Vor hundert Jahren und einem Sommer - Jürgen-Thomas Ernst

Vor hundert Jahren und einem Sommer

**** 4 Bewertungen

Buch | Hardcover
500 Seiten
2015
Braumüller Verlag
978-3-99200-139-2 (ISBN)
23,90 inkl. MwSt
Annemie wird als lediges Kind geboren und wächst als Pflegekind im Dorf der Kirschen auf. Als die Eifersucht der Ziehmutter erwacht, verlässt sie das Dorf, lebt kurze Zeit in einem Armenhaus, ehe sie ein wohlhabender Experimenteur bei sich aufnimmt. Ein Jahr später flüchtet Annemie schwanger in den Süden, wo sie auf einer Seidenraupenplantage Arbeit findet. Als sie nach einem neuerlichen Schicksalsschlag in ihre Heimat zurückkehrt, scheint das private Glück zum Greifen nahe. Sie begegnet Jonathan. Die Sehnsucht eines Fabrikanten nach reifen Kirschen wird zu Ihrer Passion. Jonathan und Annemie errichten ein Glashaus, um das Unmögliche möglich zu machen. Doch dann bricht ein großer Krieg aus und lässt den Wunsch nach reifen Kirschen im Winter nur noch lächerlich erscheinen. Für Annemie beginnt erneut eine Zeit voller Hoffen und Bangen - und ein Warten, ob ihr Mann jemals wieder aus dem Krieg zurückkehren wird. Ein märchenhafter Entwicklungsroman über eine Frau, die versucht, die Existenz zu sichern und dennoch ihre Träume nicht aus den Augen verliert.
Annemie wird als lediges Kind geboren und wächst als Pflegekind im Dorf der Kirschen auf. Als die Eifersucht der Ziehmutter erwacht, verlässt sie das Dorf, lebt kurze Zeit in einem Armenhaus, ehe sie ein wohlhabender Experimenteur bei sich aufnimmt. Ein Jahr später flüchtet Annemie schwanger in den Süden, wo sie auf einer Seidenraupenplantage Arbeit findet. Als sie nach einem neuerlichen Schicksalsschlag in ihre Heimat zurückkehrt, scheint das private Glück zum Greifen nahe. Sie begegnet Jonathan. Die Sehnsucht eines Fabrikanten nach reifen Kirschen im Winter wird zu Ihrer Passion. Jonathan und Annemie errichten ein Glashaus, um das Unmögliche möglich zu machen. Doch dann bricht ein großer Krieg aus und lässt den Wunsch nach reifen Kirschen im Winter nur noch lächerlich erscheinen. Für Annemie beginnt erneut eine Zeit voller Hoffen und Bangen - und ein Warten, ob ihr Mann jemals wieder aus dem Krieg zurückkehren wird. Ein märchenhafter Entwicklungsroman über eine Frau, die versucht, die Existenz zu sichern und dennoch ihre Träume nicht aus den Augen verliert.

Jürgen-Thomas Ernst, 1966 in Vorarlberg geboren. Für seine Theaterstücke erhielt er zahlreiche Preise und Stipendien. 2010 erschien mit Anima sein erster historischer Roman, der mit dem Sir Walter Scott-Preis ausgezeichnet wurde. Der nun vorliegende Roman wurde bereits vor seiner Drucklegung mehrfach prämiert, unter anderem mit der Floriana 2014.

Erscheint lt. Verlag 1.9.2015
Sprache deutsch
Maße 115 x 184 mm
Gewicht 537 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 19. und beginnende 20. Jhd. • Annemie • Entwicklungsroman • Entwicklungsroman (literarische Gattung) • Glashaus • Jonathan • Kirschen • Krieg • Sommer
ISBN-10 3-99200-139-3 / 3992001393
ISBN-13 978-3-99200-139-2 / 9783992001392
Zustand Neuware
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5 vor hundert Jahren und einem Sommer

von (Mengen), am 05.06.2016

Das Cover des Buches gefällt mir recht gut. Es ist sehr einfach und in drei Farben gestaltet. Schwarz-weiß und Rot. Es zeigt einen Kirschbaum mit roten Kirschen.
Der Kirschbaum spielt auch im Verlauf des Buches eine immer wieder kehrende wichtige Rolle. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen.
Die Charaktere der Hauptpersonen sind vortrefflich gewählt. Man findet sie sofort sympathisch und fühlt sich mit ihnen verbunden. Man leidet und fiebert mit ihnen mit.
Annemie, ein uneheliches Kind, wird vor anderen von ihrer Mutter verleugnet. Sie wächst im Dorf der Kirschen bei Zieheltern auf. Ebenfalls bei den Zieheltern wächst Jonathan auf. Mit diesem verbündet sie sich in ihrer Kindheit. Doch dann zieht dieser fort und sie verlieren sich aus den Augen.
Eines Tages jedoch begegnen sie sich wieder und sie verlieben sich in einander. Sie versuchen gemeinsam einen Traum zu verwirklichen. Doch immer wieder erleben sie Rückschläge, rappeln sich von neuem auf und beginnen von vorne. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, damit die Spannung noch aufrecht erhalten ist.
Das Buch berührt teilweise sehr und man kann die Widrigkeiten, die den beiden wiederfahren oft nicht verstehen. Dennoch finde ich könnte das Buch etwas mehr Spannung vertragen. Es plätschert teilweise nur so vor sich hin. Dafür wird man mit den schönen Landschaftsbeschreibungen wieder belohnt.

4 Ein bewegender Lebensweg

von (Bad Sxxx), am 01.10.2015

In seinem Roman „Vor hundert Jahren und einem Sommer“ beschreibt Jürgen-Thomas Ernst die Geschichte einer jungen Frau, die sich ihr Glück im Leben erkämpfen muss. Sie muss ihre Existenz sichern und kämpft für ein besseres Leben.
Annemie wird als uneheliches Kind geboren und wächst zusammen mit dem Jungen Jonathan im Dorf der Kirschen bei freundlichen Zieheltern auf. Danach muss sie im Armenhaus leben, hat einen schweren Lebensweg und kehrt nach einigen Schicksalsschlägen ins Dorf ihrer Kindheit zu ihrem Ziehvater zurück. Durch die Möglichkeit in einem Glashaus, das sie zusammen mit Jonathan errichtet, reife Kirschen im März zu ernten scheint ihr Glück möglich.
Der Autor beschreibt das Schicksal von Annemie sehr detailliert. Trotz vieler schwieriger Umstände und unterschiedlicher Rückschlägen meistert sie meist alleine ihr schweres Leben. Der Schreibstil ist fesselnd, stimmungsvoll und bildreich. Die Trennung von ihrer Mutter Sofie ist sehr emotional und poetisch wiedergegeben. Insgesamt bekommt der Leser einen Einblick in die damalige Lebenssituation, das meist arbeitsreiche Leben, die Standesunterschiede und die Moralvorstellungen. Die Veränderungen der Natur und des Lebens zu verschiedenen Jahreszeiten beschreibt der Autor sehr detailliert, allerdings gibt es durch Wiederholungen langatmige Textstellen. Es gibt keinerlei Ortsangaben, nur Beschreibungen der Landschaften und der Himmelsrichtungen. Nur wenige Personen werden mit Namen genannt. Das Cover hat mit den Kirschen auf schneebedeckten Zweigen einen Bezug zur Geschichte, die reifen Kirschen im März. Auf mich wirkt die Darstellung unruhig. Durch den Titel und die Beschreibung des Krieges ist es möglich die Geschichte zeitlich einzuordnen.
Der Roman ist eine berührende Geschichte. Für mich ist diese allerdings mit zu vielen Schicksalsschlägen und Schwierigkeiten dargestellt, wirkt auf mich überwiegend schwermütig und negativ. Wie bei den meisten Märchen gibt es bei diesem „märchenhafter Entwicklungsroman“ aber auch ein gutes Ende.

5 Berührendes Schicksal

von (Obertshausen), am 08.09.2015

Annemie wird als uneheliches Kind geboren. Zu der damaligen Zeit galt dies noch als Schande und so wuchs Annemie bei Zieheltern auf. Ihre leibliche Mutter versuchte Annemie an den Wochenenden zu besuchen, was jedoch gerade im Winter oft an den Wetterverhältnissen scheiterte.
Neben ihr gibt es noch einen weiteren Ziehsohn. Jonathan.

Die beiden verbringen eine harmonische Kindheit im Dorf der Kirschen, bis sich ihre Wege als junge Erwachsene trennen. Ammelies weitere Zukunft verläuft mit einigen Tiefschlägen, doch sie gibt niemals auf und kommt aus jeder Niederlage gestärkt hervor.

Einige Jahre später treffen sich Jonathan und sie im Dorf der Kirschen wieder. Von allen verspottet und belächelt bauen sie ein Glashaus um einem reichen Fabrikanten schon vor dem 15. März reife Kirschen zu bringen. Das Experiment gelingt und die zwei stehen endlich auf der Sonnenseite des Lebens.

Da kommt der Krieg und wieder muss Ammelie mit Schicksalsschlägen fertig werden und ihre Stärke einmal mehr unter Beweis stellen.

Dem Autor ist hier ein kleines, außergewöhnliches Meisterwerk gelungen.

Blumig jedoch nicht kitschig, ausschweifend jedoch nie den Faden verlierend schreibt er auf eine einzigartige Weise den Lebensweg von Amelie auf.
Ohne große wörtliche Rede, aber dafür mit vielen leisen Tönen die in einer bildlichen Sprache verlaufen konnte ich mich voll und ganz in die Geschichte sinken lassen.
Ein Buch, das aus der Masse heraus sticht und darum noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

3 Vor hundert Jahren und einem Sommer

von (Neresh.), am 06.09.2015

Vor hundert Jahren und einem Sommer, von Jürgen-Thomas Ernst

Cover:
Ich finde es viel zu unruhig. Sollen wohl Kirschbäume im Winter darstellen.

Inhalt:
Es geht um das Leben von Annemie. Es wird keine Jahreszahl (Zeit) oder Ortsangabe gemacht.
Sie wird als lediges Kind geboren, wächst bei Zieheltern in einem fernen Tal mit ihrem Ziehbruder Jonathan auf.
Sie lernt Armut und Elend kennen, ist bald selber mittellos, schwanger und auf der Flucht.
Mehr schlecht als recht schlägt sie sich durchs Leben.
Als sie Jonathan wieder trifft, scheint das Schicksal es gut mit ihr zu meinen.
Doch dann kommt der Krieg und das Unglück der ganzen Welt macht auch vor ihr nicht halt.

Meine Meinung:
Also das Buch lässt mich etwas zwiespältig zurück.
Die Schreibweise ist sehr poetisch (ausschweifend?), aber teilweise, vor allem als es um den Krieg geht, unpassend, finde ich.
Was mir auch gar nicht so gefallen hat, war die indirekte Erzählweise. Es gibt keine wörtliche Rede, „gesprochene“ Sätze werden nur kursiv geschrieben erzählt, dadurch wirkt es auf mich streckenweise sehr distanziert und langatmig, wenn nicht sogar langweilig.
Der Anfang ist super, es geht sehr emotional los und ich wurde neugierig gemacht.
Dann kommt ein langer Mittelteil in dem es für mich sehr zäh wird. Es werden sehr viele Nebenhandlungen und Geschichten erzählt die irgendwie vom roten Faden der Geschichte ablenken. Oder wirklich schlimme Handlungen oder Ereignisse (kann ich jetzt nicht sagen welche sonst spoilere ich)werden erzählt, Punkt und aus, sie werden nicht weiter kommentiert und gerade hier werden dein keine Emotionen transportiert.
Das Ende ist dann wieder besser, hier werden die Emotionen wieder gut rübergebracht und ich hab die Seiten gespannt umgeblättert um zu lesen wie es jetzt weitergeht.

Ob das Buch jetzt ein Märchen oder eine reale Handlung ist (sein soll) kann ich nicht unbedingt sagen. Für mich ist es eine Mischung, vieles war für mich unverständlich, unlogisch und hat irgendwie nicht gepasst.

Was mir auch noch negativ aufgefallen ist: die Bindung, sie ist so straff, dass es mir nach einer halben Stunde unangenehm beim Halten wird.

Autor:
Jürgen-Thomas Ernst ist 1966 in Vorarlberg geboren.
Für seine Theaterstücke erhielt er zahlreiche Preise und Stipendien. 2010 erschien mit Anima sein erster historischer Roman.

Mein Fazit:
Ein Buch das bestimmt seine Liebhaber finden wird, ich gehöre nicht ganz dazu.
Von mir 3 Sterne.
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