschau Gisela Elsners im Verbrecher Verlag. Lieferbar sind die Romane 'Heilig Blut', 'Fliegeralarm' und 'Otto der Großaktionär' sowie die Bände 'Versuche, die Wirklichkeit zu bewältigen' (Gesammelte Erzählungen 1), 'Zerreißproben' (Gesammelte Erzählungen 2), 'Flüche einer Verfluchten' (Kritische Schriften 1) und 'Im literarischen Ghetto' (Kritische Schriften 2).
Lenelotte Wackwitz beriet anläßlich ihres Fernsehauftritts Brautpaare, Pärchen, Ehepaare, Mütter und Väter, Schwangere, denen sie entweder eine ABTREIBUNG befahl oder eine GEBÄRGENEHMIGUNG erteilte. Auch ließ diese Volkskommissarin von den ihr unterstellten Familien-Entflechtern und -Entflechterinnen Kindergärten und Jugendtreffs eröffnen, ohne sich darum zu scheren, daß zahllose liebende Mütter darunter leiden, daß sie ihre Kindchen aufgrund des sogenannten KINDERVERZÄRTELUNGSVERBOTS morgens in den staatlichen Kindergärten abliefern und abends erst wieder abholen dürfen. Die weinenden Mütter wurden im Fernsehen allerdings nicht gezeigt. Man präsentierte den Fernsehzuschauern nur Kinder, die sich mit Händen und Füßen dagegen sträubten, aus ihren Kindergärten abgeholt zu werden. [...] Im Rahmen eines HEIMCHENVERFRAUUNGSPROGRAMMS kündigte Frau Wackwitz im Fernsehen an, daß fortan Mütter Berufsausbildungen zu absolvieren hätten, die es erforderlich mach[t]en, daß sie Heim und Herd, egal ob es sie dorthin zog oder nicht, mindestens für fünf Tagesstunden pro Tag verlassen müßten. [...]In dieser Sendung war auch davon die Rede, daß im ganzen Lande sogenannte HORIZONTERWEITERUNGSAKTIONEN für angeblich erziehungsverengstirnte Mütter im Gange seien, die ihre besten Jahre hinter sich hatten. Diese Mütter umjubelten Lenelotte Wackwitz ebensowenig wie dies eine leider immer kleiner werdende Minorität junger Mädchen tut, die, obwohl sie, seitdem sie denken konnten, nichts anderes als Mütter werden wollten, dank des GEBÄRVERBOTS FÜR UNAUSGEBILDETE vor der Geburt eines Kindes erst nach ihrer Einstellung in irgendwelchen Unternehmen, Organisationen oder Institutionen eine Chance haben, sich von Männern, die ihnen als Väter ihrer Kinder wünschenswert erscheinen, ihr keimendes Leben zeugen zu lassen.
Erscheint lt. Verlag | 10.2.2016 |
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Reihe/Serie | Gisela Elsner Werkausgabe |
Nachwort | Christine Künzel |
Sprache | deutsch |
Maße | 120 x 170 mm |
Gewicht | 274 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Literatur ► Comic / Humor / Manga ► Humor / Satire |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | BRD • Bürokratie • DDR • Deutschland • Fragment • kommunistin • letzter Roman • Satire • schernikau • Sozialismus • Terror • Totalitarismus • Werkausgabe • Wiedervereinigung |
ISBN-10 | 3-95732-118-2 / 3957321182 |
ISBN-13 | 978-3-95732-118-3 / 9783957321183 |
Zustand | Neuware |
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