Kätter-Briefe

Die Familie Abbühl in Guttannen und Amerika (1851–1932)

Kurt Stadelmann (Herausgeber)

Buch | Hardcover
304 Seiten
2015
Chronos (Verlag)
978-3-0340-1302-4 (ISBN)

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Kätter-Briefe -
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Mehr als hundert Briefe wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Familie Abbühl, genannt Kätters, zwischen dem Berner Oberland und den USA ausgetauscht. Die ältesten verfasste der 1851 ausgewanderte Arnold Abbühl. Mehrheitlich stammen die Briefe von seinen Nichten und Neffen, den sechs Geschwistern Abbühl, von denen vier eine neue Heimat in Nordamerika suchten. Sowohl die Schreiben der ausgewanderten Melchior, Kaspar und Anna Abbühl sind grösstenteils erhalten geblieben wie auch diejenigen von Katharina, Margaretha und Arnold an ihre Geschwister in der Ferne. Die Briefe erlauben tiefe Einblicke in die damaligen Lebensverhältnisse im Haslital und in Amerika.
Die Briefe der Auswanderer Abbühl berichten von der Reise über den Atlantik, von Landwirtschaft, Wetter und Katastrophen, vom Alltag und vom Zusammenleben in Nordamerika; die Daheimgebliebenen erzählen von wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen, von Unglücksfällen im Haslital, von Klatsch, Strassenbau, Krankheit und Schicksalsschlägen sowie vom Heimweh und vom Fernweh. Dieser reiche Schatz der Kätter-Briefe wird ergänzt durch zeitgenössische Fotografien, biografische Kommentare sowie Erläuterungen zum historischen Kontext.

«Neuwphiladelphia d 20 April 1884 Gestern Abend haben wir deinen Brief in guter Gesundheit erhalten und freute uns, dass du mehr an uns gedenkst als wir an dich. Aus dem Boden haben wir bis dahin noch gar nichts fernommen fon niemanden. Fon dem Arnold haben wir nähere Nachricht erhalten. Er und noch einer unferheirahteter Bursche haben ein jeder 160 Aker Congressland gekauft grade neben einander. Da hatten sie sie eine Plokhütte zusamen aufgestellt bej einander zu wohnen und ein ander zu helfen arbeiten. Der Arnold hatte anfangen 2 Aker geklart dort soll sehr grosses Holz sein, solcher Tag waren sie in ihrem Hause auf Zufigsen es war Regnerisch und Windig, der Wind blies einen 150 Fuss langen Baum auf das Haus schlug das Dach ein schlug dem Arnold den Schadel ein und auf der Stelle dodt. Geld hatte er nicht mehr als seine Grabkosten zu bezahlen. Sie schrieben, sie haben in sehr schönn begraben, haben auch eine Begrebtniss Bredigt über ihn gehalten. Allem schreiben nach muss er beliebt gewesen sein, sie haben ihn Freund und Bruder geheissen. Auch fon Waschhingten Teretori schrieben sie nach Kansas, wo er früher war, an seine Bekannten, dass ihr Bruder Arnold dodt wär. Sie schrieben zurük, sie sollen eine Fens [fence, Einfriedung] um das Grab machen dass nicht faule. Sie schreiben zurük sie haben schon Anstaltung darfür gemacht. Ein aufrichtiger Mensch hat Freunde überal.»

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Schriftenreihe des Museums für Kommunikation
Co-Autor Walter Schläppi-Kuster, Marianne von Bergen, Ernst Rufibach, Katharina von Steiger
Verlagsort Zürich
Sprache deutsch
Maße 165 x 240 mm
Gewicht 670 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Briefe / Tagebücher
Geschichte Allgemeine Geschichte Neuzeit (bis 1918)
Schlagworte Amerika • Auswanderung • Berner Oberland
ISBN-10 3-0340-1302-7 / 3034013027
ISBN-13 978-3-0340-1302-4 / 9783034013024
Zustand Neuware
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